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Mehr Unfälle, weniger Verletzte
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Mehr Tote in der Stadt Heilbronn: So fällt die Unfallstatistik der Polizei aus

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Laut Unfallstatistik der Polizei Heilbronn ging im gesamten Präsidium die Zahl der Toten zurück, in der Stadt Heilbronn waren es mehr. Auch im Hohenlohekreis stieg die Zahl der Verkehrstoten.

Insgesamt steigt die Zahl der Unfälle im Präsidiumsbereich um rund 600 Fälle auf knapp 25.000.
Insgesamt steigt die Zahl der Unfälle im Präsidiumsbereich um rund 600 Fälle auf knapp 25.000.  Foto: Seidel\, Ralf

Die Unfallstatistik des Polizeipräsidiums Heilbronn für das Jahr 2023 liegt vor. Sie zeigt, wie es auf den Straßen in der Region zugeht. Insgesamt steigt die Zahl der Unfälle im Präsidiumsbereich um rund 600 Fälle auf 24.766. Ein Plus von knapp drei Prozent. „Erfreulicherweise verzeichnen wir lediglich bei den Unfällen mit Sachschäden einen Anstieg“, erklärt Polizeipräsident Frank Spitzmüller in einer Pressemitteilung. Die Anzahl der Unfälle mit verletzten oder getöteten Personen sei dagegen deutlich zurückgegangen.

Im Zuständigkeitsbereich des Präsidiums werden im vergangenen Jahr 3383 Menschen bei Unfällen verletzt, 532 davon schwer. Dies entspricht einem Rückgang um 13 Prozent bei den Schwerverletzten. Die Zahl der leicht verletzten Unfallbeteiligten sinkt um ein Prozent. 

Stadt Heilbronn: Mehr Tote im Straßenverkehr

Die Zahl der Verkehrstoten verringerte sich um 24 Prozent auf 29 und liegt nach Angaben des Präsidiums deutlich unter dem Fünf-Jahres-Durchschnitt von 37. „Diese Zahlen zeigen, dass unter anderem unsere polizeilichen Maßnahmen im Bereich der Prävention und der Verkehrsüberwachung Wirkung zeigen“, sagt Markus Geistler, Vizepräsident und Leiter der Schutzpolizeidirektion. Jedes durch einen Unfall verlorene Leben sei eines zu viel, weshalb die Polizei den Kontrolldruck hochhalten werden. So solle eine Verhaltensänderung erreicht werden. Geistler bekräftigt: „Mit langem Atem verfolgen wir die Ziele der Vision Zero, einem Straßenverkehr ohne Getötete und Schwerverletzte.“


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Ein Unfall in der Stadt Heilbronn bewegt viele Menschen. Im Februar 2023 kommt es in der Wollhausstraße zu einem tödlichen Unfall. Ein Mann stirbt. Der Prozess gegen den mutmaßlichen Verursacher läuft gerade am Landgericht. Insgesamt ereignen sich im Jahr 2023 vier Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang im Stadtgebiet, darunter zwei Kraftradfahrer. Im Jahr davor kommt ein Mensch ums Leben. 

Das ist die Hauptunfallursache bei Verkehrsunfällen

Insgesamt passieren etwas mehr Unfälle in Heilbronn. Die Zahl nimmt um gut ein Prozent auf 5.008 zu. Hauptunfallursache bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden ist mit 14,7 Prozent die „Missachtung der Vorfahrt“. Sie löst die Ursache „ungenügender Sicherheitsabstand“ ab, die bei 13,7 Prozent der Unfälle vorkommt.

Um gut 13 Prozent auf 62 nimmt die Zahl der Motorradunfälle im Stadtgebiet zu. Dem landesweiten Trend folgend sinken die Unfälle mit Fahrrädern. Im Stadtkreis Heilbronn ist der Polizei zufolge ein Rückgang von knapp vier Prozent vorhanden. Von 199 registrierten Unfällen ereignen sich 54 unter Beteiligung von Pedelecs.

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Landkreis Heilbronn: Eine häufige Unfallursache ist das Tempo 

Im Landkreis Heilbronn passieren vergangenes Jahr mehr Unfälle als 2022. Die Zahl klettert um gut fünf Prozent auf 7.676. Trotzdem verletzten sich weniger Menschen schwer. Acht Menschen sterben auf den Straßen im Landkreis. Das sind genauso viele wie im Jahr davor. Die häufigste Ursache bei Unfällen mit Personenschaden: Nicht angepasste Geschwindigkeit oder anders ausgedrückt: Die Fahrer sind zu schnell unterwegs.

Was auffällt: Im Landkreis Heilbronn nehmen Unfälle mit Kindern zu. Die Zahl steigt um fast 30 Prozent. Auch junge Erwachsene sind häufiger als im Jahr davor an Unfällen beteiligt (plus 11,3 Prozent).

Hohenlohe: Mehr Tote, mehr Schwerverletzte

Im ländlich geprägten Hohenlohekreis kommen 2023 mehr Menschen ums Leben als im Jahr davor. Die Zahl steigt von sechs auf zehn Tote. 3.178 Unfälle ereignen sich insgesamt, die Zahl der Verletzten ist mit insgesamt 310 leicht rückläufig. Anders als in der Stadt und im Landkreis Heilbronn klettert im Hohenlohekreis allerdings die Zahl der schwerverletzten Menschen um mehr als 14 Prozent. Die meisten Unfälle passieren, weil Fahrer zu viel Gas geben.

Verbessert hat sich die Zahl von schwerverletzten Fahrradfahrern im Hohenlohekreis. Sie nimmt laut Polizei um 13,3 Prozent ab. Dennoch verunglückt ein Pedelec-Nutzer im Straßenverkehr tödlich. Von den 76 statistisch erfassten Unfällen mit Radfahrern ist in 28 Fällen ein Pedelec beteiligt.

Unfälle auf den A6 und A81 nehmen ab

Zu 1.878 Unfällen rückt die Polizei vergangenes Jahr auf die Autobahnen A6 und A81 in ihrem Zuständigkeitsbereich aus. Im Vergleich zum Vorjahr verringern sich diese Einsätze um gut 18 Prozent. Ein Mensch stirbt, eine Frau auf dem Beifahrersitz eines Kleintransporters verliert ihr Leben.


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Im Jahr davor sind noch acht Menschen bei Autobahn-Unfällen getötet worden. Deutlich nehmen auch die Unfälle mit Lkw-Beteiligung ab. Die Zahl sinkt um mehr als die Hälfte (-51,4 Prozent) auf 265. Sie liegt nach Polizeiangaben unter dem Fünf-Jahres-Schnitt von 427 Lkw-Unfällen. Zu hohes Tempo ist die Unfallursache Nummer eins, gefolgt von zu geringem Abstand. 

Was Verkehrskontrollen zutage fördern

Ein besonderes Augenmerk legt die Polizei weiterhin auf Poser und Raser. Bei Kontrollen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Heilbronn werden knapp über 800 Verstöße in diesem Phänomenbereich zur Anzeige gebracht, unter anderem 552 Fälle wegen unzulässigen technischen Veränderungen oder Manipulationen. In 137 Fällen ist den Fahrern die Weiterfahrt verboten worden und in einigen Fällen hat die Polizei das Fahrzeug sichergestellt.

Bei Verkehrskontrollen registriert die Polizei vergangenes Jahr im Bereich des Präsidiums Heilbronn insgesamt mehr als 142.000 Geschwindigkeitsverstöße, was zu 1.758 Fahrverboten geführt hat.

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