Bangen um die letzten Weihnachtsmärkte in Hohenlohe
In Öhringen errichten Bauhof-Mitarbeiter weiter die Hütten und schmücken die Stadt. In Künzelsau wird ebenfalls weiter geplant. Nach Schöntal und Forchtenberg sagt nun auch Niedernhall ab.

Der Aufbau der bei Kindern beliebten Dampfeisenbahn auf dem Öhringer Marktplatz am Montagvormittag wurde gestoppt, der Aufbau der Stände läuft weiter: Öhringen will vorerst am Weihnachtsmarkt festhalten, der am Freitag eröffnet werden soll. Man wolle abwarten, wie die Regelung vom Land aussieht, erklärt Stadtsprecher Michael Walter mit Blick auf die Diskussion um die Alarmstufe II.
Maskenpflicht auf dem Platz, 2G beim Glühwein
Das Hygienekonzept für den Weihnachtsmarkt orientiere sich mit Maskenpflicht an dem vom Wochenmarkt, erklärt Walter. Die Bewirtung habe man komplett in die Gastronomie verlagert, die die Einhaltung der Regeln mit Security kontrolliert. Vor verschiedenen Gasthöfen und Kneipen stehen bereits Zelte und Holzhütten für die Voweihnachtszeit. Wie Öhringen wollen auch die anderen Städte von Hohenlohe plus, also Künzelsau, Schwäbisch Hall, Crailsheim und Bad Mergentheim, an ihren Weihnachtsmarkt-Plänen festhalten.
Künzelsau plant weiter
In Künzelsau laufen die Planungen für den Advent am Schloss weiter, wie Helen Bühler (Stadtmarketing) bestätigt. "Wir sind aber stetig im Austausch", kann sie angesichts der Dynamik der Entwicklung nicht versprechen, dass die Veranstaltung auch wirklich von 1. bis 5. Dezember über die Bühne geht.
Forchtenberg hat am späten Montagabend den für das erste Wochenende geplanten Mark abgesagt. Man wolle verhindern, dass die Beschicker sich viel Arbeit machen, der sich letztlich nicht rechne. Die Stadt Forchtenberg geht davon aus, dass viele Besucher den Aufwand eines zusätzlichen Tests scheuen und so nur wenige Menschen den Markt in der Forchtenberger Altstadt besuchen würden. Normalerweise drängen sich tausende von Menschen am ersten Adventswochenende durch die engen Gassen der Forchtenberger Altstadt.
Niedernhall sagt ab
In Niedernhall heißt es am Montagabend ebenfalls Abschied nehmen vom "Kelterzauber". "Schweren Herzens", wie Bürgermeister Achim Beck im Gemeinderat betont. Wie in Forchtenberg befürchtet man auch in Niedernhall, dass nur wenige Menschen unter den aktuellen Gegebenheiten den Markt besuchen würden. Auf Beschicker-Seite habe man bislang hingegen lediglich eine Absage erhalten, berichtet Beck. In Richtung Landesregierung macht der Bürgermeister auch seinem Ärger Luft: Anstatt klar zu regeln, Weihnachtsmärkte abzusagen, werde das Thema durch die 2Gplus-Regel "feige auf die Kommunen abgewälzt". Auch zum Thema Impfung zeigt Achim Beck klare Kante: "Ich bin Längsdenker, im Gegensatz zum Querdenker", erklärt er. Die aktuell dramatische Corona-Lage sieht er zu einem erheblichen Teil durch zu viele Ungeimpfte verursacht.
Der Gemeinderat von Schöntal hatte, wie berichtet, bereits vergangene Woche dem barocken Markt rund um das Kloster für 2021 eine Absage erteilt.