Sie müssen sich anmelden um diese Funktionalität nutzen zu können.
zum Login
Mieterbund fordert Leerstands-Nutzung in Heilbronn: „200 Wohnungen besser als nichts“
|
2 Min
Erfolgreich kopiert!
Um dem angespannten Wohnungsmarkt in Heilbronn zu begegnen, setzt die Stadt auf Neubau und nicht auf leerstehende Wohnungen. Alfred Huber vom Mieterbund Heilbronn-Franken hält das für falsch.
An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Glomex, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden. Mehr dazu in der Datenschutzerklärung.
Externer Inhalt
Dieser externe Inhalt wird von einem Drittanbieter bereit gestellt. Aufgrund einer möglichen Datenübermittlung wird dieser Inhalt nicht dargestellt. Mehr Informationen finden Sie hierzu in der Datenschutzerklärung.
Der Druck auf dem Wohnungsmarkt steigt nicht mehr nur in großen Städten wie in Stuttgart oder Berlin, sondern auch immer mehr in Heilbronn. Die Stadt setzt auf Neubau-Projekte statt auf die Nutzung von leerstehenden Wohnungen. Alfred Huber, Vorsitzender des Mieterbunds Heilbronn-Franken, kann das nicht nachvollziehen – und hat einen konkreten Vorschlag.
Wohnungsnot in Heilbronn: Neubau-Pläne in Heilbronn reichen laut Huber nicht aus
Das Thema Wohnungsnot in Heilbronn beschäftigt Huber, selbst Mieter, schon lange, wie er im Stimme-Gespräch sagt. Dass Neubau, wie ihn die Stadt plant, die angespannte Wohnungssituation allein lindern könnte, hält er für unrealistisch. „Die Bauzeit dauert zu lange, neue Wohnungen sind teuer“, ist er überzeugt.
Alfred Huber vom Mieterbund Heilbronn-Franken beschäftigt die angespannte Wohnungssituation im Stadtgebiet schon lange.
Foto: Seidel, Ralf (Archivbild)
Ob der Neubau in Heilbronn künftig überhaupt ausreichen werde, um die Wohnungsnot zu lindern, sei aus seiner Sicht ebenfalls nicht absehbar. Denn die Pläne rund um das Ipai oder den Bildungscampus könnten den Zuzug weiter verstärken. Stattdessen sagt Huber: „Ich glaube sehr wohl, dass man über Leerstände was machen kann.“
Mieterbund-Vorsitzender für Leerstandsnutzung: „200 Wohnungen besser als nichts“
Doch wie viele Wohnungen stehen derzeit in Heilbronn leer? Laut Zensus von 2022 sind 4,15 Prozent des Wohnungsbestands in Heilbronn Leerstände. Thomas Hille von der Stabsstelle Strategie und Stadtentwicklung hatte auf Stimme-Nachfrage auf jene Erhebung verwiesen, da aktuellere Zahlen noch nicht vorliegen würden.
Leerstehende Wohnungen in Heilbronn: Das sind die Zahlen
Die Zensus-Daten von 2022 zeigen, dass zu diesem Zeitpunkt insgesamt 2641 Wohnungen in Heilbronn leer gestanden haben. „Das sind 4,15 Prozent des Wohnungsbestands“, teilte Thomas Hille von der Stabsstelle Strategie und Stadtentwicklung kürzlich der Stimme mit. Hiervon seien 1111 Wohnungen innerhalb von drei Monaten für den Bezug verfügbar gewesen.
Bei 650 Wohnungen hätten Baumaßnahmen, Rückbau oder der Abriss angestanden. 285 Wohnungen sollten verkauft werden und 161 Wohnungen wollten Eigentümer künftig selbst nutzen. Bei weiteren 432 leerstehenden Wohnungen sei in der Gebäude- und Wohnungszählung kein Grund für den Leerstand angegeben worden.
Hille hatte erklärt, dass ein gewisser Leerstand für das Funktionieren des Wohnungsmarkts benötigt werde, etwa um Kündigungsfristen zu gewährleisten oder für Sanierungen. Huber vom Heilbronner Mieterbund ist dagegen überzeugt davon, dass mittels leerstehender Wohnungen zumindest kurzfristig Lösungen geschaffen werden könnten.
Leerstandsnutzung in Heilbronn: Das schlägt der Mieterbund-Vorsitzende vor
Der Mieterbund-Vorsitzende hat sich vier Stufen überlegt, die angepackt werden müssten, sagt er, um Leerstände für den Heilbronner Wohnungsmarkt nutzbar machen zu können. „Und das geht nur gemeinsam mit der Stadtgesellschaft“, macht er klar.
Huber schlägt als ersten Schritt vor, offensiv kundzutun, dass Wohnungen benötigt werden. Er findet: „Ein Appell an die Bürgerschaft tut not.“ Im zweiten Schritt gehe es um Hilfe, wie er sagt. „Man braucht Handwerker, die Wohnungen herrichten.“ Huber denkt dabei auch an das Dienstleistungsangebot der Aufbaugilde, die unterstützen könnte.
Als nächstes, so Huber, müsse sich die Stadt selbst einmischen. „Sie könnte etwa bei den Sanierungskosten unterstützen, wie es Stuttgart praktiziert.“ Und als vierten, drastischen Schritt, schlägt Huber ein Zweckentfremdungsverbot vor, wie es das etwa in Stuttgart oder Heidelberg gibt. „Das wäre allerdings ein größerer Schritt“, gibt er zu bedenken.
Mieterbund für Leerstands-Nutzung in Heilbronn: „200 Wohnungen besser als nichts“
Huber macht sich keine Illusionen, dass die Nutzung der derzeit leerstehenden Wohnungen den angespannten Wohnungsmarkt in Heilbronn komplett entlasten könnte. „Die Frage ist aber, was man erreichen kann und will.“
Es gehe laut Huber grundsätzlich darum, überhaupt weiteren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. „Wenn es gelänge, von den schätzungsweise 2.600 Leerständen nur 200 Wohnungen wieder nutzbar zu machen, wäre das besser als nichts.“
Traurig, aber keine Sorge: Sie können natürlich trotzdem weiterlesen.
Schließen Sie einfach diese Meldung und sichern Sie sich das andere exklusive Angebot auf der Seite. Bei Fragen hilft Ihnen unser Kundenservice unter 07131/615-615 gerne weiter.