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Ausnahmeregel an Weihnachten bringt uns wenig, sagen Hoteliers

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Laut aktuell gültiger Corona-Verordnung des Landes dürfen Hotels über Weihnachten Gäste beherbergen, die in der Region Verwandte besuchen. Ob sich das für die Betreiber rentiert, wird angezweifelt. Dennoch wollen sie Zimmer anbieten.

von Christian Nick
Corona stellt den Normalbetrieb in den Hotels auf den Kopf. Foto: Archiv/Berger
Corona stellt den Normalbetrieb in den Hotels auf den Kopf. Foto: Archiv/Berger  Foto: Berger

Kerstin Joiko ist über die Pandemie-Monate sehr pragmatisch geworden: "Lieber nur ein gebuchtes Zimmer als gar keines", ist das Credo der Geschäftsführerin im Waldenburger Hotel Bergfried. Und das ist es nicht ohne Grund - denn als die Hohenloher Zeitung anfragt, sind gerade von 14 Gasträumen exakt null belegt.

Was denkt die junge Chefin über die von der Landesregierung eingeräumte Möglichkeit, zwischen 23. und 27. Dezember auch Menschen, die zum Fest Verwandte besuchen, ein Zimmer anbieten zu dürfen? "Realitätsfremd." Denn: "Ich glaube ohnehin, dass die meisten, die eine Familie besuchen, auch dort unterkommen werden."

Sorgenvoller Blick in die Zukunft

Dennoch wird man im "Bergfried" die Hotel-Türen über diese Tage offen haben: "Wir sind für unsere Gäste da", sagt Joiko. "Ob es sich lohnt, das sei mal dahingestellt." Sie hat Sorgen: Das Speisen-Abholgeschäft laufe schlechter als im Frühjahr, die Fixkosten indes laufen weiter.

Von den beantragten Novemberhilfen sei auch im Dezember noch kein Cent auf dem Konto - und die Finanzen drücken dem Waldenburger Traditionshaus mächtig auf den Schultern. Joiko: "Wir haben investiert und eine Dreiviertel Million Schulden. Je nachdem, wie das alles weitergeht: Schauen wir mal, wie lange es uns noch gibt", blickt die Chefin sorgenvoll in die Zukunft.

Im Panoramahotel ist man gerüstet

Nur 200 Meter weiter sieht man die Lage zumindest etwas weniger ernst: Das Panoramahotel hat einen Weltkonzern im Rücken - und gegenwärtig immerhin gar nicht so wenige Geschäftsreisende in den Zimmern. "Gastronomisch werden wir an Weihnachten nichts machen, aber das Hotel wird für Geschäftsreisende und Privatleute geöffnet sein", berichtet Hoteldirektor Dirk-Uwe Schörner.


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Rund zehn Prozent der Belegschaft hält an der Waldenburger Hauptstraße die Stellung - und das Hotel in Schuss. Wird sich der Betrieb über die Feiertage denn überhaupt lohnen? "Wir sind das einzige Haus der Würth-Hotels, das aktuell für Geschäftsreisende geöffnet ist. Das heißt, wir haben die Struktur gelegt und müssen jetzt nicht etwa speziell Großputz machen, um eben extra noch für diese vier Tage aufzumachen", sagt Chef Schörner. "Unser Geschäft läuft weiter wie momentan üblich."

"Regelung bringt uns überhaupt nichts"

"Die Ausnahmeregelung für Weihnachtsfeier-Reisende bringt uns hier auf dem Land überhaupt nichts", betont Susanne Knapp, Chefin im Eschentaler Hotel Krone. Denn Privatreisende seien über die Weihnachtstage traditionell ohnehin kaum in der Krone abgestiegen: "Wir sind ja hier kein Urlaubsgebiet, und der Bedarf für Weiterreisende nach Österreich fällt dieses Jahr total weg." Dennoch: Der Gast ist König in der "Krone": "Wenn jemand ein Zimmer braucht - kein Problem." Denn auch hier werden Geschäftsreisende beherbergt - und das Hotel ist geöffnet.

"Total im Regen stehen gelassen", habe man sich nach der Bund-Länder-Konferenz vom 25. November gefühlt, als die Gastronomen danach tagelang nicht wussten, ob und wie sie über die Feiertage Gäste empfangen könnten. "Laufend riefen Leute an, die wissen wollten, was nun an Weihnachten Sache ist." Das ist nun klar: "Wir machen an den drei Tagen Außerhaus-Verkauf."


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