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Genehmigungsverfahren für Kupferzeller Netzbooster offiziell gestartet

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Wie das Regierungspräsidium Stuttgart bekanntgibt, läuft das Planfeststellungsverfahren ab sofort. Es könnte rund ein Jahr Zeit in Anspruch nehmen. Das bedeutet: Schon im Frühsommer 2024 kann möglicherweise mit dem Bau des Energiewende-Pilotprojekts begonnen werden.

von Christian Nick
Die Vorstellung von der Riesenbatterie wird zunehmend klarer: Erst vor einigen Tagen hat Transnet eine neue Visualisierung veröffentlicht.
Visualisierung: Planbüro
Die Vorstellung von der Riesenbatterie wird zunehmend klarer: Erst vor einigen Tagen hat Transnet eine neue Visualisierung veröffentlicht. Visualisierung: Planbüro  Foto: privat/Planbüro

Monatelang hat die Vorprüfung der vierstelligen Zahl von Seiten an Projekt-Unterlagen gedauert, welche der Projektierer Transnet BW beim Regierungspräsidium (RP) in Stuttgart eingereicht hatte. Nun also ist es so weit: "Bei uns war großes Aufatmen, als wir die Mitteilung bekommen haben, dass alles korrekt vorgelegt worden ist", sagt Konzern-Sprecherin Claudia Halici zur Heilbronner Stimme.

"Das Regierungspräsidium Stuttgart hat in diesen Tagen das Planfeststellungsverfahren für die Errichtung und den Betrieb einer Batterie-Großspeicheranlage, einen sogenannten Netzbooster, bei Kupferzell eingeleitet", teilt die Behörde in einer Presseaussendung mit.

Damit ist der formelle Genehmigungsprozess für das beim örtlichen Umspannwerk geplante 200-Millionen-Euro-Pilotprojekt offiziell in Gang gesetzt. "Wir freuen uns, dass es weitergeht. Nun liegt der Ball beim Regierungspräsidium", so Konzern-Vertreterin Halici.

 


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Prüfung auf Herz und Nieren

"Das Planfeststellungsverfahren dient der Ermittlung und Abwägung aller öffentlichen und privaten Belange und ist Voraussetzung für den Erlass des Planfeststellungsbeschlusses", heißt es in der behördlichen Mitteilung. Geprüft und auf Herz und Nieren untersucht werden in den kommenden Monaten dann sämtliche "für den Betrieb notwendigen Anlagenbestandteile, die erforderliche Infrastruktur sowie Maßnahmen an bestehenden Anlagen des Umspannwerks zur Anbindung des Boosters an die Höchstspannungsleitungen".

Dazu gehörten, so das RP weiter, neben den Batterien, Transformatoren, Schaltanlagen und Wechselrichtern sowie dem Betriebsgebäude insbesondere auch "Baustellen-Einrichtungsflächen, Zuwegungen, Kabelanbindungen sowie Entwässerungs- und Löschwasseranlagen".

Bürger werden beteiligt

Der Prozess beinhaltet auch die formelle Beteiligung der Öffentlichkeit: In der Zeit von Montag, 22. Mai, bis einschließlich Mittwoch, 21. Juni, können die Plan-Unterlagen eingesehen werden. Möglich ist dies entweder im Kupferzeller Rathaus oder im Internet unter www.rp-stuttgart.de. Bis einschließlich Mittwoch, 5. Juli, haben laut Behörde "die von dem Vorhaben betroffenen Bürgerinnen und Bürger" dann die Möglichkeit, Einwendungen gegen das Projekt vorzulegen.

Nach HZ-Informationen wird es voraussichtlich im Herbst dann einen öffentlichen Erörterungstermin in der Kupferzeller Carl-Julius-Weber-Halle geben, wo die eingegangenen Stellungnahmen offiziell vorgestellt und diskutiert werden.

 


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Wie blickt Kupferzells Bürgermeister auf die neue Phase, in welche die Riesenbatterie jetzt einschwenkt? "Freude als Reaktion ist da relativ", sagt Christoph Spieles. Für ihn sei die Sache weiterhin ein "zweischneidiges Schwert", so der Bürgermeister, der dem Vorhaben von Anfang an kritisch gegenübergestanden hatte. "Es gibt im Verfahren ja nun die große Wahrscheinlichkeit, dass es in einen Planfeststellungsbeschluss und somit auch in den Bau münden wird."

Er ermutige, so Spieles, die Bürger, an dem Beteiligungsverfahren teilzunehmen. "Jeder hat die Möglichkeit, sich mit Bedenken einzubringen." Ob auch die Gemeindeverwaltung dann neuerlich ihre Einwände schriftlich formulieren wird? Er wolle darüber zunächst noch mit dem Gemeinderat sprechen, sagt der Verwaltungschef. Klar sei jedoch schon jetzt: "Nichtstun werden wir jedenfalls nicht."

Wie lange der formale Genehmigungsprozess nun dauern wird? Das ist aktuell noch unklar. In einer Zeitschiene auf seiner Internet-Präsenz hat der Stuttgarter Netzbetreiber dafür jedenfalls rund zwölf Monate veranschlagt.

Man gehe davon aus, bis zum Frühjahr kommenden Jahres das Planfeststellungsverfahren erfolgreich abgeschlossen zu haben und dann auch mit der Erstellung der Anlage beginnen zu können, hieß es von Transnet im März dieses Jahres gegenüber unserer Redaktion.

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