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Abriss für Bankhaus
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„Es war einmal ...“: Die Villa Hauck – letzter Zeuge der alten Heilbronner Allee

  
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Das Gebäude war der letzte Zeitzeuge der historischen Heilbronner Allee. Doch 2011 fiel die Villa Hauck dem Abriss zum Opfer – trotz Protesten einer Bürgerbewegung.


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Allee, Buga, Bildungscampus – viele Orte in Heilbronn haben sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert. Am 2. November 2011 verschwand die Heilbronner Villa Hauck aus dem Stadtbild. Bis zuletzt befand sich im Erdgeschoss ein Brautmodengeschäft. Das auf den ersten Blick unscheinbare Gebäude in der Allee 18 musste dem Heilbronner Bankhaus Platz machen. Kurz zuvor waren die benachbarten Kinos abgerissen worden.

Villa Hauck an der Allee: Architekt plante auch Heilbronner Hütte in Südtirol

Die Villa Hauck, benannt nach dem Erbauer, dem Rotarier-Präsidenten und parteilosen Gemeinderat Ludwig Hauck (1870–1939), war vor 1910 im späten Barockstil des französischen Sonnenkönigs Ludwig XIV. gebaut und 1944 stark beschädigt worden. Der Nachkriegsbau trug klassizistische Züge. Die Villa war bis zum Abriss der letzte bauliche Zeuge der historischen Allee. Architekt war Adolf Braunwald (1875-1951). Er plante unter anderem die erste Heilbronner Hütte in Südtirol, den Pavillon im Seniorengarten am Wartberg (heute Generationengarten) und die Villa Fuchs an der Jägerhausstraße.

Gegen den Abriss der Villa Hauck protestierte die Bürgerbewegung Lokale Agenda 21 ohne Erfolg. Beim Regierungspräsidium Stuttgart stellte sie sogar einen Eilantrag auf Denkmalschutz. Doch das Landesamt für Denkmalpflege kam zu der Auffassung, dass es sich nicht um ein Kulturdenkmal handle, da der Wiederaufbau nicht dem Original entspreche, zahlreiche Umbauten erfolgt seien und kein öffentliches Erhaltungsinteresse bestehe, berichtete die Heilbronner Stimme damals.

Heilbronner Villa Hauck musste dem Bankhaus der Volksbank Platz machen

Ziemlich genau zwei Jahre später eröffnete die Volksbank ihren Neubau, das seitdem unter dem Namen Heilbronner Bankhaus das Stadtbild prägt. Das Gebäude mit 7500 Quadratmetern Nutzfläche wird nicht nur vom Bankinstitut selbst genutzt, sondern beheimatet auch Büroflächen sowie Gastronomie-Betriebe und eine Bäckerei.

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