Neue Attraktion im Heilbronner Wollhaus: Actionzone öffnet im Dezember
Spektakuläre Verwandlung: Künstler haben das ehemalige Kaufhaus-Basement im Wollhaus in Heilbronn mit schwarzlichtaktiven Neonfarben umgestaltet. Was dort geplant ist.
Nach der großen Spielefläche im ersten Stockwerk des einstigen Kaufhaus-Areals im Wollhaus soll im Dezember das nächste Freizeitangebot eröffnet werden. Im Untergeschoss, wo einst Kurzwaren und Lebensmittel verkauft wurden, entsteht derzeit die „Actionzone“. Verschiedene Aktivitäten sind auf der weitläufigen Fläche angedacht, außerdem ein Gastro- und Aufenthaltsbereich. Das Besondere allerdings wird die Atmosphäre im Basement: Künstler haben die Fläche in den vergangenen Wochen in Schwarzlicht und Neonfarben getaucht.
Pläne fürs Heilbronner Wollhaus: Fokus liegt vorerst auf Zwischennutzungen
Die Neufeld Immobilien GmbH aus Oedheim, Eigentümer im Wollhaus, hatte 2023 eine Visualisierung für den Umbau des Gebäudes präsentiert und arbeitet seitdem an einem Konzept für die Sanierung. Wohnungen und Verkaufsflächen sollen entstehen. Baustart wird nach aktuellem Stand nicht vor 2028 sein. Bis dahin liegt der Fokus auf Zwischennutzungen, um den Standort zu stärken. Das sei nicht einfach, sagt Arthur Neufeld. Denn die Mietverträge von Fastfood-Ketten oder Woolworth sind alle bis Ende 2027 befristet. „Dadurch sind manche Mieter ausgeschlossen“, weiß der Unternehmer.
Seine Firma hat deshalb selbst in die Flächen investiert und eine Betreibergesellschaft gefunden, die sowohl den Spielplatz Playzone als auch die künftige Actionzone betreiben wird. Er habe Partner aus verschiedenen Bereichen, sagt Neufeld.
Actionzone im Heilbronner Wollhaus: Zwei Eingänge zur neuen Attraktion
Der Eingang zur neusten Attraktion erfolgt über die Fleiner Straße oder das Unterschoss der Tiefgarage barrierefrei. In den kommenden Tagen wird auch an der Fassade deutlich werden, was im Inneren geplant ist. Der Heilbronner Künstler Bernd Eisold hat die Gestaltung des Areals konzeptioniert und wochenlang zusammen mit anderen Künstlern daran gearbeitet. Dabei sei die nach seinen Recherchen längste Fläche in schwarzlichtaktiven Neonfarben entstanden.
60 Meter lang ist die Wand, die Eisold mit seinen Kollegen gestaltet hat. Andere Wandbilder, die im Untergeschoss die Wände bedecken, hat er ausgebessert und perfektioniert. So entstand ein fantasievolles, farbenreiches Gesamtwerk. Es sei mit Abstand sein größtes Projekt in Heilbronn, sagt Streetart-Künstler Eisold, der unter anderem auch die Balleiunterführung in Neckarsulm gestaltet hat. Zum Abschluss des Wollhaus-Projekts will er nun noch die Außenwand über der Eingangstür in der Fleiner Straße ansprayen.
Neonfarbene Graffiti: Wollhaus-Untergeschoss ist nicht wiederzuerkennen
Intern ist es die Ebene A, Heilbronner kennen sie als einstiges Kaufhaus-Untergeschoss. Wiederzuerkennen ist es allerdings kaum. Ein Bereich ist für Lasertag vorgesehen, daneben mehrere Räume für Minigolf. Gegenüber werden derzeit noch zehn Bowlingbahnen aufgebaut. Dazwischen steht schon die Theke, an der es Essen und Getränke geben wird, sowie zahlreiche Sitzbänke. Billard, Dart und VR-Brillen sollen noch hinzukommen auf der 600 Quadratmeter großen Fläche, auf der 200 Besucher gleichzeitig erlaubt sein werden.
An den schwarzen Wänden prangen überall neonfarbene Graffiti. Großflächig und spektakulär, von der Filmfigur ET bis zum Weltraumschiff und der Astronautin. Die Pfeiler sind abstrakt gestaltet, über dem Ausgang prangt der Schriftzug „Actionzone“. Wer Minigolf spielt, kann mit einer 3-D-Brille Bahn und Bilder dreidimensional erleben, durch eine Fantasiewelt laufen, in der Bäume und Feen plastisch hervortreten.
Das Equipment sei mobil, betont Neufeld. Es könnte also abgebaut und an anderer Stelle installiert werden, wenn das Wollhaus saniert wird. Über die Bauabschnitte werde man zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden, sagt der Investor. Aktuell entwickle man das Umbau-Konzept weiter. Es soll Anfang nächsten Jahres im Gemeinderat präsentiert werden – ein Schritt, der bereits im Frühjahr dieses Jahres geplant war. Die veränderte Marktlage sei schuld an der Verzögerung, sagt Neufeld. In der Branche sei das nicht unüblich.


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