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Verbliebene fünf Anlagen für Windpark Karlsfurtebene sind genehmigt

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Nach fast fünfjähriger Prüfung: Das Landratsamt des Hohenlohekreises hat nun die Erlaubnis für die restlichen Anlagen im geplanten Windpark Karlsfurtebene erteilt. Projektierer Abo Wind will ab Sommer mit dem Bau beginnen.

von Christian Nick
Nicht alle Windkraftanlagen werden wohl kommen − aber die Chance, dass mindestens fünf gebaut werden können, ist nun deutlich gestiegen.
Visualisierung: Abo Wind
Nicht alle Windkraftanlagen werden wohl kommen − aber die Chance, dass mindestens fünf gebaut werden können, ist nun deutlich gestiegen. Visualisierung: Abo Wind  Foto: Nick

Lange musste man auf diese Entscheidung warten. Genau gesagt: 1661 Tage. So lange dauerte nach Angaben des Vorhabenträgers das gesamte Verfahren bis hin zur Genehmigung. Am Montag (31. Januar) um 17 Uhr nun kam die Kunde per E-Mail: Die noch zur Genehmigung ausstehenden restlichen fünf Anlagen des geplanten Windparks Karlsfurtebene zwischen Waldenburg, Obersteinbach und Neuenstein sind genehmigt - nach der vor rund einem Jahr erfolgten Teilablehnung von vier Windrädern.

Wie das Landratsamt des Hohenlohekreises als zuständige Erlaubnisbehörde informiert, erhält der Vorhabenträger - der Anlagen-Planer Abo Wind aus Wiesbaden - die immissionsschutzrechtliche Genehmigung zur Errichtung und zum Betrieb der übrigen fünf Windenergieanlagen.

Diese Erlaubnis betrifft die geplanten Windräder mit den Nummern 1, 2, 4, 7 und 8. Wie gesetzlich vorgeschrieben, macht die Behörde dies ab sofort auch auf der eigenen Internetseite bekannt.

Erleichterung beim Projektierer

Die Entscheidung wird in der Wiesbadener Konzernzentrale von Abo Wind, wo man sich vor Kurzem noch ungehalten ob der neuerlichen Verzögerung der Erlaubnis-Erteilung gezeigt hatte, nun wohlwollend aufgenommen: "Wir freuen uns natürlich über die Genehmigung, wenngleich sie für uns nicht überraschend erteilt wird", sagt Firmensprecher Daniel Duben auf HZ-Nachfrage.

Nun sehe man auch gelassen der bald anstehenden Klage beim Verwaltungsgericht Stuttgart entgegen. Abo Wind drängt dabei auf Erlaubnis der im November 2020 vom Landratsamt abgelehnten vier Windräder. Die Genehmigungsbehörde hatte seinerzeit Bau und Betrieb der Anlagen 3, 5, 6 und 9 abschlägig beschieden. Nach Auffassung der Behörde stehen "öffentliche Vorschriften des Bauplanungsrechts sowie des Denkmalschutzes" den Plänen von Abo Wind entgegen.

Nun wird es immerhin konkreter mit der Errichtung der fünf anderen Ökostrom-Generatoren: Man rechne, so heißt es von Abo-Wind-Sprecher Duben, mit einer Bauzeit von etwa neun Monaten, inklusive aller bauvorbereitenden Maßnahmen. Voraussetzung indes ist die erfolgreiche Teilnahme am Ausschreibungsverfahren der Bundesnetzagentur - nach der nun erteilten Genehmigung kann sich der Projektentwickler frühestens wieder im Mai an der Runde beteiligen.

Es sei recht wahrscheinlich, sagt Duben, dass man ins Förderprogramm aufgenommen werde: "Ich kenne zwar das Ergebnis der jüngsten Runde noch nicht, aber bisher waren diese immer unterzeichnet." Das bedeutet: Noch in den Sommermonaten könnten die Baumaschinen auf die Karlsfurtebene rollen, um zunächst die Zuwege, Kabelkanäle und Fundamente zu bauen.

Waldenburger Rathaus und Rat wollen beraten

Gibt es denn mittlerweile einen Betreiber, der den von Abo Wind errichteten Windpark übernimmt? "Zum künftigen Betreiber des Windparks können wir noch nichts sagen", so der Firmen-Repräsentant. "Wer den Windpark betreiben wird, entscheidet sich in der Regel erst recht spät, da es dabei unter anderem auf das potenzielle Datum der Inbetriebnahme ankommt", so Daniel Duben. Dafür sei die nun vorliegende Erlaubnis essenziell.

Und wie positionieren sich die Projekt-Gegner der Bürgerinitiative (BI) "Gegenwind Waldenburg, Michelbach" zum nun erfolgten Entscheid der Genehmigungsbehörde? BI-Sprecherin Sandra Schulz war für ein Statement am gestrigen Abend nicht zu erreichen.

Waldenburgs Rathauschef Bernd Herzog sagt unserer Zeitung in einer ersten Reaktion unterdessen: "Wir werden mit dem Gemeinderat nun beraten und vernünftig abwägen, was jetzt zu tun ist."

 

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