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CDU-Kandidat für Landtagswahl: Tim Breitkreuz setzt sich gegen Joachim Scholz durch

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Mehr als 300 CDU-Mitglieder in Kupferzell haben entschieden, wem sie zutrauen, das Direktmandat in Hohenlohe bei der Landtagswahl 2026 zurückzuholen. Es entscheidet sich zwischen dem erfahrenen Joachim Scholz oder dem jüngeren Tim Breitkreuz?


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Spannung liegt in der Luft, als die Zählkommission das erste Mal verschwindet. Es dauert einige Zeit, bis die über 300 Stimmzettel ausgewertet sind. 20.59 Uhr steht dann fest: Von den 310 anwesenden CDU-Mitgliedern haben 306 ihre Stimmzettel abgegeben, 305 sind gültig. Es haben 120 Mitglieder für Joachim Scholz (62) gestimmt. Tim Breitkreuz (30) ist ihm mit 116 Stimmen dicht auf den Fersen. Stephanie Schmidt-Weiss kommt auf zehn Stimmen, Katrin Diana Humpfer auf 59.

Hohenloher CDU-Kandidat für Landtagswahl 2026 – Wahl in Kupferzell

Damit hat sich nach der ersten Runde für die Beobachter der Eindruck der kurzen Wahlkampfzeit bestätigt: Es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden CDU-Kreisvorsitzenden. Auf der einen Seite der 62-jährige Joachim Scholz, Bürgermeister von Schöntal und Kreisvorsitzender der CDU im Hohenlohekreis. Auf der anderen Seite Tim Breitkreuz, 30, Regierungsrat im Justiz-Ministerium und CDU-Kreisvorsitzender in Hall.

Runde zwei Katrin Diana Humpfer, die Lehrerin, Bäuerin und Stadträtin aus Schrozberg zieht zurück, bietet sich als Zweitkandidatin an. Stephanie Schmidt-Weiss, Unternehmerin, Stadträtin in Crailsheim, in der Mittelstandsvereinigung aktiv, bleibt im Rennen. Und so stehen die Mitglieder ein zweites Mal Schlange vor den Wahlkabinen. 22.19 Uhr wird verkündet: Von den 306 abgegebenen und gültigen Stimmen gehen 159 an Tim Breitkreuz und 142 an Joachim Scholz, es bleiben fünf für Stephanie Schmidt-Weiss.

CDU in Hohenlohe wählt Landtagskandidaten: Bürgermeister aus Schöntal unterliegt Tim Breitkreuz

Applaus der Mitglieder für den Gewinner, aber auch für den Verlierer, der gleich gratuliert. „Ich habe in meinem Leben schon viele Siege und Niederlagen erlebt“, spricht Joachim Scholz kurz danach gegenüber der Hohenloher Zeitung über seine Stationen in verschiedenen Wahlämtern. „Und ich bin aus Niederlagen immer stärker hervor gegangen“, sagt Scholz und verspricht weiterhin vollen Einsatz als Bürgermeister von Schöntal. Mit „Dank und Demut“ nehme er die Wahl an, sagt Tim Breitkreuz.

Joachim Scholz (von links), Stephanie Schmidt-Weiss, Tim Breitkreuz und Katrin Diana Humpfer stellen sich den Fragen der CDU-Mitglieder.
Joachim Scholz (von links), Stephanie Schmidt-Weiss, Tim Breitkreuz und Katrin Diana Humpfer stellen sich den Fragen der CDU-Mitglieder.  Foto: Tscherwitschke, Yvonne

Er nimmt Glückwünsche seiner Frau, vom Bundestagsabgeordneten Christian von Stetten und dessen Vater Wolfgang von Stetten entgegen, dazu den großen Blumenstrauß. Der amtierende Landtagsabgeordnete Arnulf von Eyb (69), der schon im Herbst angekündigt hatte, nicht mehr antreten zu wollen, versprach Tim Breitkreuz seine Unterstützung in den kommenden Monaten bis zur Wahl im Frühjahr 2026. „Wir machen das gemeinsam“, sagt von Eyb und fügt hinzu: „Aber ganz ehrlich, ab morgen wollen die Leute Tim Breitkreuz sehen.“ Dessen Visitenkarten werde er auf den anstehenden Terminen verteilen.

Hohenloher CDUler erwarten Direktmandat zurück

Arnulf von Eyb sagt mit Blick auf die vier Kandidaten: „Jeder hätte in der Fraktion einen guten Platz gefunden.“ Er findet es „großartig, dass der Wahlkreis 21 über ein solches Potenzial verfügt.“ Zum Wahlkreis 21 gehören die 16 Kommunen des Hohenlohekreises und sechs aus dem Landkreis Schwäbisch Hall. Eines gibt von Eyb dem jungen Kandidaten mit: „Ein Abgeordneter ist alles andere als ein König. Er ist der Knecht des Wahlkreises.“


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Im Zentrum des Wahlkreises 21 wolle er sein Wahlkreisbüro haben und mit seiner Familie herziehen, kündigte Tim Breitkreuz in seiner Bewerbungsrede an. Er sei nur einen Steinwurf von Kupferzell entfernt in Untermünkheim aufgewachsen, betont Tim Breitkreuz, in Hohenlohe verwurzelt zu sein. „Die Hohenloher haben in letzter Zeit gezeigt, dass sie junge Menschen wählen wollen“, blickt er zum Tisch der jungen Bürgermeister aus Mulfingen und Forchtenberg. In seiner Rede streift Breitkreuz sämtliche Themenfelder wie Wirtschaft, Landwirtschaft, Migration, Bildung, Infrastruktur und medizinische Versorgung. Ziel sei, das Direktmandat im Hohenlohekreis zurückzuholen.

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Das nennt auch Joachim Scholz. Er gibt seine langjährige berufliche Erfahrung in die Waagschale. „Wir befinden uns in stürmischer See, da braucht es erfahrene Steuerleute“, sagt Scholz. Er habe als Bürgermeister mehr als zwei Milliarden Euro bewirtschaftet, damit nicht nur gebaut, sondern auch Konzepte für Schulen und Kinderbetreuung und Kultur entwickelt, sagt Scholz, der in der Region gut vernetzt ist.

„Ich bin bereit, Verantwortung zu übernehmen“, erklärt Stephanie Schmidt-Weiss. Sie tue das nicht, weil sie einen Titel möchte, sondern weil sie helfen wolle, etwas zu bewegen. Ein Plädoyer für die Landwirtschaft und eine schützenswerte Umwelt hält Katrin Diana Humpfer.

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