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Krankenhaus in Öhringen: Das ist der aktuelle Stand der Reform

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Die BBT-Gruppe will auf jeden Fall die Geriatrie ausbauen. Bis die Leistungsgruppen feststehen, wird noch einige Zeit vergehen – das Krankenhaus soll jedenfalls mit dem bisherigen Leistungsspektrum umgezogen werden.


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Die bisher nicht absehbaren Folgen des Wasserschadens im Neubau des Hohenloher Krankenhauses in Öhringen sind nicht die einzigen Unsicherheiten, um die sich die BBT-Gruppe derzeit kümmern muss. Denn wie das Krankenhaus künftig aufgestellt sein wird, wird wohl endgültig erst in einem Jahr feststehen.

Krankenhausreform: Kliniken können Leistungsgruppen beantragen

Die Kliniken in Baden-Württemberg seien angehört worden, welche Leistungen sie künftig anbieten wollen, erläutert Markus Jox, Sprecher des Sozialministeriums Baden-Württemberg, das für die Krankenhausplanung hierzulande zuständig ist. In dem Schreiben von Mitte September wurde den Kliniken mitgeteilt, „welche Leistungsgruppen – im Rahmen des bislang erteilten Versorgungsauftrags – für den jeweiligen Standort krankenhausplanerisch vorgesehen sind“. Welche das für das Hohenloher Krankenhaus sind? Da verweist Jox an die BBT-Gruppe, die sich allerdings bislang auf Nachfrage der Hohenloher Zeitung nicht dazu äußerte.

Über eine Antragsplattform konnten die Kliniken bis 15. November diese Leistungsgruppen bestätigen oder abweichende beantragen. Die Leitung habe „im Wesentlichen die Leistungsgruppen beantragt, die dem bisherigen Leistungsspektrum des Hohenloher Krankenhauses entsprechen und deren Voraussetzungen wir erfüllen können“, betont Dr. Ulrike Heesemann, Regionalleiterin der BBT-Gruppe in der Region. „Zentrales Kriterium bei der Beantragung der Leistungsgruppen ist für uns der medizinische Versorgungsbedarf der Bevölkerung in Hohenlohe.“

Endgültige Leistungsgruppenzuweisung ist für den 1. Januar 2027 vorgesehen

Im nächsten Schritt entscheide das Ministerium, welche Leistungsgruppen dem Hohenloher Krankenhaus zugewiesen werden könnten. Vor einer endgültigen Entscheidung prüft der Medizinische Dienst Baden-Württemberg im Auftrag des Ministeriums, ob die Krankenhäuser auch alle Kriterien erfüllen, die für die Zuteilung einer Leistungsgruppe laut Bundesgesetzgebung erforderlich sind. Das Verfahren müsse nach derzeitiger Rechtslage bis zum 31. Juli 2026 abgeschlossen sein, sagt Sozialministerium-Sprecher Markus Jox. „Die Leistungsgruppenzuweisung ist für den 1. Januar 2027 vorgesehen.“ Bis auf Weiteres gelte der bisherige Versorgungsauftrag fort.

Hessemann ist zuversichtlich: „Das Ministerium hat mehrfach betont, dass es in jedem Landkreis ein Krankenhaus geben soll, das die Grund- und Regelversorgung der Menschen sichert. Mit unserem bisherigen Leistungsspektrum passen wir da sehr gut.“ Laut den Ergebnissen der Regionalgespräche zwischen Ministerium und Krankenhäusern im Frühjahr umfasst deren Leistungsspektrum die Allgemeine Innere Medizin und Chirurgie, eine Geburtsstation, die Geriatrie, die Intensiv- und die Notfallmedizin.

Demographischer Wandel: Geriatrie soll in Hohenloher Krankenhaus ausgebaut werden

Beim Hohenloher Krankenhaus werde man sich „auf das, was hier im Landkreis an medizinischer Versorgung benötigt wird“ konzentrieren: Das sei eine breite Innere Medizin, Chirurgie, Intensivmedizin, Gynäkologie und Geburtshilfe. Außerdem soll der altersmedizinische Bereich – also die Geriatrie – ausgebaut werden, sagt Heesemann. Angesichts der demographischen Entwicklung im Hohenlohekreis bestehe ein großer Bedarf, „dem wir mit dem Ausbau unserer Therapieangebote entsprechen wollen“.

Kooperationen mit anderen Krankenhäusern sind wichtiger Bestandteil der Reform

Wichtiger Baustein der Klinikreform sind Kooperationen mit umliegenden Krankenhäusern: dem Diakonie-Krankenhaus (Diak) in Schwäbisch Hall, dem Caritas-Krankenhaus in Bad Mergentheim und den SLK-Kliniken in Heilbronn. „Wie bisher schon werden hoch spezialisierte Leistungen in den größeren Krankenhäusern zentralisiert sein“, gibt Heesemann einen Ausblick.

Die Krankenhausreform war ein großes Projekt des ehemaligen Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach (SPD). Seine Nachfolgerin Nina Warken (CDU) hat bereits Änderungen vorgenommen, die sowohl von Krankenhäusern, wie von Krankenkassen kritisiert werden.

Umzug mit bisherigem Leistungsspektrum

In jedem Fall werde in den Neubau das gesamte bisherige Leistungsspektrum umgezogen, „mit neuester Medizintechnik, gut organisierten Abläufen und vor allem mehr Komfort für unsere Patientinnen und Patienten“, sagt Dr. Ulrike Heesemann, Regionalleiterin Tauberfranken-Hohenlohe bei der BBT-Gruppe: Intensivstation, die Stroke Unit, also die Schlaganfall-Station, die rund um die Uhr arbeitet, Diagnostik und Therapie von Magen-, Darm-, Herz- und Kreislauferkrankungen.Außerdem die Allgemein- und Unfallchirurgie, die „alle häufigen Operationen wo immer möglich mit minimalinvasiven Verfahren“ durchführt und das Adipositas-Zentrum, in dem krankhaft übergewichtige Menschen behandelt werden.Die Hüft- und Knieendoprothetik sei „ein besonderes Aushängeschild unserer Klinik“, das sei auch die Geburtshilfe. Wichtiger Baustein sei die Geriatrie, in der ältere Menschen mit Mehrfacherkrankungen versorgt werden. 

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