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Dampfeisenbahn-Aufbau auf dem Öhringer Marktplatz sorgt für Sommer-Überraschung

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Im August bauen Arbeiter das Dampfbähnle in Öhringen auf. Grund ist der Betreiberwechsel nach dem Weihnachtsmarkt. Wenn alles klappt, fährt das Bähnle am Wochenende.


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Der Gabelstapler legt die schweren Schienenpakete neben dem Brunnen am Marktplatz ab. Bauhof-Mitarbeiter liegen vor dem Container, der später einmal Tunnel sein wird, am Boden und verlängern die Anschlüsse. Drei Männer stehen vor dem Plan, der den Verlauf der Schienen markiert und überlegen, welche Schienenlänge als nächstes benötigt wird.

Eine Szene, wie die Öhringer sie sonst von Ende November kennen, wenn der Weihnachtsmarkt und die Dampfeisenbahn aufgebaut werden. Nun aber ist 27. August.


Schienen auf Öhringer Marktplatz: Aufbauarbeiten für Dampfbahn mitten im Hochsommer gestartet

Grund für das ungewohnte Treiben ist die Tatsache, dass die Stadt Öhringen nach dem vergangenen Weihnachtsmarkt die Dampfeisenbahn gekauft und mit der Firma Zoller einen neuen Betreiber für den Fahrbetrieb gefunden hat.

Firma aus Pleidelsheim übernimmt Betrieb und bringt viel Erfahrung mit

 Das war notwendig geworden, nachdem sich die Betreiber-Familie nach dem vergangenen Weihnachtsmarkt vom Fahrbetrieb auf dem Platz zurückgezogen hatte. Der Aufschrei war groß gewesen, als bekannt geworden war, dass das das Aus für die Attraktion auf dem Öhringer Weihnachtsmarkt bedeuten könnte.

Nach einer emotionalen Diskussion im Gemeinderat wurde mehrheitlich entschieden: Die Stadt kauft die Bahn. Den Fahrbetrieb verantwortet die Firma QMZoller (Pleidelsheim), die weitere Dampfbahnen im Blühenden Barock, in Stuttgart und Nagold und auch das Mobbähnle der Jagsttalfreunde betreibt. Die Firma hat 25 Lokomotivführer zur Verfügung und verfügt über jede Menge Wissen und vor allem Leidenschaft für den Bahnbetrieb. Der Gemeinderat gab dafür 120.000 Euro frei.

Präzisionsarbeit beim ersten Aufbau: 133 Meter Schienen werden verlegt

Das Bähnle hat die Stadt von der Schaustellerfirma Zöllner gekauft. Gebaut wurde die Dampflok von der Firma Zimmermann, die ihren Sitz in Öhringen hat. Sowohl Timo Zöller wie auch Rolf Zimmermann sind am Mittwoch mit auf dem Öhringer Marktplatz, um gemeinsam mit den Bauhof-Mitarbeitern und Rene Zoller („Ich wollte schon immer Lokomotivführer werden“) die Bahn erstmals aufzubauen.

133 Meter Schienen müssen dafür verlegt werden, deutet Rolf Zimmermann auf den Plan. Detailliert ist darauf zu sehen, welche Biegung an welche Stelle muss, damit alles genau passt. 80 Meter Schienenmaterial, erklärt Anna Maria Dietz vom Amt für Stadtmarketing und Kultur, mussten dafür von der Firma Zöllner übernommen werden, das fehlende Schienenmaterial habe man von einer Heilbronner Firma leihen können.

Weltweit gibt es nur ein Dutzend solcher Dampfloks

Denn die Spurbreite von 7 ¼ Zoll ist selten. Weltweit gibt es nur zwölf dieser Lokomotiven. Sie ist deutlich größer als das Bähnle, das beispielsweise in Stuttgart auf dem Weihnachtmarkt im Einsatz ist. Doch sogenannte Gartenbahnen mit fünf Zoll Spurbreite können in Öhringen nicht fahren, da die Zugkraft zu gering wäre. Es muss während der Runde eine kleine Steigung (vor dem Schloss) überwunden werden, dazu kommen Kopfsteinpflaster und relativ enge Kurven. Bei der größeren Bahn können Eltern die Kinder begleiten. Und nicht zuletzt könnte eine kleinere Bahn den Andrang nicht bewältigen. Schon jetzt sind lange Warteschlangen am Einstieg normal.

Bis Freitag soll die Bahn aufgebaut sein. Im Vorfeld hatten elf Mann vom Bauhof Unterlegmaterial sortiert und lackiert sowie Schienen gekürzt und gebohrt, erklärt Sigrid Diem, Leiterin des gärtnerischen Bereichs des Bauhofs.

Probefahrten auf Bähnle am Wochenende eventuell möglich

Sollte der Aufbau bis Freitag abgeschlossen sein, gibt es am Wochenende die Gelegenheit für die Bevölkerung, im Sommer über den Marktplatz zu fahren. Ob und zu welchen Zeiten erste Probefahrten möglich sind, wird kurzfristig bekannt gegeben, sagt Anna-Maria Dietz. 

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