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An diesen Tankstellen gibt es den neuen HVO100-Diesel im Raum Heilbronn/Hohenlohe

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Die regionale Tankstellenkette Edi hat den klimafreundlicheren HVO100-Kraftstoff, der unter anderem aus Altfett-Resten hergestellt wird, bereits im Sortiment. Wie Autofahrer erkennen können, ob ihr Wagen überhaupt für den neuen Sprit geeignet ist.

von unserer Redaktion , dpa und Christian Nick
HVO100-Diesel ist ab sofort an ausgewählten Zapfsäulen erhältlich.
HVO100-Diesel ist ab sofort an ausgewählten Zapfsäulen erhältlich.  Foto: Christian Charisius

Seit Mittwoch darf der klimafreundlichere HVO100-Diesel, der bislang nur als Beimischung zugelassen war, an deutschen Tankstellen uneingeschränkt an alle Verkehrsteilnehmer verkauft werden. Der neue Kraftstoff aus wasserstoffbehandelten alten Pflanzenölen und Fett-Resten senkt laut Hersteller Treibhausgas-Emissionen von Dieselfahrzeugen, wenn man die CO2-Bindung der verarbeiteten Pflanzen gegenrechnet, um rund 90 Prozent.

Wo es den HVO100-Diesel im Raum Heilbronn/Hohenlohe gibt

Der regionale Tankstellenbetreiber Energie-Direkt Hohenlohe (Edi) hatte bereits vor Monaten angekündigt, den neuen Kraftstoff sofort nach Marktzulassung einführen zu wollen – und bietet ihn nun an acht seiner 14 Tankstellen im Raum Hohenlohe und Heilbronn an: in Öhringen an der Austraße und der Pfedelbacher Straße, außerdem in Neckarsulm, Weinsberg, Erlenbach, Kirchberg, Obersontheim und Langenburg.

Edi bezieht den Öko-Diesel vom finnischen Hersteller Neste, dem weltgrößten Produzenten des Kraftstoffs, teilt Edi-Geschäftsführer Roland Weissert in einer Presseaussendung mit. HVO100-Diesel könne in Reinform oder in einem beliebigen Mischungsverhältnis mit fossilem Diesel eingesetzt werden.


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"Es hat viel Überzeugungskraft und acht Jahre Zeit bedurft, um diesen wertvollen Kraftstoff endlich auch in Deutschland an den Tankstellen verkaufen zu können", so Weissert. Damit sei nun "eine bezahlbare und sofort einsetzbare Möglichkeit für viele Anwendungen erhältlich, für die es bisher keine Alternative zum fossilen Dieselkraftstoff gab". Rohstoff für den Sprit wird seit zweieinhalb Jahren auch beim Modellprojekt "Jeder Tropfen zählt" im Hohenlohekreis gesammelt.

Was kostet der neue Diesel-Kraftstoff? Und wem nützt HVO100?

Der ADAC rechnet damit, dass der Sprit an den Tankstellen langsam und schrittweise eingeführt wird. In der Region ist der Redaktion neben der Edi-Kette zunächst nur die MTB-Tankstelle in Flein bekannt. Der Preis je Liter dürfte laut ADAC bis zu 20 Cent über dem herkömmlichen B7-Diesel liegen. Die Kosten für Sammlung und Aufbereitung des Altfetts sorgen für den höheren Preis an der Zapfsäule.

Der Automobilclub begrüßt den neuen Treibstoff als wichtigen Beitrag zur CO2-Senkung bei bestehenden Fahrzeugflotten. ADAC-Technikpräsident Karsten Schulze sagte, allein mit E-Autos ließen sich die Klimaziele nicht erreichen, es brauche klimafreundlichere Kraftstoffe für Bestandsfahrzeuge. Der Bundesverband Energie-Mittelstand, bei dem 40 Prozent der Straßentankstellen organisiert sind, erwartet, dass HVO100 in der Anlaufphase für gewerbliche Flottenbetreiber interessant ist: Damit könnten sie CO2-Vorgaben mit  vorhandenen Fahrzeugen leichter erreichen. Der Bundesverband freier Tankstellen schätzt, dass 80 Prozent der Nutzung gewerblich sein wird.

Umweltverbände kritisieren unterdessen vermeintliches Greenwashing: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) argumentiert, das verwendete Altfett stamme nicht nur aus Abfällen, sondern auch aus frischem Palm- oder Rapsöl. HVO-Kraftstoffe seien fatal für Klima und Umwelt. Regenwald werde zerstört - und die Altfette dienten lediglich als Feigenblatt, um Biodiesel nachhaltiger erscheinen zu lassen, als er eigentlich sei (wir berichteten). 

Autofahrer erkennen die Eignung ihres Wagens meist am "XTL"-Symbol im Tankdeckel. Ansonsten hilft ein Blick in die Bedienungsanleitung - oder die Anfrage beim Händler.

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