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Heilbronn wächst als Hochschulstandort: So viele Studenten kommen in die Stadt

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Die Zahlen zeigen nach oben: Die Hochschule Heilbronn sowie die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) zählen mehr Erstsemester als im Vorjahr. Das steckt dahinter.


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Die Zielmarke 20.000: So viele Studenten sollen einmal am Bildungscampus in Heilbronn studieren. Schon jetzt geht es am Standort teilweise nach oben – auch wenn natürlich die Hochschule Heilbronn ein Plus an mehreren Standorten verzeichnet, nicht allein am Bildungscampus in der City. Die Dieter-Schwarz-Stiftung erweitert derzeit den Bildungscampus, mittelfristig kommt zudem die Eidgenössische Technischen Hochschule (ETH) Zürich mit einer Außenstelle in die Stadt. Auch wenn es bis zum ersten Studium noch dauert: Mit ersten Weiterbildungsangeboten zeigen die Schweizer schon Präsenz.

Ein Plus zwischen 20 und 30 Prozent: Um diesen Faktor ging es an der Hochschule Heilbronn (HHN) bei den Erstsemestern im Wintersemester nach oben. „Das liegt deutlich über dem Vorjahr“, freut sich Ulrich Brecht, der Prorektor für Studium und Lehre an der HHN zuständig ist. „Es ist ein schönes Signal“, sagt der Professor – gerade auch für die Verantwortlichen in den Fakultäten, die Studiengänge überarbeitet hätten. „Wir versuchen, uns immer weiterzuentwickeln.“

Hochschule Heilbronn ist größter wissenschaftlicher Akteur auf dem Bildungscampus

Gut 1800 Erstsemester zählt die HHN dieses Wintersemester, vor einem Jahr waren es fast 1400. Größter Standort ist der Bildungscampus mit knapp über 3330 Studenten, am Techcampus sind es 2100. An der Reinhold-Würth-Hochschule in Künzelsau, die zur HHN gehört, sind es 950, am Campus in Schwäbisch Hall 500. 

Sorgenkinder in den vergangenen Jahren waren technische Studiengänge, die an der HHN vor allem am Techcampus Sontheim angesiedelt sind. Heilbronn war damit nicht allein, deutschlandweit zog es weniger Jugendliche in diesen Bereich.

Sorgenkind Technik: Studiengänge vermelden ebenfalls wieder ein Plus

Sontheim und auch die Reinhold-Würth-Hochschule Künzelsau, Teil der HHN, haben Angebote neu ausgerichtet. Sie stießen damit in eine Lücke: Mit beispielsweise 26 Einschreibungen in „Künstliche Intelligenz in der Produktion“ ist Ulrich Brecht zufrieden. Es geht bei den Technikern wieder voran. Ob die Trendwende eingeläutet ist? Die HHN hat insgesamt noch Platz, weitere Studenten aufzunehmen. „Es könnten ruhig mehr sein.“

Gut angenommen würden auch englischsprachige Studiengänge – wobei darauf nicht nur ausländische Studenten anspringen. Auch Deutsche schrieben sich ein, so Ulrich Brecht. Grund: Später seien sie im Berufsleben international unterwegs, Jugendliche erhoffen sich mit einem rein englischsprachigen Studium einen Vorteil. Zudem können sich Technikstudenten im Grundstudium überlegen: Wollen sie auf Englisch unterrichtet werden oder auf Deutsch?

Welche Faktoren genau zu diesem deutlichen Plus geführt haben, wissen die HHN-Verantwortlichen derzeit nicht. Die Befragung der Erstsemester folge erst noch, so Ulrich Brecht. In einem ist er sicher: „Der Name unserer Hochschule ist positiv besetzt.“

Duales Studium in Heilbronn: Die DHBW vermeldet ein Plus von fünf Prozent

Auch im Plus ist es bei der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW), die auf dem Bildungscampus ein neues Gebäude erhält. 575 Studenten beginnen das neue Studienjahr. Im Vergleich zum vergangenen Jahr liege die DHBW in Heilbronn „damit entgegen dem allgemeinen Trend bei einem Zuwachs von über fünf Prozent“, so Jana Elsner, die für die Pressearbeit der DHBW zuständig ist. Insgesamt zählt die DHBW 1600 Studenten.

Vor allem die IT-nahen Studiengänge wie Data Science und KI, Wirtschaftsinformatik und Digital Commerce Management verzeichnen nach Angaben der DHBW einen hohen Zuwachs. „Aber auch der Megatrend Ernährung macht sich in unseren Studierendenzahlen bemerkbar: Drei Jahre nach der Corona-Krise konnte unser Studiengang BWL-Food Management um einen Kurs wachsen“, so Jana Elsner.

Auch die DHBW entwickelt sich stets weiter. Neu ist der Studiengang Personalisierte Ernährung. Zudem laufen erste Vorbereitungen für ein neues Studienangebot im Bereich Soziale Arbeit. „Dieses neue Studienangebot bildet die Bedürfnisse der Region Heilbronn-Franken ab“, so Jana Elsner. „In Abstimmung mit den Sozialverbänden der Region und den Trägern Sozialer Arbeit soll der Schwerpunkt auf die Themen Migration/Integration und Künstliche Intelligenz (KI) in der Sozialen Arbeit gelegt werden.“ Ebenfalls plant die DHBW ihren Angaben zufolge für die kommenden Jahre neue Studiengänge im Bereich Gesundheit.

Center for Advanced Studies und Technische Universität München: Das sind ihre Zahlen für Heilbronn

Das Center for Advanced Studies der DHBW (DHBW Cas) meldet einen leichten Rückgang von 484 Studenten (Sommersemester 2024 und Wintersemester 2024/2025) auf 451 Anfänger (Sommersemester 2025 und Wintersemester 2025/2026). Insgesamt zählte das DHBW Cas Anfang Oktober fast 1520 Studenten, so Henrike Mielke, PR-Redakteurin. 

Letzter wissenschaftlicher Akteur auf dem Bildungscampus Heilbronn ist die Technische Universität München (Tum). Dort liegen noch keine Einschreibezahlen vor, eine Immatrikulation ist bis Mitte November möglich. In den vergangenen beiden Jahren ist die Zahl der Studenten deutlich gestiegen: von 525 Studenten im Wintersemester 2023/2024 auf 1009 im selben Zeitraum ein Jahr später. „Die neuen Studiengänge werden sehr gut angenommen“, so Veronika Smoor, bei der Tum als Editorial Assistant tätig. Die Bewerberzahlen stiegen von Jahr zu Jahr. „Und auffällig ist die hohe Internationalität der Studierenden mit etwa 80 Prozent.“


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