Mulfinger bei „Die Höhle der Löwen“ – findet das Start-up Fyta einen Investor?
Mit dem Start-up Fyta, das Pflanzendaten auswertet, stellt sich der Mulfinger Alexander Schmitt bei „Die Höhle der Löwen“ vor. Hat das Unternehmen vor den Investoren Erfolg?
Die TV-Sendung „Die Höhle der Löwen“ geht in die 18. Staffel. Ab 25. August sind die Pitches der Start-ups, die auf Investitionen von bekannten Unternehmern hoffen, wöchentlich auf Vox zu sehen. Die Staffel weist ein paar Besonderheiten auf: Nicht nur kehrt Investor Frank Thelen nach rund fünf Jahren zurück, es soll auch ein Start-up mit einer sehr hohen Bewertung in die Sendung kommen.
„Kommt es zu einem der größten Deals in der Geschichte der ’Höhle der Löwen’?“, kündigt ein Sprecher aus dem Off die Firma Fyta an, in die der aus Mulfingen stammende Alexander Schmitt vor einigen Jahren eingestiegen ist. Durch Sensoren, die Faktoren wie Licht, Feuchtigkeit und Nährstoffe messen, sollen Hobbygärtner und Co. Hinweise zur Pflege erhalten. Als „Fitness-Tracker für Pflanzen“ beschreibt Schmitt das Produkt in der Sendung.
Mulfinger mit Fyta bei „Die Höhle der Löwen“: Wie schätzen die Investoren das Start-up ein?
Mit der Gründerin Claudia Nassif ist Schmitt bereits in der ersten Folge von „Die Höhle der Löwen“ zu sehen. Vor den Dreharbeiten sei vor allem die Sorge vor einem negativen Reaktionen durch die Investoren groß gewesen. „Man weiß ja gar nicht, wie sie reagieren und ob das Format bereit für die hohe Bewertung sei, erklärt Schmitt im Stimme-Gespräch.
Denn in der Sendung „Die Höhle der Löwen“ stellen die Gründer nicht nur ihre Produkte und Unternehmen vor, sondern müssen auch angeben, wie viel Geld sie von den Investoren benötigen – und wie viele Firmenanteile diese dafür bekommen.

Nassif und Schmitt stellen es sich so vor: 500.000 Euro erhalten und den Investor mit fünf Prozent am Start-up beteiligen. Das bedeutet, dass sie ihrem eigenen Unternehmen einen Wert von zehn Millionen Euro zuschreiben. Insgesamt seien schon 4,5 Millionen Euro in die Entwicklung der Produkte geflossen – mehr als eine Million davon stamme aus den eigenen Taschen der beiden.
Sensor, App und Pflanzendaten: Das steckt hinter dem Start-up Fyta
Doch wie rechtfertigen die Gründer diese Einschätzung? Seit zwei Jahren seien die sogenannten Beams, die messend in der Erde stecken, auf dem Markt und hätten sich bereits 40.000 Mal verkauft, weitere Produkte seien geplant. Ein einzelner Sensor koste dabei rund 40 Euro.
Die dazugehörige App gibt es kostenfrei. Damit ernten Schmitt und Nassif, die als Ökonomin und Datenwissenschaftlerin gearbeitet hat, in der Show teilweise irritierte Blicke, lassen sich jedoch beim Pitch nicht aus der Ruhe bringen. „Wir kennen ja unsere Kunden. Wir glauben auch, dass wir auch über den Verkauf von Drittprodukten innerhalb unserer App mehr verdienen können“, stellt Nassif klar.
Warum das Start-up Fyta bei „Die Höhle der Löwen“ eine hohe Unternehmensbewertung hat
Außerdem haben die Fyta-Gründer nicht nur die privaten Haushalte im Blick. Denn je mehr Sensoren verkauft werden, desto mehr Daten kann das Start-up über Pflanzen sammeln. Und auch diese könnten weiterverkauft werden, Klimaforscher, Versicherungen sowie Pflanzenzüchter seien als Abnehmer denkbar. „Wir arbeiten daran, dass wir Pflanzen besser verstehen. Und wir müssen sie besser verstehen, um unsere Umwelt besser zu schützen“, erklärt Nassif in der Vox-Sendung.
„Claudi wusste schon immer, dass das Projekt revolutionär ist“, sagt Schmitt im Stimme-Gespräch und erklärt weiter: „Wir sammeln zum ersten Mal so eine Masse an Daten – über Pflanzen, nicht über die User.“ In der Sendung sprechen die beiden von einem Technologievorsprung von drei bis fünf Jahren im Vergleich zu Mitbewerbern auf dem Markt.
„Die Höhle der Löwen“: Für welchen Investor entscheiden sich die Fyta-Gründer?
Bei den Investoren in „Die Höhle der Löwen“ kommt das Produkt mit dem großen Potenzial gut an. „Das kann ein Milliarden-Unternehmen werden“, sagt Frank Thelen und bietet 750.000 Euro für eine Beteiligung von zehn Prozent. Doch er korrigiert sein Angebot nochmal nach oben, denn auch zwei weitere Investoren sind interessiert.
Janna Ensthaler und Carsten Maschmeyer bieten jeweils die gewünschten 500.000 Euro für fünf Prozent. Doch die Angebote sind in diesem Fall kombinierbar: Maschmeyer und Ensthaler bieten sich gemeinsam als Investoren für eine Million Euro an.
„Da war so viel Spannung, sehr viel Energie“, hatte Schmitt bereits vor der Ausstrahlung über die Sendung verraten. Denn die Investoren versuchen die Gründer von sich zu überzeugen. „Es geht darum, dass du Frank Thelen bekommst“, versucht es der Unternehmer beispielsweise in der Show.
Letztlich können also die Fyta-Inhaber entscheiden, mit wem sie einen Deal eingehen wollen. „Das Szenario haben wir gar nicht durchgespielt“, sagt Nassif während der Beratung in der Show. Es sei eine emotionale Entscheidung – aber die beiden nehmen die Million und somit das Kombi-Angebot an. Der Grund: Bei zwei Investoren sei das Risiko für das Start-up geringer. Der Ex-Mulfinger, der mittlerweile in Berlin lebt, wirkt in der Sendung glücklich: „Das ist definitiv die Belohnung für all die Zeit und Mühen, die man da eingebracht hat.“
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