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Entscheidung im ersten Wahlgang
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Der Hohenlohekreis hat einen neuen Landrat: Klarer Sieg für Ian Schölzel

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Dem Ersten Bürgermeister von Waiblingen genügt ein Wahlgang, um Karl Michael Nicklas bei Landratswahl zu schlagen.

Blumen für Ian Schölzel und seine Frau.
Blumen für Ian Schölzel und seine Frau.

Um 15.25 Uhr tritt der scheidende Amtsinhaber Matthias Neth ans Rednerpult und verkündet: "Wir haben einen neuen Landrat." Mehr als einen Wahlgang hat es dazu nicht gebraucht. Es ist ein klarer Sieg für Ian Schölzel. 30 Kreisräte stimmen für den Ersten Bürgermeister von Waiblingen, elf wählen Karl Michael Nicklas, den Bürgermeister von Neuenstein. Eine Stimme ist ungültig. Damit ist das nötige Quorum erreicht. Mindestens 22 Stimmen wären nötig gewesen, um das Rennen im ersten Wahlgang zu machen, Schölzel hat acht mehr erhalten. Er strahlt und badet im Applaus.


Neuer Landrat Schölzel: "Das Ergebnis ist beachtlich"

"Nehmen Sie die Wahl an?", will Neth wissen. "Ja, ich nehme sie sehr gerne an und freue mich auf dieses Amt", antwortet Schölzel. Dann gibt es Glückwünsche für den Sieger - und Trost für den Verlierer. Einige Minuten später sagt Schölzel zur Stimme: "Das Ergebnis ist beachtlich. Damit hätte ich nicht gerechnet." Mit was hat er denn gerechnet? "Ich habe schon gehofft, im ersten Wahlgang 20 oder 21 Stimmen zu bekommen." Das aber hätte noch nicht zum Sieg gereicht. Bis zuletzt erwartete er ein Kopf-an-Kopf-Rennen - und einen zweiten Wahlgang. "22 Stimmen: Das war für mich schon eine magische Grenze." Dass er sie gleich so deutlich überschritten hat, "ist umso schöner" und "spricht für den Rückhalt, das Zutrauen und Vertrauen, das ich als neuer Landrat gerne zurückgeben werde".

Schölzel schlief vor der Wahl schlecht

Der Kreistag besteht aus 43 Kreisräten. Alle sind sie an diesem so wichtigen Tag ins Künzelsauer Rathaus gekommen. Mehr als die Hälfte der Stimmen aller Kreisräte zu gewinnen: Diese Hürde müssen die beiden Bewerber der Freien Wähler nehmen. Entsprechend aufgeregt ist Ian Schölzel in der Nacht und am Morgen. "Ich hatte nicht unbedingt den besten Schlaf." Die Anspannung ist auch kurz vor seiner Rede zu spüren. Immer wieder greift er zur Hand seiner Frau Martina, seine drei Kinder sitzen daneben.

Am Rednerpult ist die Nervosität verflogen

Als er ans Pult tritt, ist von seiner Nervosität nur noch wenig zu spüren. Er meistert die Vorstellung souverän, hier und da spricht er etwas zu schnell. Insgesamt geht er auf Nummer sicher und hält sich an sein Manuskript. Man merkt: Der Mann hat Erfahrung. Fast 15 Jahre war er Bürgermeister von Weissach im Tal, fast zwei Jahre ist er Erster Bürgermeister in Waiblingen. Die vorgegebene Redezeit von 20 Minuten schöpft er nicht aus. Er bleibt unter 17 Minuten.

 


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Nicklas gibt eine überzeugende Vorstellung ab

Karl Michael Nicklas redet weitgehend frei. Er macht mehr Pausen, spricht viel langsamer und hat die Kreisräte immer im Blick. Eine überzeugende Vorstellung - die ihm am Ende aber nichts nützt. Er ist schon nach 14 Minuten fertig - ein taktisch kluger Zug. "Sie sehen, ich krieg das auch kurz hin und kann die Dinge auf den Punkt bringen." Dass er dies nicht kann: Genau das haben ihm Kritiker immer wieder vorgeworfen. Nach der Abstimmung liegt er klar hinten, obwohl er im Vorfeld immer wieder überzeugt war, dass er die Wahl gewinnen werde. Und was sagt Nicklas" Freund Matthias Neth zu diesem deutlichen Ergebnis? "Ich freue mich für Ian Schölzel und bin überzeugt und sicher, dass er es ganz toll machen wird." 

 
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