Stimme+
Künzelsau
Lesezeichen setzen Merken

Beim verkaufsoffenen Sonntag in Künzelsau überwiegt die Vorsicht

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Trotz Ende der Maskenpflicht: Besucher beim verkaufsoffenen Sonntag in Künzelsau betreten mehrheitlich mit Schutzmaske die Geschäfte.

Nach und nach füllt sich am Sonntagmittag die Künzelsauer Innenstadt: Im Freien trägt kaum ein Besucher des verkaufsoffenen Sonntags Maske, in den Geschäften allerdings die meisten.
Fotos: Tamara Ludwig
Nach und nach füllt sich am Sonntagmittag die Künzelsauer Innenstadt: Im Freien trägt kaum ein Besucher des verkaufsoffenen Sonntags Maske, in den Geschäften allerdings die meisten. Fotos: Tamara Ludwig  Foto: Ludwig, Tamara

Der Weg in die Hohenloher Kreisstadt führt am Sonntag durch verschneite Landschaften, das Thermometer verkündet winterliche zwei Grad: Wüsste man es nicht besser, so wäge man sich auf dem Weg zum Weihnachtsmarkt. Doch es ist zwei Wochen vor Ostern und die Künzelsauer Werbegemeinschaft lädt zum Familientag mit verkaufsoffenem Sonntag. Und nicht nur des ungewöhnlichen Wetters wegen ist dieser Tag ein besonderer: Nach über zwei Jahren Corona-Pandemie fällt die Maskenpflicht in Innenräumen.

Davon zu sehen ist in Künzelsau zur Mittagszeit aber nur wenig. Zwar treibt die Sonne die Menschen scharenweise in die Stadt, Hauptstraße und Geschäfte füllen sich zusehends. Doch die meisten Besucher greifen ganz selbstverständlich zur Maske, betreten sie einen Laden.


Mehr zum Thema

Verkaufsoffener Sonntag und Magie der Stimmen in Heilbronn
Stimme+
Meinung
Lesezeichen setzen

Beim Wegfall der Maskenpflicht ist Vernunft gefragt


Nicht dauerhaft beibehalten

So auch Wilfried und Brigitte Merkle aus Gaisbach, die gerade vor der Drogerie Müller ihre FFP2-Masken aus der Tasche ziehen. "Ich persönlich werde die Maske in den nächsten Wochen noch tragen", sagt Wilfried Merkle. Auch seine Frau fühlt sich angesichts hoher Corona-Fallzahlen nicht wohl, gänzlich auf das Schutzutensil zu verzichten, betont aber auch: "Es widerstrebt mir, das dauerhaft beizubehalten", so wie das etwa in einigen asiatischen Ländern üblich sei. "Es ist auch nicht gut, alles von sich abzuhalten", findet sie. Damit fehle dem Immunsystem das Training.

An den verschiedenen Spielstationen für Kinder ist viel Betrieb, wie hier am kleinen Karussell.
An den verschiedenen Spielstationen für Kinder ist viel Betrieb, wie hier am kleinen Karussell.  Foto: Ludwig, Tamara

Hanna Schmid und Margit Schönbein aus Marlach verlassen gerade das Modegeschäft Sportivo - mit Maske. "Wir möchten sie in den Läden weiterhin tragen", sagt Schmid. Schönbein ergänzt: "Prinzipiell hat man sich ja auch daran gewöhnt." Beiden gebe die Maske noch ein sichereres Gefühl. Je nachdem, wie sich die Corona-Lage weiter entwickle, werde sich das vielleicht noch ändern, ist Schmid überzeugt. Ihr Shoppingerfolg leidet indes nicht unter der Maske: Spontan hat sie sich eine neue Geldbörse gegönnt. Der verkaufsoffene Sonntag sei zudem eine schöne Gelegenheit, endlich mal wieder rauszukommen. Das tue den Menschen und den Händlern gut.

Darauf dürfte auch Sportivo-Chefin Mona Köhler-Wirth hoffen. Das Wetter am Samstag habe Schlimmes für den Aktionstag befürchten lassen, sagt sie. Doch der Sonnenschein bringt - trotz teils eisigem Wind - Kundenströme und damit Optimismus zu den Händlern. Wie die meisten Verkäufer trägt auch Köhler-Wirth den Mund-Nasen-Schutz. "Wir haben es unserem Personal freigestellt, ob sie die Maske weiter tragen wollen oder nicht", sagt sie. Es hätten sich alle dafür entschieden. Und die Kunden? "Bis jetzt kamen alle mit Maske durch die Tür."


Mehr zum Thema

Die Aktion "Magie der Stimmen" und der verkaufsoffene Sonntag locken viele Besucher trotz kühler Witterung in die Innenstadt.
Fotos: Ralf Seidel
Stimme+
Heilbronn
Lesezeichen setzen

Erleichtert über mehr Selbstverantwortung am verkaufsoffenen Sonntag in Heilbronn


Bei Juwelier Müller werden die Kunden per Schild ums Masketragen gebeten. Pflicht herrscht aber auch hier keine.
Bei Juwelier Müller werden die Kunden per Schild ums Masketragen gebeten. Pflicht herrscht aber auch hier keine.  Foto: Ludwig, Tamara

Aufruf zur Freiwilligkeit

Bei Juwelier Müller bittet ein Schild um das freiwillige Tragen einer Maske. "Aufgrund der derzeitigen Inzidenzen finde ich es gut, das noch etwas beizubehalten", sagt Inhaber Stefan Müller. "Das Schild ist ein Kompromiss, eine höfliche Anregung", erklärt er und betont gleichzeitig: Willkommen sei natürlich jeder, auch ohne Maske.

Beim Gang durch die Hauptstraße fällt aber unweigerlich auf: Von Normalität kann hier keine Rede sein. Viele Menschen sind verunsichert. So bleiben einige an den Türschwellen stehen, suchen am Eingang nach einem Hinweisschild, ob das jeweilige Geschäft die Maske einfordert oder nicht. Andere schauen, wie viel im Laden gerade los ist, um sich dann für oder gegen den Mund-Nasen-Schutz zu entscheiden.


Mehr zum Thema

Bretzfelder Rebenglühen 2022 bei Schnee in Siebeneich
Stimme+
Bretzfeld
Lesezeichen setzen

Besondere Atmosphäre beim Bretzfelder Rebenglühen wegen des Schneefalls


An anderen orientieren

Marco Scheu aus Waldenburg kommt gerade - ohne Maske - aus dem Lindele. Überhaupt in die Stadt zu kommen, sei angesichts des traumhaften Winterwalds in Waldenburg eine schwere Entscheidung gewesen, berichtet er augenzwinkernd. Scheu findet es schön, "die Mimik, die Emotionen der Menschen endlich wieder erkennen zu können". Er respektiere es aber, wenn Ladenbesitzer das Masketragen in ihrem Geschäft wünschen. Danach richte er sich. "Ich habe die Maske natürlich griffbereit." Außerdem schaue er zur Orientierung beim Betreten darauf, wie Personal und andere Kunden sich verhalten.

 
Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben