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Bau an gemeinsamer Kläranlage von Forchtenberg, Niedernhall und Weißbach startet 

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Rund 55 Millionen investieren Forchtenberg, Niedernhall und Weißbach in ihre gemeinsame Kläranlage. Nach einer erneuten Förderzusage haben nun erste Arbeiten begonnen.

Am Standort der Forchtenberger Kläranlage soll die neue, gemeinsame Anlage von Forchtenberg, Niedernhall und Weißbach entstehen.
Am Standort der Forchtenberger Kläranlage soll die neue, gemeinsame Anlage von Forchtenberg, Niedernhall und Weißbach entstehen.  Foto: Färber\, Oliver

Während Kocher aufwärts noch an der gemeinsamen Großkläranlage von Künzelsau, Ingelfingen, Kupferzell und Waldenburg geplant wird, ist man beim Gemeindeverwaltungsverband Mittleres Kochertal schon kurz vor der Umsetzung. Der Bau der Gemeinschaftskläranlage von Forchtenberg, Niedernhall und Weißbach soll mit dem Spatenstich am 17. September offiziell beginnen. Los geht es aber bereits in diesen Tagen, wie Niedernhalls Bürgermeister Achim Beck berichtet. „Die Baustelle ist eingerichtet, Vorarbeiten haben begonnen. Am 1. September starten die Erdarbeiten.

Erste Arbeiten an Großprojekt von Forchtenberg, Niedernhall und Weißbach haben begonnen

Rund 55 Millionen investieren die drei Kommunen in dieses Projekt, das zu 80 Prozent vom Land Baden-Württemberg bezuschusst wird. So kam gerade dieser Tage der Förderbescheid vom Regierungspräsidium Stuttgart (RP) über weitere drei Millionen Euro für den Bau einer modernen Schlammbehandlungsanlage. Regierungspräsidentin Susanne Bay erklärt in der zugehörigen Pressemitteilung: „Die gezielte Schlammbehandlung ist ein zentraler Baustein moderner Abwasserreinigung – sie steigert die Energieeffizienz, senkt Betriebskosten und schützt Umwelt und Klima durch geringere Emissionen. Mit dieser Förderung leisten wir einen Beitrag für eine nachhaltige kommunale Infrastruktur.“

Umweltministerin Thekla Walker ergänzt: „Die Bürgerinnen und Bürger des Abwasserzweckverbandes Mittleres Kochertal im Hohenlohekreis erhalten mit der Zentralisierung der Abwasserbeseitigung der Städte Forchtenberg und Niedernhall sowie der Gemeinde Weißbach eine effiziente und fortschrittliche Abwasserbeseitigung.“ Mit diesem Bauabschnitt werde eine moderne Schlammbehandlungsanlage installiert, die sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile biete.

Kommunen erhalten erneut Fördermittel für 55-Millionen-Projekt 

Die Gemeinschaftskläranlage ersetzt am Ende acht veraltete Einzelanlagen im Abwasserzweckverband Mittleres Kochertal. Im ersten Bauabschnitt wird die mechanische und biologische Reinigungsstufe realisiert. Dafür hat der Verband bereits Landesmittel in Höhe von knapp zwölf Millionen Euro erhalten. Es folgen die Überleitungstrassen von den stillzulegenden Kläranlagen nach Forchtenberg.

Schließlich werde die neue zentrale Kläranlage in Forchtenberg um die Schlammbehandlung ergänzt. Herzstück sei dabei der in einen geschlossenen Faulbehälter umgebaute Schlammspeicher der Bestandskläranlage, in dem der Schlamm unter Luftabschluss vergärt und dabei energiereiches Faulgas erzeugt. Dieses wird in einem Blockheizkraftwerk in Strom und Wärme umgewandelt, was unter anderem die Eigenenergieversorgung der Kläranlage verbessere.

Neue Gemeinschaftskläranlage in Forchtenberg ersetzt acht alte Kläranlagen

Der Abwasserzweckverband Mittleres Kochertal wurde im Jahr 2022 von Forchtenberg, Niedernhall und Weißbach gegründet. Davor hatte man eine gemeinsame Lösung mit Künzelsau und Ingelfingen angestrebt, sich dann aber aus dem Projekt zurückgezogen und an einer eigenen Lösung gearbeitet. Die zukünftige Gemeinschaftskläranlage am Standort Forchtenberg wird auf 25 000 Einwohnerwerte ausgebaut. Einwohnerwerte drücken die durchschnittliche Abwasserbelastung aus, die von einer Person ausgeht. Verrechnet werden aber auch beispielsweise Abwasser aus Betrieben. Deshalb entspricht der Wert nicht der tatsächlichen Einwohnerzahl.

Zum Vergleich: Die geplante Großkläranlage bei Künzelsau wird nach derzeitigem Stand für 70 000 Einwohnerwerte gebaut. Das ist vor allem den vielen Unternehmen im Gebiet des Abwasserzweckverbands Hohenlohe-Kochertal geschuldet, zu dem auch der Gewerbepark Hohenlohe zählt.

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