Betrug mit Corona-Schnelltests: Betreiber aus dem Hohenlohekreis in U-Haft
Die Staatsanwaltschaft ermittelt in einem weiteren Fall wegen mehrfachen Betrugs mit Corona-Schnelltests. Das Amtsgericht hat jüngst in einem anderen Fall Haftstrafe verhängt.
Ein weiterer Hohenloher soll sich unrechtmäßig mit Corona-Schnelltests bereichert haben. Der Mann aus der Großgemeinde Bretzfeld befindet sich seit einigen Tagen in Untersuchungshaft, teilt die Staatsanwaltschaft Heilbronn mit, die die umfangreichen Ermittlungen aufgenommen hat.
Vorwurf: Gewerbsmäßiger Computerbetrug
Der Mann stehe im Verdacht, sechs Vergehen des gewerbsmäßigen Computerbetrugs in Zusammenhang mit der Abrechnung von Covid-Schnelltests begangen zu haben. Nachdem die Ermittlungen einen dringenden Tatverdacht ergeben hatten, habe man einen Haftbefehl erwirkt, erklärt die zuständige Staatsanwältin gegenüber der Heilbronner Stimme.
Unsere Redaktion hatte bereits im Sommer 2021 berichtet, dass die Polizei wegen Abrechnungsbetrugs im Hohenlohekreis ermittelt. Das ging aus einer Antwort des Sozialministeriums auf eine Kleine Anfrage eines Landtagsabgeordneten hervor.
Zu viele Tests abgerechnet
Im Sommer 2021 hatte es im Hohenlohekreis 40 Testzentren gegeben, die weit über 100.000 Bürgertests durchgeführt hatten. Einige, vor allem private Anbieter, hatten damals schon abgerechnet. Einige Teststellen-Betreiber hatten auffällig viele Tests bei extrem niedrigen Positiv-Quoten gemeldet. Der jetzt in U-Haft sitzende Anbieter hatte in seinem Öhringer Testzentrum zum Beispiel über 10.000 Bürgertests abgerechnet und nur zwei positive Resultate gemeldet. Der Prozessbeginn steht noch nicht fest.
Fall vor Amtsgericht
Erst vor wenigen Wochen war ein weiterer Testanbieter aus dem Altkreis Öhringen vom Amtsgericht zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Er hat den Staat um 1,6 Millionen Euro betrogen.



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