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Bilanz nach einem Jahr
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Heilbronner Waffenverbotszone zeigt Wirkung – Polizei greift härter durch 

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Nach einem Jahr Waffen- und Messerverbotszonen in der Heilbronner Innenstadt ziehen Stadt und Polizeipräsidium Heilbronn eine positive Bilanz. Die Maßnahme wird verlängert.   


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Lange wurde in Heilbronn über eine Waffenverbotszone diskutiert, dann ging alles ganz schnell. Am 1. Juni 2024 erließ die Stadt eine Waffenverbotszone, zunächst nur für den Bahnhofsbereich. Drei Monate später erfolgte die Ausweitung der Zone auf die gesamte Innenstadt. Oberbürgermeister Harry Mergel begründete die Entscheidung damals „mit der Verbesserung des Sicherheitsgefühls beim Besuch in der Stadt“.

Zuvor war immer mehr Kritik in der Stadt über die Situation rund um den Heilbronner Marktplatz laut geworden. Auch bundesweit hatte der öffentliche Druck nach den Attentaten, die zuvor in mehreren deutschen Großstädten verübt wurden, zugenommen.        

Waffenverbotszone am Heilbronner Bahnhof wird verlängert 

Das Verbot in der Innenstadt ist zunächst auf zwei Jahre angelegt. Die Waffenverbotszone am Bahnhof läuft am 31. Mai dieses Jahres aus. Schon heute steht fest, dass das Verbot bis zum 31. Mai 2027 verlängert wird. Und nach genau einem Jahr Messerverbotszone in der Innenstadt Heilbronn zieht die Stadt eine positive Bilanz.

„Die Einführung der Waffenverbotszonen hat sich bewährt. Sowohl die öffentliche Sicherheit als auch das Sicherheitsgefühl der Menschen haben sich verbessert“, unterstreicht die Pressesprecherin der Stadt, Suse Bucher-Pinell. Dies belegten die Ergebnisse der ersten Evaluation vom Oktober 2024 durch den Kriminologen Professor Dieter Hermann von der Universität Heidelberg.       

Ein Jahr Waffenverbotszone: Polizeipräsidium Heilbronn zieht positive Bilanz 

Derzeit läuft die Auswertung einer zweiten Untersuchung in der Stadt. Die Ergebnisse sollen dem Gemeinderat in der Oktober-Sitzung präsentiert werden. Doch schon jetzt zieht auch das Polizeipräsidium eine „durchweg positive Bilanz der Maßnahmen im Zusammenhang mit den Waffen- und Messerverbotszonen (WMVZ)“, betont Frank Belz. „Jede dadurch ermöglichte Sicherstellung oder Beschlagnahmung reduziert das Gefahrenpotenzial und leistet einen maßgeblichen Beitrag zur öffentlichen Sicherheit und Ordnung“, so der Leiter der Pressestelle des Heilbronner Präsidiums.         

Die Regeln in den Waffenverbotszonen rund um das Bahnhofsareal und in der Innenstadt gelten täglich in der Zeit von 14 bis 6 Uhr. Die Innenstadtzone umfasst die Bereiche zwischen K3 und Wollhaus und zwischen Allee und Gerberstraße. Innerhalb der Zonen ist das Mitführen von Waffen aller Art und Messern mit einer feststehenden oder verstellbaren Klinge ab vier Zentimetern Länge verboten. Zusätzlich kann die Polizei in der Zone verschärfte Kontrollen durchführen und Gegenstände beschlagnahmen, die als gefährlich eingestuft werden. Verstöße dagegen werden mit einer Geldbuße von bis zu 10.000 Euro geahndet. 

Zahlreiche Anzeigen in den Heilbronner Waffenverbotszonen

Konkret wurden rund um den Bahnhof vom 1. Juni 2024 bis zum 15. April 2025 insgesamt 18 Ordnungswidrigkeiten und eine Straftat zur Anzeige gebracht. In der WMVZ Innenstadt wurden zwischen dem 5. September 2024 und dem 15. April 2025 sogar 37 einschlägige Ordnungswidrigkeiten und eine Straftat erfasst.

Nähere Angaben zu den Kontrollen macht die Polizei nicht. Mindestens genauso wichtig wie die erweiterten Befugnisse in den Zonen ist für die Polizei auch das Konzept „Sicheres Heilbronn“, das seit April 2023 aufgrund der Kriminalitätslage im Innenstadtbereich von Heilbronn umgesetzt wird. 

Waffenverbotszone an der Hafenmarktpassage: Am 1. Juni 2024 erließ die Stadt eine Zone, zunächst nur für den Bahnhofsbereich. Drei Monate später erfolgte die Ausweitung auf die gesamte Innenstadt.
Waffenverbotszone an der Hafenmarktpassage: Am 1. Juni 2024 erließ die Stadt eine Zone, zunächst nur für den Bahnhofsbereich. Drei Monate später erfolgte die Ausweitung auf die gesamte Innenstadt.  Foto: Berger, Mario

Polizei Heilbronn erhöhte Kontrollintensität

Es wurde 2024 zur Sicherheitskooperation zwischen Landespolizeipräsidium, Stadt und Polizeipräsidium Heilbronn ausgebaut. Das ermöglichte der Heilbronner Polizei auch immer wieder, Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei im Rahmen eines Brennpunkt- oder Schwerpunkteinsatzes anzufordern. „Dadurch konnte die Kontrollintensität in der Innenstadt und in den Waffen- und Messerverbotszonen erhöht werden“, betont Frank Belz.

Deshalb befürwortet die Polizei eine Verlängerung der Zonen uneingeschränkt, soweit sie rechtlich begründbar ist. Damit sind sich Präsidium und Stadt Heilbronn einig, bei der die Zuständigkeit für die Anordnung und Verlängerung einer WMVZ liegt. „Es ist geplant, auch die Waffenverbotszone in der Innenstadt, die zum 4. September 2026 ausläuft, zu verlängern“, sagt Suse Bucher-Pinell auf Stimme-Anfrage.        


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