Hohenloher Krankenhaus in Öhringen trennt sich von Chefarzt der Chirurgie
Professor Wenger leitete die Fachabteilung Chirurgie seit Oktober 2021 und ist jetzt weg. Die Klinik-Spitze beteuert: Die medizinische Versorgung der Patienten sei sichergestellt. Was sind die Gründe?
Als die Stimme am 6. August mit dem Klinikmanagement über den Krankenhaus-Neubau in Öhringen sprach, klang es so, als ob das gesamte medizinische Führungspersonal mit umzieht.
Am 15. August erfuhr diese Redaktion allerdings, dass die Klinik-GmbH und der Chefarzt der Chirurgie künftig getrennte Wege gehen sollen. Am 19. August bestätigte die BBT-Gruppe diese Info als Mehrheitseigentümerin auf Anfrage der Stimme.
„Das Hohenloher Krankenhaus hat sich von Professor Dr. Frank A. Wenger getrennt“, erklärt Ute Emig-Lange, Leiterin der Unternehmenskommunikation der BBT-Gruppe in der Region Tauberfranken-Hohenlohe.
Krankenhaus Öhringen trennt sich von Chefarzt: Keine weitere Auskunft
Zu dem Vorgang selbst sowie den Gründen gibt sie „aufgrund der juristischen Implikationen“ keine Auskunft. „Die medizinische Versorgung der Patientinnen und Patienten im Hohenloher Krankenhaus ist jederzeit sichergestellt“, bekräftigt Emig-Lange.
Übergangsweise werde die Abteilung von den „erfahrenen Oberärzten“ Dr. Manfred Megele (Unfallchirurgie) und Dr. Lajos Toth (Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie) geleitet.
Und: „Die Versorgung der Adipositas-Patienten im Haus ist durch einen erfahrenen Adipositas-Chirurgen aus einem Schwesterkrankenhaus der BBT-Gruppe gewährleistet.“
Chefarzt Wenger baute im Öhringer Krankenhaus ein Adipositas-Zentrum auf
Professor Dr. Frank A. Wenger leitete die Fachabteilung für Allgemein-, Viszeral- & Gefäßchirurgie seit Oktober 2021. Er folgte auf Dr. Werner Reinosch, der die Chirurgie seit 1998 im Öhringer Krankenhaus geführt hatte. Wenger war davor Chefarzt in der Asklepios-Klinik in Kandel.
Sein Ziel war, die Fachabteilung breiter aufzustellen im Rahmen dessen, was ein Haus der Grund- und Regelversorgung leisten kann. So hat er sie etwa um die Behandlung fettleibiger Menschen erweitert: in einem eigenen „Adipositas-Zentrum“.
Dies beinhaltet operative Magenverkleinerungen ebenso wie die nachhaltige Betreuung von Adipositas-Patienten in puncto Ernährung, Bewegung und Lebensstil.
Wenger wollte in Öhringen die gesamte Bandbreite der Chirurgie der Bauchorgane mit schonenden OP-Methoden und anderen Behandlungen abbilden: etwa von bösartigen Tumoren oder entzündlichen Erkrankungen des Magens, Darms und Enddarms.
Hohenloher Krankenhaus in Öhringen hat umfassenden Generationenwechsel hinter sich
Das Hohenloher Krankenhaus hat einen umfassenden Generationenwechsel hinter sich. Von 2019 bis 2022 waren sechs Chefposten bei den Klinikärzten neu besetzt worden.
Emig-Lange spricht von einer „sehr gut aufgestellten Riege von Chefärztinnen und Chefärzten“ – die nun um einen Mann reduziert worden ist.
Alle anderen würden nun auch weiterhin „intensiv an den Vorbereitungen für den Umzug in das neue Hohenloher Krankenhaus“ mitarbeiten.
Hohenloher Krankenhaus gGmbH: Posten der kaufmännischen Direktorin seit Ende 2019 dreimal gewechselt
Der Posten des Finanz-Chefs der Hohenloher Krankenhaus gGmbH hat seit Ende 2019 dreimal gewechselt. Von November 2019 bis März 2023 war Melanie Junge in dieser Funktion tätig, dann übernahm Ines Manegold den Job interimsweise.
Seit Oktober 2023 kümmert sich Melanie Zeitler-Dauner als kaufmännische Direktorin um die wirtschaftlichen Belange.
Auch Regionalleitung der BBT-Gruppe wurde neu besetzt
Seit November 2024 ist Dr. Ulrike Heesemann Regionalleiterin der BBT-Gruppe für Tauberfranken-Hohenlohe. Thomas Wigant ist in dieser Rolle nicht mehr fürs Hohenloher Krankenhaus tätig. Janko Beubler ist seit Juni 2025 zweiter Regionalleiter – aber nur übergangsweise.

 
                             
           
     
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