In Öhringen beim Friedhof ist Platz frei für Hoffnungshäuser
Ein integratives Wohnprojekt ist mit 60 Wohneinheiten in drei Häusern an der Pfedelbacher Straße geplant. Spatenstich soll im Juni sein.

Der Recyclinghof beim Friedhof hat seit Wochen eine neue Bleibe an der Westtangente. Jetzt sind schwere Maschinen auf der brachliegenden Fläche der Kuhallmand an der Pfedelbacher Straße angerückt. Sie fräsen den Asphalt vom Boden und machen so das Gelände weiter frei, auf dem viele Jahre Holz, Kunststoff und Elektroschrott gesammelt wurden.
Neue Nutzung
Im Juni schon soll die neue Nutzung sichtbar werden: Auf dem Areal an der Pfedelbacher Straße sollen drei Hoffnungshäuser entstehen. Öhringens Oberbürgermeister Thilo Michler freut sich, mit dem integrativen Wohnprojekt neue Wege zu gehen. In den Hoffnungshäusern leben geflüchtete oder sozial benachteiligte Menschen mit solchen, die mitten im Leben stehen, gemeinsam unter einem Dach.
Die Lebensformen sind vielfältig: Familien, Paare, Alleinstehende, Studierende und Auszubildende - sie alle leben in den vorwiegend geförderten Mietwohnungen in einer aktiven Hausgemeinschaft. Ähnlich, wie in Mehrgenerationenhäusern Menschen unterschiedlichen Alters leben.
Geflüchtete werden schnell integriert
Ziel der Hoffnungshäuser ist es, den Geflüchteten den Start in ein selbstständiges und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Es gibt eine professionelle Hausleitung, die das Zusammenleben gestaltet. Getragen werden die Hoffnungshäuser von einer Stiftung, die Tobias Merckle ins Leben gerufen hat. Neben den Hoffnungshäusern, die Geflüchteten eine Heimat bieten, hat die Stiftung auch Wohnprojekte, die Straftäter in die Gemeinschaft zurückholen sollen.
Der Spatenstich ist für den 28. Juni geplant. Auf der 2344 Quadratmeter großen Fläche sollen drei Wohngebäude mit je 20 Wohneinheiten entstehen. Die dreigeschossigen Gebäude sollen in Holzkonstruktion gebaut werden. Bauamtsleiter Kai Langenecker geht davon aus, dass die Bauzeit weniger als ein Jahr betragen wird. Die Bauanträge liegen vor und könnten demnächst auch positiv beschieden werden, so Langenecker. Denn die 2. Änderung des Bebauungsplans für die Kuhallmand habe bereits einen solchen Status erreicht, dass laut Bebauungsplan mögliche Projekte schon vor Rechtskraft des Planwerks genehmigt werden könnten.
Bebauungsplan wird dafür geändert
Mit der Änderung des Bebauungsplans im November zum Urbanen Gebiet wurde Wohnen in der Kuhallmand ausdrücklich zugelassen. Die Anteile Wohnen zu Gewerbe können durchaus zwei Drittel zu einem Drittel sein, erklärte damals Kai Langenecker dem Gemeinderat. Die Schwellenwerte für Lärm und Verkehr wurden gesenkt, um Beeinträchtigungen für die Menschen gering zu halten. So können Waren beispielsweise nicht mehr in der Nacht angeliefert werden.