Kündigung von Chefarzt Prof. Dr. Wenger durch Hohenloher Klinik unwirksam
Das Arbeitsgericht Heilbronn hat entschieden: Die Kündigung von Chefarzt Prof. Dr. Frank A. Wenger durch die Hohenloher Klinik gGmbH ist unwirksam. Was zur Kündigung geführt hatte, wird auch aus dem Urteil nicht ersichtlich.
Das Arbeitsgericht Heilbronn hat die von der Hohenloher Krankenhaus gGmbH gegen Professor Dr. Frank A. Wenger ausgesprochene Kündigung für unwirksam erklärt. Die entsprechende Verhandlung fand am 11. Dezember statt. Die Beklagte, in dem Fall die Klinik gGmbH mit der BBT-Gruppe als Mehrheitseignerin, wurde von der Kammer dazu verurteilt, den Kläger bis zum rechtskräftigen Abschluss des Rechtsstreits zu den Bedingungen seines Arbeitsvertrags vom März 2021 mit Ergänzungen in den Folgejahren weiter als Chefarzt der Fachabteilung Allgemein-Viszeral- und Gefäßchirurgie am Hohenloher Krankenhaus zu beschäftigen.
Die BBT-Gruppe trägt die Kosten des Verfahrens. Den Streitwert hat das Gericht festgesetzt auf 132.000 Euro. Die Berufung werde nicht gesondert zugelassen.
Kündigung von Chefarzt Wenger: Klinik wartet schriftliche Urteilsbegründung ab
Ob Professor Dr. Frank A. Wenger tatsächlich an seinen Arbeitsplatz im Hohenloher Krankenhaus Öhringen zurückkehren wird? Die BBT-Gruppe äußert sich auf Anfrage dazu so: „Bevor wir weitere Schritte unternehmen, warten wir zunächst die schriftliche Urteilsbegründung ab“, erklärt Ute Emig-Lange, Leiterin der Unternehmenskommunikation der BBT-Gruppe in der Region Tauberfranken-Hohenlohe.
„Derzeit sind wir dabei eine außerordentliche Gesellschafterversammlung einzuberufen. Wichtig ist mir, dass sowohl der Sachverhalt als auch die Hintergründe dazu erörtert werden“, sagt dazu Ian Schölzel, Landrat des Hohenlohekreises. Der Hohenlohekreis ist Minderheitsgesellschafter der Klinik-GmbH. Professor Wenger war nicht zu erreichen.

Chefarzt-Kündigung am Hohenloher Krankenhaus: Das war die Vorgeschichte
Am 14. August 2025 war die Kündigung ausgesprochen worden. Was die Gründe des Zerwürfnisses waren? Dazu äußerte sich die BBT-Gruppe bei Bekanntwerden der Personalie nicht. „Das Hohenloher Krankenhaus hat sich von Professor Dr. Frank A. Wenger getrennt“, erklärt Ute Emig-Lange, Leiterin der Unternehmenskommunikation der BBT-Gruppe in der Region Tauberfranken-Hohenlohe im Herbst. Zu dem Vorgang selbst sowie den Gründen gab sie „aufgrund der juristischen Implikationen“ keine Auskunft. Übergangsweise wurde die Abteilung von Dr. Frank Megele und Dr. Lajos Toth geleitet. Die Versorgung der Adipositas-Patienten, ein Schwerpunkt von Professor Wenger, habe man durch einen erfahrenen Adipositas-Chirurgen aus einem Schwesterkrankenhaus der BBT-Gruppe gewährleistet.
Professor Dr. Frank A. Wenger war als Nachfolger von Dr. Werner Reinosch gekommen, der die Chirurgie im Öhringer Krankenhaus seit 1998 geführt hatte. Wenger war davor Chefarzt in der Asklepios-Klinik in Kandel.
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Kommentare
Anneliese Scholz am 16.12.2025 09:25 Uhr
schön dass die HZ dies in ihre Berichte mit aufnimmt- wenn es auch nur die Abschrift des Urteils aus dem Internet ist! Bitte den Streitwert dann auch richtig wiedergeben - dies ist nur ein kleiner Fehler am Rande.
Unfassbar ist, dass alles wieder einmal nichtöffentlich abgehandelt wird-im Kreistag und in der außerordentlichen Gesellschafterversammlung.
Die Abrechnungspaxis, vor vielen Jahren schon von Dr. Reinosch durchgeführt ist plötzlich nicht mehr rechtens? Die Gelder sind doch wohl in die Kassen des KH geflossen? und dann ist ein "Formfehler" der zu dem Urteil des Arbeitsgerichts geführt habe!
Es ist verständlich dass das KH erhalten werden soll- ist auch von Interesse der gesamten Bürgerschaft - aber nicht ohne Ehrlichkeit!