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Grundschule in Mulfingen bekommt vier neue Klassenzimmer

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Wegen des Anspruchs auf Ganztagesbetreuung soll eine Erweiterung gebaut werden. Welche Pläne es für den Neubau gibt und wovon eine Förderung abhängt.

Die Schülerzahlen werden von aktuell etwa 100 wohl auf mehr als 150 in fünf Jahren steigen. Gleichzeitig kommt das Recht auf Ganztagsbetreuung.
Foto: Archiv/Zimmermann
Die Schülerzahlen werden von aktuell etwa 100 wohl auf mehr als 150 in fünf Jahren steigen. Gleichzeitig kommt das Recht auf Ganztagsbetreuung. Foto: Archiv/Zimmermann  Foto: Zimmermann

Nur mit "Bauchweh" könne er für einen Erweiterungsbau an der Grundschule in Mulfingen stimmen, sagt der Mulfinger Gemeinderat Thomas Lanig. Der werde allerdings laut Gemeindeverwaltung notwendig, weil bekanntermaßen ab dem Jahr 2026 ein Anspruch auf Ganztagesbetreuung für Kinder der ersten Klasse besteht - bis 2029 wird er stufenweise auf alle Grundschulklassen ausgeweitet.

Lanigs schlechtes Gefühl bei der Entscheidung hat vor allem mit der Finanzsituation zu tun: Die Förderung für den Neubau ist nämlich noch nicht beschieden. Allerdings liegt das nicht an der Verwaltung, wie in der jüngsten Gemeinderatssitzung klar wird. "Das Land hat noch keine Zuschussvergabekriterien ausgegeben", sagt Bürgermeister Robert Böhnel. Das bedeutet: Ein Förderantrag kann noch gar nicht gestellt werden. Kämmerin Sabine-Menikheim Metzger ergänzt: Die Grundschule gehöre zu den Pflichtaufgaben der Gemeinde. Von einigen freiwilligen Investitionen indes hatten sich die Räte angesichts der Haushaltslage schweren Herzens verabschieden müssen.


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Schülerzahlen wachsen auf 150

"Bund und Land sagen, man muss sich rüsten", erläutert Sabine Menikheim-Metzger. Das betreffe auch die Räume: Ein Neubau sei da unausweichlich. Denn die Schülerzahlen an der Grundschule Mulfingen steigen. Dieses Jahr gebe es fünf Klassen, in den Jahren 2026 bis 2029 rechne die Gemeinde mit sieben bis acht Klassen, sagt die Kämmerin. Dann werde es 150 Schüler in der Grundschule geben. "Schon jetzt werden 60 Prozent der Schüler betreut." Wenn der Rechtsanspruch besteht, werden es mehr, ist Menikheim-Metzger überzeugt: "80 bis 100 Schüler müssen dann betreut werden."

Für den Neubau vorgesehen sei ein Gebäude in Modulbauweise, mit vier Schul- und Betreuungsräumen. Der Bau - ohne Ausstattung der Zimmer - würde 730 000 Euro für die Module und 220 000 Euro für die Erschließung und das Fundament kosten - also insgesamt eine knappe Million Euro. "Bei einer Förderung von 70 Prozent beträgt der Eigenanteil 285 000 Euro."

Förderkriterien passen "wie die Faust aufs Auge"

Wenn es "wider Erwarten" keine Förderung gebe, müsse ein Kredit aufgenommen werden, sagt Menikheim-Metzger. Dass das nötig werden könnte, sei aber sehr unwahrscheinlich, davon sind die Kämmerin und Böhnel überzeugt. Das Regierungspräsidium Stuttgart habe signalisiert, "die Förderkriterien passen wie die Faust aufs Auge", sagt die Kämmerin. Auch wenn mit dem Bau jetzt angefangen würde, sei er förderfähig.


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Ein Junge geht am 05.09.2013 in Gelsenkirchen (Nordrhein-Westfalen) mit seiner Schultüte über den Schulhof einer Grundschule. Einen Tag nach dem offiziellem Schulanfang machen sich rund 151 000 i-Dötzchen in NRW erstmals auf den Weg in ihre Klassen. Foto: Caroline Seidel/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
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Nicht nur Lanig ist es bei der Sache unwohl. Karl-Heinz Model spricht die schlechte Haushaltslage der Gemeinde an: "Bisher hat"s geheißen, wir müssen sparen - auf Teufel komm" raus. Und jetzt besteht die Möglichkeit, dass wir wieder einen Kredit aufnehmen müssen." Böhnel bestätigt, ihm sei ursprünglich auch nicht wohl bei der Sache gewesen. Aber die Gemeinde würde Schaden nehmen, "wenn wir die positiven Schülerströme nach Mulfingen stoppen". Außerdem sei sein "Bauchweh" genommen worden - von einer Info des Gemeindetags, die Menikheim-Metzger dem Rat schon in der Sitzung verlesen hatte. Auch der Kommunalverband stellt die Förderung nach dem Baubeginn in Aussicht.

Neubau wird auch ohne Förderung vorangebracht

Rätin Sabine Hirschlein betont den Wert des Schulcampus, der einen guten Ruf über Mulfingen hinaus habe. Sie fügt hinzu: "Je länger wir warten, desto teurer werden die Angebote." Zuletzt wirbt auch Mulfingens Ortsvorsteher Johann Dirnberger für eine breite Zustimmung für den Neubau: "Das Risiko ist geringer, als die Diskussion gerade den Eindruck erweckt." Denn das Gesetz für die Förderung besteht bereits - und es werde nicht zurückgenommen. Das einzige, was fehle, sei die Richtlinie des Landes, um das Geld zu vergeben. Die Gemeindeverwaltung habe das Beste getan, sich abzusichern. Die breite Zustimmung wird vom Rat letztlich erteilt: Einstimmig beschließt er, dass der Neubau auch ohne Förderzusage vorangebracht wird.

 
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