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Hoffnungshäuser in Öhringen wachsen

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Eines der drei Hoffnungshäuser ist bereits gestellt. Das zweite Haus wächst in dieser Woche in die Höhe. In den Hoffnungshäusern leben Geflüchtete Menschen mit Einheimischen. Das fördert die Integration.

Ein Wandteil schwebt ein. Die Hoffnungshäuser werden nach Kfw40-Standard gebaut und in Österreich vorgefertigt. Fotos: Yvonne Tscherwitschke
Ein Wandteil schwebt ein. Die Hoffnungshäuser werden nach Kfw40-Standard gebaut und in Österreich vorgefertigt. Fotos: Yvonne Tscherwitschke

Am Kran hängen Wandteile. Das zweite Hoffnungshaus am Öhringer Stadteingang nimmt von Stunde zu Stunde mehr Gestalt an. Den Baufortschritt beobachten vom Friedhofsparkplatz aus etwas mehr als ein Dutzend Menschen. Sie interessieren sich aus den unterschiedlichsten Gründen für das Projekt. So ist Pfarrer Ralph  Binder gekommen, um zu hören, ab wann sich eine geflüchtete Familie, die unter äußerst beengten Verhältnissen wohnt, um eine Wohnung bewerben kann. Es sind aber auch Alleinerziehende oder Geringverdienende gekommen, die an einer Wohnung interessiert sind.


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Die Fassade der drei Hoffnungshäuser will und wird auffallen, versprechen Architekt und Projektleiter.
Foto: andoffice/David Frank
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Integratives Wohnprojekt in Öhringen macht Hoffnung


Einheimische und Geflüchtete leben gemeinsam in den Häusern

In den Hoffnungshäusern, erklärt Thomas Röhm von der Stiftung Hoffnungsträger, wohnen zur Hälfte Menschen mit Migrationshintergrund. Die andere Hälfte der Wohnungen werden 40 Prozent unter der ortsüblichen Miete an Menschen mit Wohnberechtigungsschein vergeben oder zur ortsüblichen Miete an Menschen, die sich für das Projekt interessieren und dort miteinander wohnen wollen. Denn wichtiges Alleinstellungsmerkmal der Hoffnungshäuser ist, dass die Wohngemeinschaft sich unterstützt. Das Miteinander der Menschen in den Hoffnungshäusern, erklärt Thomas Röhm, fördere die Integration der Menschen.

Standort-Team kommt aus Öhringen

18 Wohnungen können in Öhringen ab Mitte kommenden Jahres vermietet werden. 20 Wohnungen werden in den drei Häusern gegenüber vom Friedhof gebaut. Die Fläche einer Wohnung wird für Gemeinschaftsräume genutzt. Eine Wohnung ist für das Standort-Team, das mit im Haus wohnt und das Projekt betreut. Das Standort-Team gestaltet das gemeinsame Zusammenleben in Kooperation mit der Kommune und in enger Zusammenarbeit mit regionalen Organisationen, Arbeitskreisen und Kirchengemeinden sowie einem Netzwerk von Ehrenamtlichen. Das Standort-Team – eine Familie aus Öhringen – beobachtet das Wachsen des Hauses ebenfalls.

Sie freuen sich auf die neue Aufgabe. Mit sozialpädagogischem und christlichem Hintergrund und der Erfahrung von vier Jahren im Ausland ist ihnen das Miteinander der Menschen wichtig. Sie werden die Auswahlgespräche mit all jenen führen, die Interesse an den Wohnungen haben. Die Liste, weiß Monika Pfau, Sprecherin der Stadt Öhringen, ist bereits lang.

Ehrenamtliches Engagement

Für eine Wohnung in den Häusern interessiert sich auch eine Frau, die aus Eritrea stammt. Sie arbeitet in Öhringen bei einer Krankenkasse und könnte im Haus anderen Geflüchteten mit ihren Sprachkenntnissen helfen. Auch eine zweite Frau ist gekommen, die für ihren Sohn mit Wohnberechtigungsschein Interesse bekundet. Sie könnte sich vorstellen, sich ehrenamtlich bei den Projekten einzubringen. Gebaut werden drei Häuser mit zweimal sieben und einmal sechs Wohnungen. Es gibt Ein-Zimmer-Appartements mit etwa 35 Quadratmeter. Die größten Wohnungen haben fünf Zimmer und 105 Quadratmeter. Alle haben eines gemeinsam: Sie sind hell. Selbst Treppenhaus und Flure haben durch die großen Fenster viel Tageslicht. Die Holzhäuser, die in Österreich gefertigt werden, haben KfW 40-Standard und Wärmepumpen.


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Auf dem Areal gegenüber vom Friedhof an der Pfedelbacher Straße entstehen ab Ende Juni drei Häuser, die in insgesamt 60 Wohneinheiten Raum für integratives Wohnen mit Geflüchteten bieten.
Foto: Tscherwitschke
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In Öhringen beim Friedhof ist Platz frei für Hoffnungshäuser


Bezug ab Mitte des Jahres

Dass die Häuser nachhaltig und ökologisch sind, das wird von den Beobachtern des Hausaufbaus lobend erwähnt. Im Sommer schon, gleich nach dem Spatenstich, waren die Bodenplatten gegossen worden. Nun wird an je einem Tag ein Geschoss gestellt. Mehr Zeit nimmt dann der Innenausbau in Anspruch. Aber die Vertreter der Hoffnungshäuser sind zuversichtlich: Im Februar beginnt das Auswahverfahren, im Juli ist Einzug.

Hoffnungshäuser in Deutschland

Bis dato gibt es an zehn Standorten 32 Häuser mit 223 Wohnungen, in denen aktuell 725 Menschen leben, berichtet Thomas Röhm von den Hoffnungshäusern. In Öhringen entstehen in diesen Tagen drei weitere Häuser mit insgesamt 20 Wohnungen. Das Auswahlverfahren der Bewohner beginnt im Februar, wenn die Hausleitung ihre Arbeit aufnimmt. Bezug ist ab Juli geplant.

 

 

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