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Hohenloher Krankenhaus in Öhringen: Wie Klinikreform und Neubau vereinbar sind

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Nach den Regionalgesprächen in Baden-Württemberg ist die Zukunft des Hohenloher Krankenhauses in Öhringen etwas klarer. Beim Neubau gibt es dadurch allerdings Verschiebungen.


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Das Hohenloher Krankenhaus in Öhringen wird eine Einrichtung mit Notfallversorgung rund um die Uhr bleiben – auch wenn die Klinikreform Ende des Jahres umgesetzt sein wird. Das sagt Dr. Ulrike Heesemann, Regionalleiterin der BBT-Gruppe in der Region Tauberfranken-Hohenlohe nach dem Regionalgespräch der Landesregierung mit den Krankenhausbetreibern in der Versorgungsregion Heidelberg.

Klinikreform in Baden-Württemberg: Nacharbeiten sind nötig

Dieses Gespräch war in Baden-Württemberg der Auftakt für die Umsetzung der Krankenhausreform, die bundesweit gilt und Ende des vergangenen Jahres in Kraft getreten ist. „Auch dem Land ist vollkommen klar, dass die Reform an einigen Stellen einer Überarbeitung bedarf und den jeweiligen lokalen Bedürfnissen und Gegebenheiten Rechnung getragen werden muss“, kommentiert Heesemann.

Die Stadt- und Landkreise wurden für die Klinikreform in sechs Versorgungsregionen zusammengefasst. Der Hohenlohekreis gehört zur Heidelberger, dem die acht nördlichen Stadt- und Landkreise im Land angehören. Durch diese Aufteilung soll die Versorgung mit medizinischen Angeboten gleichwertig verteilt sein, „für möglichst gleichwertige Lebensverhältnisse“, wie es in dem Gutachten der Landesregierung zur Krankenhausreform heißt. Darin wird betont, dass das Konzept nicht im Widerspruch zur freien Krankenhauswahl stehe. Patientenbewegungen in den Grenzregionen sollen nicht unterbunden werden. Der Landkreis Hall gehört zur Versorgungsregion Stuttgart.

Das Regionalgespräch habe gezeigt, dass Baden-Württemberg im deutschlandweiten Vergleich schon weiter als die anderen Länder sei, die Zahl der Krankenhäuser zu verringern, berichtet Heesemann. Dazu hat zum Beispiel auch beigetragen, dass das Krankenhaus in Künzelsau geschlossen wurde. Für jeden Landkreis in Baden-Württemberg sei auch künftig ein Krankenhaus der Grund- und Regelversorgung vorgesehen. Im Hohenlohekreis werde diese Aufgabe das Öhringer Krankenhaus erfüllen.

Klinikreform: Knapp 100 Betten weniger pro Kopf im Land

Das Land habe „schon heute die niedrigste Zahl aller deutschen Bundesländer an aufgestellten Betten pro 100.000 Einwohner“, unterstreicht Heesemann. Demnach seien das im Land 478 Stück – der bundesweite Schnitt liege bei 573. Gleichzeitig zeige ein Gutachten der Landesregierung, dass im Land „nahezu alle Bewohnerinnen und Bewohner qualifizierte Krankenhäuser in einer angemessenen Frist erreichen können“.

Allerdings ist noch nicht klar, welche medizinischen Leistungen das Hohenloher Krankenhaus zukünftig anbieten wird. Das Land als Krankenhausplaner weist sogenannte Leistungsgruppen – von der Allgemeine Chirurgie über Notfallmedizin bis Pneumologie – den Krankenhäusern zu.

Die Häuser müssen in den Disziplinen bestimmte Mindestqualitätsanforderungen erfüllen. Die Leistungsgruppen werden auch „auf Grundlage der zu erwartenden Bevölkerungsentwicklung und der damit verbundenen Erkrankungen zugeteilt werden“, sagt Heesemann. Das Hohenloher Krankenhaus sei derzeit gut aufgestellt. Die Regionalleiterin schränkt aber ein: Ob und wie sich das dortige Leistungsangebot „konkret verändern wird, wird sich im Laufe des Jahres zeigen“.

Klinik-Neubau in Öhringen: Bezug des Neubaus wird länger dauern als gedacht

Die Krankenhausreform wirkt sich also auch auf den künftigen Betrieb im Neubau aus, der seit knapp drei Jahren neben dem bisherigen Gebäude entsteht. Man gehe weiterhin von einer Fertigstellung zum 31. Juli aus, sagt Heesemann. Er werde nach und nach in der zweiten Jahreshälfte bezogen und in Betrieb genommen. In einem Gespräch mit unserer Redaktion im September letzten Jahres hieß es noch, das geschehe nach einem klaren Plan innerhalb von zwei Wochen.

Der Umzug in das entstehende Gebäude werde derzeit vorbereitet. „Der Neubau bietet uns hervorragende bauliche Möglichkeiten, um uns flexibel auf die künftigen Anforderungen einzustellen“, sagt Heesemann. Es sei allerdings noch nicht klar, in welcher Reihenfolge die Stationen in Betrieb gehen werden. Zunächst gebe es eine Phase, „in der die Mitarbeitenden die Abläufe und Prozesse im neuen Gebäude einüben werden, außerdem Schulungen im Bereich der IT und der Medizintechnik“.

Klinik in Öhringen: „Stand heute“ wird der Kostenrahmen eingehalten

Die Antwort auf die Frage, ob der geplante Kostenrahmen von 100 Millionen Euro für den Neubau eingehalten werden kann, ist allerdings vorsichtiger formuliert als im September. Da hieß es von der Regionalleitung im Gespräch mit unserer Redaktion, man liege im mit dem Generalübernehmer Vamed ausgemachte Kostenrahmen und habe bei der Kalkulation einen gewissen Puffer eingebaut. Am Mittwoch lautete die Antwort: „Wir gehen – Stand heute – davon aus, dass der vereinbarte Kostenrahmen eingehalten werden kann.“

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