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Sonntags wohl wieder offene Läden bei „Magie der Stimmen“ und „Jazz & Einkauf“ in Heilbronn

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Kirchen und Verdi äußern zwar Bedenken, lehnen zwei verkaufsoffene Sonntage in Heilbronn und Neckargartach sowie einen in Böckingen aber nicht ab. Am Donnerstag entscheidet der Heilbronner Gemeinderat darüber.


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In Heilbronn wird es 2025 mit hoher Wahrscheinlichkeit drei verkaufsoffene Sonntage geben, an denen die Geschäfte von 13 bis 18 Uhr öffnen dürfen, wobei sich zwei auf die Kernstadt und Neckargartach beziehen, einer auf Böckingen. Der Gemeinderat wird über diese Lockerung vom Ladenschlussgesetz in seiner Sitzung am Donnerstag abstimmen. Kirchen und die Gewerkschaft Verdi sehen die Freigabe kritisch.

Die genauen Termine für drei offene Sonntage in Heilbronn 

Die Stadtinitiative Heilbronn, also der Zusammenschluss der Kaufleute, hat zwei verkaufsoffene Sonntage beantragt: Sonntag, 6. April, anlässlich der Veranstaltung „Magie der Stimmen“ für die Bezirke Heilbronn und Neckargartach/Im Neckargarten, wo sich der Gartencenter Kölle und das Möbelhaus Rieger befinden, sowie Sonntag, 12. Oktober, anlässlich der Veranstaltung „Jazz & Einkauf“ für die Stadtteile Heilbronn, Böckingen und Neckargartach/Im Neckargarten.

Zudem beantragt der Gewerbe- und Handelsverein Böckingen einen Verkaufssonntag für bestimmte Straßenzüge im Bezirk Böckingen am 16. März 2025; Anlass ist hier das Stadteilfest Böckinger Seeräubertag.


Verkaufsoffene Sonntage in Heilbronn: Was die Kirchen dazu sagen

Im Gemeinderat hat in den Vorjahren bei einigen Gegenstimmen in der Regel eine große Mehrheit der Stadträte für die offenen Sonntage gestimmt.

„Kirchen sehen die verkaufsoffenen Sonntage generell kritisch, weil der Sonntag als Feier- beziehungsweise Ruhetag der seelischen Erhebung und der familiären Freizeitgestaltung dienen soll“, heißt es in der Ratsvorlage. Der evangelische Dekan Christoph Baisch hebt die Bedeutung des Sonntags als Tag der Ruhe und Begegnung für das seelische Wohlbefinden und das soziale Zusammenleben hervor.

Von der katholischen Gesamtkirchengemeinde, namentlich Dekan Roland Rossnagel, werden unter anderem die Erholung für die Familie und die Besinnung des Einzelnen als wichtige Funktionen des Sonntags benannt.

Letztlich sind die Dekane aber nicht dagegen, weil die Läden erst um 13 Uhr öffnen, also nach den Gottesdiensten, aber auch weil sie die  Anliegen des örtlichen Einzelhandels erkennen und letztlich nur der rechtlich zulässige Rahmen ausgeschöpft wird.


Verkaufsoffene Sonntage in Heilbronn: Was die Gewerkschaft Verdi fordert

Die Gewerkschaft Verdi zeigt sich ebenfalls kritisch, erkennt aber auch die Rechtslage. Der arbeitsfreie Sonntag sei zum Wohle der Beschäftigten des Handels und zum Wohle der Vereinbarkeit von Privat- und Familienleben sowie Beruf „mit aller Kraft zu schützen“, heißt es in einer Verdi-Stellungnahme.

Die Gewerkschaft verweist auf den Erholungswert eines freien Tages, den in vollem Umfang aus ethischen, soziologischen, psychologischen und medizinischen Gesichtspunkten nur ein gesamtgesellschaftlich gleich getakteter arbeitsfreier Tag gewährleisten könne, also der Sonntag. Zudem werde durch unattraktive Arbeitszeiten wie an Sonntagen der Personalmangel im Einzelhandel verstärkt. Trotzdem stellt sich Verdi nicht quer.

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