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Diakoneo verkauft Krankenhäuser
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1700 Mitarbeiter betroffen – welche Häuser abgestoßen werden und welche nicht

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Schon vor einigen Jahren hat Diakoneo die Klinik am Heimatstandort Neuendettelsau geschlossen, zu Jahresbeginn wechselte das Diak in Hall den Träger. Das Unternehmen wird in Hohenlohe aber weiterhin vertreten sein.

Diakoneo zieht sich komplett aus dem Bereich Gesundheit zurück.
Diakoneo zieht sich komplett aus dem Bereich Gesundheit zurück.  Foto: Götz Greiner

Nach dem Schwäbisch Haller Diak verkauft Diakoneo nun auch alle anderen Kliniken und medizinischen Einrichtungen in seinem Besitz. Das teilte das Unternehmen mit. Im Bereich Gesundheit hätten sich die Voraussetzungen in den vergangenen Jahren stark geändert, unter anderem wegen des unter dem Titel Krankenhausreform bekannten Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetzes. „Unter diesen Bedingungen lassen sich weder Kliniken noch MVZs unter dem Dach von Diakoneo wirtschaftlich betreiben“, heißt es in der Pressemitteilung. 1700 Menschen arbeiten im Gesundheitsbereich bei Diakoneo, schreibt Unternehmenssprecherin Christin Kohler auf HZ-Nachfrage.

Ziel sei, dass diese „auch zukünftig ihre wichtige Arbeit leisten können“. Entsprechend suche man Träger, die „eine tragfähige Zukunftsperspektive für unsere Häuser bieten können“. Diakoneo werde diese weiterbetreiben, „bis wir geeignete Träger für die Kliniken und MVZs gefunden haben“.

Damit soll es den Häusern nicht so ergehen, wie der Klinik in Neuendettelsau, die im Jahr 2023 geschlossen wurde. In diesem Ort begann die Geschichte des Unternehmens mit der Gründung des Diakonissenhauses im Jahr 1857.

Diakoneo verkauft drei weitere Krankenhäuser

Betroffen sind die Klinik Hallerwiese-Cnopfsche Kinderklinik in Nürnberg, die Klinik Schwabach und die Rangauklinik Ansbach, sowie das dortige Gesundheitszentrum Mittelfranken. Für das Nürnberger Haus „sprechen wir seit einiger Zeit mit der Stadt Nürnberg und dem Klinikum Nürnberg mit dem Ziel der Übernahme der Trägerschaft“, sagt Kohler. Die Stadt Schwabach habe vor einigen Tagen ihre Beteiligung von 25 Prozent für den symbolischen Betrag von einem Euro an Diakoneo verkauft. Als alleiniger Eigentümer verfüge das Unternehmen „nun über die notwendige Handlungsfähigkeit“, nach einem geeigneten Träger suchen zu können. Für das Schwabacher und die Ansbacher Häuser werden nun Bieterverfahren gestartet. Das dauere in der Regel „mindestens vier bis sechs Wochen“. Die folgende Auswertung der Angebote sei kompliziert und könne lang dauern.

Sonnenhof in Schwäbisch Hall bleibt bei Diakoneo

Diakoneo will sich „auf Bildung und Dienste für Menschen“ fokussieren, so ist die Pressemitteilung überschrieben. Nicht betroffen von den Verkäufen sind die Pflege- und Bildungseinrichtungen. Sprecherin Christin Kohler versichert: Damit bleiben beispielsweise der Sonnenhof und der Pflegedienst in Schwäbisch Hall in Diakoneo-Hand.

Ob Einrichtungen neu gegründet, übernommen oder erweitert werden, auf diese Frage antwortet Kohler nur vage: In den 170 Jahren Unternehmensgeschichte habe man die Angebote an die Nachfrage, „an uns selbst und auch erfolgreich an veränderte Rahmenbedingungen angepasst“, betont die Unternehmenssprecherin, und weiter: „Das werden wir auch in Zukunft tun.“

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