Der Boden für den Windpark Karlsfurtebene wird bereitet
Abo Wind startet mit geotechnischen Untersuchungen für die Fundamente. Der Projektierer kündigt unterdessen an: Anwohner im Umfeld der Windräder sollen finanziell vom Projekt profitieren können.

Lange wurden die Pläne geschmiedet und vom Landratsamt als Genehmigungsbehörde geprüft - nun folgen erste Schritte der konkreten Umsetzung: Der Wiesbadener Projektierer Abo Wind, dessen avisierte fünf Anlagen des Windparks Karlsfurtebene zwischen Waldenburg, Neuenstein und Michelbach unlängst genehmigt wurden, hat angekündigt, mit geotechnischen Untersuchungen zu starten.
Für drei der fünf bislang erlaubten Anlagen sollen vor Baubeginn solche Tests vorgenommen werden. Dabei werde anhand von Bohrungen die Bodenbeschaffenheit näher analysiert, so dass der spätere Bau der Fundamente optimal vorbereitet werden könne.
Womöglich bereits erste Rodungen
Bereits am Montag hat das Unternehmen mit den ersten Tätigkeiten - Absteckung der Anlagen-Mittelpunkte und Kran-Stellflächen - hierzu begonnen, wie Pressesprecher Daniel Duben informiert. Die notwendigen Bohrarbeiten selbst sollen indes dann erst im weiteren Fortgang des Jahres erfolgen. Hierzu wird schweres Gerät benötigt: Die Raupenfahrzeuge werden auf Trailern angeliefert und fahren dann zum Ort der Bohrungen. "Für die Anfahrt der Maschinen zum Anlagen-Mittelpunkt nutzen wir, wenn möglich, bestehende Rückegassen, die aus forstwirtschaftlichen Gründen sowieso frei gehalten werden müssen oder andere lichte Bereiche", sagt Projektleiter Lars Oelker.
„Gegebenenfalls“ könnten hierzu jedoch auch Rodungen notwendig sein. Die betreffenden Areale lägen aber „alle im Eingriffsbereich, den die vorliegende Genehmigung zum Bau des Windparks abdeckt“. Diese Arbeiten sollen bis zum Ende der gesetzlichen Rodungsperiode Ende Februar abgeschlossen sein. Mit dem eigentlichen Bau wird dann zum neuerlichen Beginn jener Baumfäll-Phase im Oktober begonnen: Dann werden die restlichen bauvorbereitenden Maßnahmen getroffen – und im Frühjahr 2023 dann mit der Erstellung der fünf Windräder losgelegt.
Warum die nun anstehenden geotechnischen Boden-Untersuchungen nur bei drei der fünf genehmigten Anlagen gemacht werden - und beim Rest nicht? "Diese Standorte haben eine steilere Topographie", erklärt der Abo-Wind-Sprecher. Um eine perfekte Gestaltung der schweren Fundamente der Windräder zu erreichen, sei dies erforderlich.
Beteiligungsmöglichkeit wird geschaffen
Unterdessen kündigt der Wiesbadener Konzern an: Die Anwohner sollen eine Möglichkeit erhalten, durch die Anlagen finanziell profitieren zu können: Man bereite eine "attraktive Beteiligungsmöglichkeit" vor. "Mit unserem Nah-und-Grün-Invest" bieten wir den Nachbarinnen und Nachbarn unseres Windparks die Möglichkeit, schon mit kleinen Beiträgen von dem Projekt zu profitieren", sagt Projektleiter Oelker.
Weitere Details - wie der Start-Termin des sogenannten Interessen-Bekundungsverfahrens, das Einzugsgebiet der berücksichtigten Bürger und die Höhe der Verzinsung - werden nach Firmenangaben noch erarbeitet und "im Zuge der Errichtung des Windparks rechtzeitig auf der Projektseite veröffentlicht". Beim betreffenden Investitionsmodell können Bürger ihr Geld mit fester Rendite in Ökostrom anlegen.