Waffenverbotszone in Heilbronn darf keine Beruhigungspille sein
Eine neue Studie sieht die Heilbronner Waffenverbotszonen als Erfolg. Die Anstrengungen für mehr objektive Sicherheit in der City müssen weitergehen, meint unser Autor.
Die jüngste Studie zum Sinn von Waffenverbotszonen in Heilbronn wird erst am Montag, 17. November, offiziell vorgestellt. Schon jetzt lässt sich sagen: Sie wird die Diskussion nicht verstummen lassen. Zweifel und überzogene Erwartungen begleiteten die Maßnahme von Anfang an. Wie sinnvoll sie ist, hängt auch von der Fragestellung ab.
Ein nennenswerter Rückgang an einschlägigen Delikten lässt sich kaum irgendwo belegen, wo die Messer-Bannmeilen bislang eingeführt wurden. Allerdings lässt sich auch nicht ergründen, wie sich die Kriminalität ohne die Restriktionen entwickelt hätte.
Die Heilbronner Innenstadt ist Kriminalitätsschwerpunkt, kein gefühlter Angstraum
Die aktuelle Studie aus Heidelberg nimmt weniger die harte Kriminalitätsstatistik in den Blick, sondern mehr das, was Menschen empfinden. Die Ergebnisse sind durchaus bemerkenswert. Viele Menschen fühlen sich sicherer, die „Kriminalitätsfurcht“ geht zurück. Weniger Befragte fühlen sich etwa sexuell belästigt. Das ist erfreulich.

Es ist aber Vorsicht geboten. Allzu oft hebt die Stadt darauf ab, Unsicherheit in der City sei zu einem großen Teil subjektive Befindlichkeit.
Marktplatz und Umgebung sind aber keine gefühlten Brennpunkte, sondern objektiv Kriminalitätsschwerpunkte. Nur deshalb sind restriktive Maßnahmen zulässig. Das sollte auch weiter im Fokus bleiben. Die Waffenverbotszone darf keine Beruhigungspille sein.

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