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Wohnungsnot trotz Leerstand? So ist die Lage in Heilbronn

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Teure Mieten und immer weniger Wohnraum lassen in Heilbronn die Wohnungsnot steigen. Die Stadt setzt auf Neubau – doch was ist mit den Wohnungen, die leer stehen? 


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Wer in großen deutschen Städten eine bezahlbare Wohnung sucht, braucht Geduld, Glück – oder scheitert. Dieses Los trifft mittlerweile nicht mehr nur Wohnungssuchende in Berlin oder Stuttgart, sondern vermehrt auch in Heilbronn. Doch während der Druck auf dem Wohnungsmarkt steigt und die Stadt neu baut, gibt es gleichzeitig Leerstand. Was steckt dahinter? Die Stadt nennt Zahlen.

Wohnungsnot in Heilbronn: Stadt setzt auf Neubau – doch was ist mit Leerstand?

Viele können sich einfach die Mieten nicht mehr leisten“, sagte Gerald Bürkert, Geschäftsführer der Aufbaugilde Heilbronn, kürzlich im Stimme-Gespräch. Der Grund für die zunehmende Wohnungsnot sei laut ihm der steigende Mietspiegel in der Region Heilbronn. Bürkert nannte den Trend „alarmierend“.

Die Stadt Heilbronn setzt auf Neubau, etwa am Neckarbogen, Mühlberg/Finkenberg in Biberach, Klingenäcker in Sontheim und Hochgelegen in Neckargartach. „Insgesamt sind allein dort 2350 Wohneinheiten für 5370 Menschen vorgesehen“, teilt Thomas Hille von der Stabsstelle Strategie und Stadtentwicklung auf Stimme-Nachfrage mit. Künftig sollen weitere Flächen erschlossen werden.

Ob der geplante Neubau ausreicht, ist noch unklar. Wie Hille mitteilt, würden konkrete Zahlen zum künftigen Wohnraumbedarf in Heilbronn etwa gegen Ende des Jahres vorliegen. Die Zahl der leerstehenden Wohnungen und die Gründe dafür seien zuletzt beim Zensus 2022 erfasst worden, erklärt Hille. 

Leerstehende Wohnungen in Heilbronn: Das sind die Zahlen

Die Zensus-Daten von 2022 würden zeigen, dass insgesamt 2641 Wohnungen in Heilbronn leer gestanden haben, teilt Hille mit. „Das sind 4,15 Prozent des Wohnungsbestands.“ Hiervon seien laut Hille 1111 Wohnungen innerhalb von drei Monaten für den Bezug verfügbar gewesen.

Bei 650 Wohnungen hätten Baumaßnahmen, Rückbau oder der Abriss angestanden. 285 Wohnungen sollten verkauft werden und 161 Wohnungen wollten Eigentümer künftig selbst nutzen. Bei weiteren 432 leerstehenden Wohnungen sei in der Gebäude- und Wohnungszählung kein Grund für den Leerstand angegeben worden.

Wohnraumbedarf bis 2030 in Heilbronn

Wie hoch der Bedarf an Wohnraum in Heilbronn bis zum Jahr 2030 sein wird, kann Thomas Hille von der Stabsstelle Strategie und Stadtentwicklung auf Stimme-Nachfrage aktuell noch nicht mitteilen. „Wir gehen davon aus, dass dieser vorausschauende Wohnungsbedarf im vierten Quartal 2025 veröffentlicht wird.“

Derzeit wird laut Hille eine sogenannte Haushaltevorausrechnung erstellt, die auf der Bevölkerungsvorausrechnung aufbaut. Erst im nächsten Schritt kann dann, so Hille, eine Vorausrechnung zum Wohnungsbedarf erstellt werden.

Wie Hille erklärt, würde ein gewisser Leerstand generell für das Funktionieren des Wohnungsmarkts benötigt. Die Gründe sind vielfältig: etwa um Kündigungsfristen und Übergangszeiten zwischen Aus- und Einzug zu gewährleisten, für Besichtigungen, Sanierungen oder Instandhaltungen, sagt Hille. Zudem sei es nicht verboten, eine Wohnung leer stehen zu lassen, sagt Hille.

Zahl der Wohnungen in Heilbronn – wer sind die Eigentümer?

Insgesamt umfasste der Wohnungsbestand zum 31. Dezember 2024 in Heilbronn 64.942 Wohnungen, teilt Hille weiter mit. Über 4000 davon würden der Stadtsiedlung Heilbronn GmbH gehören, dem „größten Wohnungsanbieter auf dem Markt“. Diese ist eine 100-prozentige Tochter der Stadt Heilbronn. „Die Stadt selbst hat keinen nennenswerten Wohnungsbestand.“

Wie viele Wohnungen in Heilbronn in der Hand von Privatpersonen oder Wohneigentümergemeinschaften sind, kann Hille nicht beantworten. „Die genaue Eigentümerstruktur des gesamten Wohnungsbestands unterliegt dem Steuergeheimnis und ist uns nicht bekannt.“




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