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Heilbronn setzt auf Waffenverbotszonen – das sind die Auswirkungen

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Kein Messer darf griffbereit dabei sein: Stadtverwaltung, Polizei und Stadträte äußern sich zufrieden zu den Waffenverbotszonen in Heilbronn. Es gibt aber auch kritische Stimmen.


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Die Stadt Heilbronn setzt auf Waffen- und Messerverbotszonen, die am Bahnhof und in der Innenstadt gelten, und sie wirken. Die Menschen fühlen sich sicherer – Straftaten gehen zurück, die Menschen verhalten sich weniger respektlos, weil sie Kontrollen fürchten. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Umfrage zu den Waffenverbotszonen.

„Absolut verboten“ seien Messer in der Innenstadt. Das sagte Bürgermeisterin Agnes Christner bei der Präsentation der Umfrage. Ganz so ist es dann nicht, wie das Rathaus auf Anfrage unserer Zeitung bei der Pressekonferenz ergänzt. Das steht auch so in den entsprechenden Bestimmungen, und die Polizei weist ebenfalls darauf hin. Selbstverständlich dürfe man weiterhin sein Messer zum Schleifen bringen oder eines in der City kaufen. Diese seien verpackt, mit entsprechender Quittung kein Problem, so die Ordnungshüter.

Messer in der Innenstadt besorgen: Das sagt ein Heilbronner Einzelhändler

Nur: „Die Leute sind verunsichert“, sagt Jürgen Maurer, der das gleichnamige Fachgeschäft führt. Täglich werde er von Kunden mit der Frage konfrontiert, ob man denn überhaupt ein Messer kaufen dürfe oder nicht.

Neulich wollte Jürgen Maurer Interessierten in einem Kurs beibringen, wie man Messer schleift. Zwei Teilnehmer hätten nicht gewusst, ob sie ein eigenes in die Innenstadt bringen dürfen. „Der Transport ist möglich“, sagt der Inhaber.

Infozettel händigt Jürgen Mauer aus. Nun überlegt er, zusätzlich am Schaufenster einen entsprechenden Hinweis anzubringen. Mit Einführung der Waffenverbotszone sei bei ihm der Umsatz von Küchenmessern um 20 bis 25 Prozent eingebrochen, jetzt gehe es wieder aufwärts – auch dank eines eigenen Produkts.

Waffen- und Messerverbotszonen in Heilbronn: Das sagt die Kommunalpolitik

Mit der Auswertung der Waffen- und Messerverbotszone haben sich Stadträte des Verwaltungsausschusses befasst. „Heilbronn wird sicherer, und die Menschen spüren das“, sagt Christoph Troßbach (CDU). Heilbronn habe eine richtige Maßnahme ergriffen. „Wir müssen das Heft des Handelns in die Hand nehmen.“

Vom Ergebnis positiv überrascht ist AfD-Fraktionsvorsitzender Raphael Benner. Skeptisch sei man bei Einführung der Verbotszonen gewesen, sagt er. „Wenn die Bevölkerung es will, dann soll sie es haben“, spricht er sich nun für die Beibehaltung der Regeln aus. 

Der SPD-Fraktionsvorsitzender Rainer Hinderer ist gelassen, er fühle sich weder unsicherer noch sicherer durch die Waffenverbotszonen. Wenn sich aber das subjektive Sicherheitsgefühl der Menschen verbessere, sollen sie beibehalten werden. Zugleich erinnert Hinderer daran, dass weitere Maßnahmen getätigt wurden, um das Gesamtbild der Innenstadt zu verbessern. Auch Nico Weinmann (FDP) spricht über verschiedene Elemente. „In der Summe zeigen sie Wirkung.“ Auch die Stadtverwaltung erwähnt Jugendtreff und stärkere Kontrollen, hellere Beleuchtung am Marktplatz und in den Schaufenstern.

Grünen-Stadträtin Andrea Babic fragt sich, ob die positive Entwicklung anhalte. Musab Sarpkaya (Freie Wähler) betont: „Wir dürfen nicht nachlassen, dass Heilbronn eine sichere Stadt bleibt.“


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