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Natalie I. ist neue Hohenloher Weinkönigin - So verlief der Wahlabend

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Ein Duo geht als Sieger aus der 50. Wahl zur Hohenloher Weinkönigin hervor: Wie die neue Repräsentantin der edlen Tropfen die Jury überzeugt hat - und wer zu ihrer Prinzessin gekürt wurde.

von Christian Nick
Der große Moment: Von den ehemaligen Weinhoheiten werden die neue Königin Natalie Schäfter (rechts) und Prinzessin Alisa Seez (links) auf der Bühne der Ingelfinger Stadthalle gekrönt.
Der große Moment: Von den ehemaligen Weinhoheiten werden die neue Königin Natalie Schäfter (rechts) und Prinzessin Alisa Seez (links) auf der Bühne der Ingelfinger Stadthalle gekrönt.  Foto: Nick, Christian

Exakt zwei Tage Vorsprung: Das hat Neu-Landrat Ian Schölzel den zu kürenden Weinhoheiten voraus. Denn während sich die vier Kandidaten - Shania Hohenschläger, Alisa Seez, Natalie Schäfter und Nadja Herzog - am Freitagabend auf der Bühne der Ingelfinger Stadthalle noch um die Gunst von Jury und Publikum bemühen müssen, hat Schölzel sein Amt bereits angetreten. "Ich hoffe, die Tage hier in Hohenlohe sind immer so", scherzt der Chef der Kreisverwaltung, der sich am Ende des Abends angetan von seiner Weinköniginnenwahl-Premiere zeigt, bei der er natürlich auch prompt in der Jury Platz nehmen durfte.

Doch vorher stehen noch vier Weinproben, allerhand Aufgaben - sowie vier Stunden Programm. Und hinter den Anwärterinnen liegt bereits ein Nachmittag voller Herausforderungen: Den harten fachlich-inhaltlichen Teil der Übung haben sie schon bewältigt, ehe es vor rund 260 Gästen in der Halle losgeht.

Wahl zur Weinkönigin: Vier junge Frauen wollen die zwei Kronen

Es gilt hier, neben Fachwissen auch Überzeugungskraft, Charme und Schlagfertigkeit zu beweisen. Klar ist bereits zu Beginn: Die Wahl hält ein Novum bereit. Denn diesmal soll ein Duo anstatt des üblichen Trios gekürt werden (wir berichteten). Zwei Damen werden am Ende strahlen, zwei leer ausgehen.

Der Abend startet - nach musikalischen Darbietungen und den Begrüßungsworten - mit einer Vorstellungsrunde und den ersten Aufgaben. Für Natalie Schäfter heißt das: Den ersten Wein präsentieren und ihm dem Publikum, welches den Trunk zeitgleich degustieren kann, im Wortsinne schmackhaft zu machen. Die Vorstellung des Silvaners, Edition Muschelkalk, gelingt: "Genauso bodenständig wie wir Hohenloher." Rasch wird offensichtlich: Die 22-Jährige bewältigt den Job mühelos, ohne erkennbare Nervosität - und mit jenem Augenzwinkern, das für die nötige Resonanz in den Reihen sorgt.

Geschenke für den Chef im Kreis

Starthilfe für den neuen Landrat: Nadja Herzog, Shania Hohenschläger, Natalie Schäfter und Alisa Seez (von links) haben Präsente für Ian Schölzel ausgesucht.
Starthilfe für den neuen Landrat: Nadja Herzog, Shania Hohenschläger, Natalie Schäfter und Alisa Seez (von links) haben Präsente für Ian Schölzel ausgesucht.  Foto: Nick, Christian

Um dem neuen Landrat den Start zu erleichtern, waren die Kandidatinnen aufgefordert, je einen Gegenstand auszuwählen: Von Shania Hohenschläger gibt es ein Paar leuchtgelbe Gummistiefel: "Die sind ganz gut für die Baustellen-Begehung beim neuen Landratsamt." Und Nadja Herzog weiß ganz offensichtlich um die schwierige Finanzlage des Landkreises: Sie hat eine Geldkassette mitgebracht. Drin ist (noch) nichts.

Die 24-jährige Forchtenbergerin ist es auch, die als nächste ihren Wein vorstellt: Sauvitage. Eher trocken wie das Getränk indes fällt auch ihr Auftritt aus. Dann folgt ein Spiel: Es gilt, Hohenloher Attraktionen ohne die Verwendung bestimmter Wörter zu vermitteln. Die rund 20 Jury-Mitglieder machen unterdessen weiter eifrig Kreuzchen auf der elaborierten Beurteilungs-Skala. Als das noch amtierende Hoheiten-Trio die Krönchen dann ablegen muss, wird klar, was ihre zwei Nachfolgerinnen erwartet: 50 offizielle Termine, 4000 Kilometer und Verkostung von 142 Weinen lautet deren Bilanz.

Nach der dritten Präsentation - nun ist Shania Hohenschläger dran, einen Rosé zu bewerben - sind die vier jungen Frauen gefragt, Enthusiasmus zu vermitteln. So erfährt das Publikum, dass man als Königin "Unmengen Wein trinkt und schöne Dirndl trägt"; wie Männer vom Frauengetränk Sekt überzeugt werden und warum der Beruf des Winzers einer der schönsten überhaupt ist. Es folgt Weinprobe Nummer vier: Die Kupferzellerin Alisa Seez preist den Muskattrollinger eines Bieringer Weinguts. Und auch den Gästen im Saal schmeckt er ganz offenkundig.

Wer wird die neue Hohenloher Weinkönigin?

Es naht der Moment der Wahrheit. Aber zunächst zieht sich die Jury eine halbe Stunde zum Konklave in den Keller zurück. Dann die Verkündung: Die neue Hohenloher Weinkönigin heißt Natalie Schäfter.

Die erst 22-jährige Studentin stammt aus Bretzfeld-Schwabbach und sitzt momentan nun bereits an ihrer Masterarbeit im Fach Umweltphysik. Im elterlichen Obst- und Weinbaubetrieb hat sie Produkt und Handwerk früh kennengelernt. Schäfter besucht die Uni in Heidelberg, kehrt jedoch regelmäßig in ihre Heimat zurück. Hier sehe sie auch ihre berufliche Zukunft, berichtete die jetzt gewählte neue Weinkönigin unlängst im Gespräch mit unserer Redaktion.

An ihrer Seite wird die 25 Jahre alte Alisa Seez stehen: Sie hat das Gremium ebenfalls überzeugt. Die Freudentränchen kullern. Beide dürfen nun ab sofort das Hohenloher Kulturgut und ihre Heimat auf Fachmessen und Festen in ganz Deutschland repräsentieren. "Dankbar und froh" zeigt sich Alisa Seez kurz darauf. "Realisiert habe ich das noch gar nicht so richtig", sagt die neue Regentin Natalie I. und tröstet die zwei unterlegenen Konkurrentinnen: "Eigentlich hätten wir drei Prinzessinnen-Kronen gebraucht."

 
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