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Massive ÖPNV-Ausfälle in Heilbronn: So fahren Bus und Bahn am Freitag

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Pendler und Schüler müssen sich am Freitag in Geduld üben. Die Gewerkschaften legen im Tarifstreit des öffentlichen Diensts den Nahverkehr lahm – mit Auswirkungen auf die Region Heilbronn.


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Verdi hat erneut Warnstreiks im Öffentlichen Dienst angekündigt – auch im Raum Heilbronn. Während am Freitag massive Ausfälle im Personennahverkehr drohen, sind nach Angaben der Gewerkschaft bereits am Donnerstag Beschäftigte der Heilbronner Versorgungsgesellschaft von 6 bis 22 Uhr zu einem Streik aufgerufen.

Auch bei der Heilbronner Agentur für Arbeit gab es einen Streikaufruf. Auf einem Plakat vor dem Gebäude wurden Besucher darauf aufmerksam gemacht, dass es zu Einschränkungen im Dienstbetrieb kommen kann. 

Die Stadtverwaltung Heilbronn war am Donnerstag hingegen nicht von Arbeitsniederlegungen betroffen, wie eine Sprecherin auf Stimme-Nachfrage mitteilte.

Streik im öffentlichen Nahverkehr: Ausfälle bei Bus und Bahn am Freitag in Heilbronn

Nachdem es bei den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst in Potsdam bislang zu keiner Einigung zwischen den Tarifparteien gekommen ist, setzt die Gewerkschaft ihren Arbeitskampf fort.

Am Freitag müssen Fahrgäste wieder mit massiven Einschränkungen rechnen. Busse und Bahnen bleiben stehen, wie Verdi mitteilte. In insgesamt acht Regionen in Baden-Württemberg – darunter auch in Heilbronn – müssen sich Pendler eine Alternative suchen. Erst vor wenigen Wochen blieben Stadtbusse wegen eines Streiks im Depot.

Bereits Anfang Februar kam es in Heilbronn infolge eines Warnstreiks zu Ausfällen im Stadtbusverkehr.
Bereits Anfang Februar kam es in Heilbronn infolge eines Warnstreiks zu Ausfällen im Stadtbusverkehr.  Foto: Archiv/Wieland

Neben Heilbronn sind nach Verdi-Angaben auch Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg, Esslingen, Konstanz, Ulm und Baden-Baden betroffen. Die Beschäftigten der Nahverkehrsunternehmen werden in diesen kommunalen Nahverkehrsverbunden zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen, wie ein Sprecher mitteilte. Es wird damit gerechnet, dass kein Fahrdienst stattfindet. Hintergrund der befristeten Arbeitsniederlegungen ist die laufende Tarifrunde im öffentlichen Dienst. Neben Baden-Württemberg sind fünf weitere Bundesländer betroffen.

Das sind die Forderungen der Gewerkschaft Verdi

Verdi und der Beamtenbund dbb verhandeln mit dem Bund und den Kommunen über Einkommen und Arbeitszeit von mehr als 2,5 Millionen Beschäftigten. Diese arbeiten nicht nur in der Verwaltung, sondern auch in Kitas, an Schulen und Universitäten, im Nahverkehr, bei den Abfallbetrieben oder an Flughäfen. Auch Feuerwehrleute und Bundespolizisten gehören dazu.Die Gewerkschaften wollen ein Lohnplus von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro monatlich durchsetzen. In besonders belastenden Jobs wie im Gesundheitsbereich soll es höhere Zuschläge geben. Außerdem wollen die Gewerkschaften drei zusätzliche freie Tage aushandeln, für Gewerkschaftsmitglieder sogar vier. Das alles soll auf flexiblen Arbeitszeitkonten verwaltet werden, sodass man selbst entscheiden kann, ob man sich Überstunden auszahlen lassen oder sie ansammeln will. dpa

Stadtbahnen fahren am Freitag nicht durch Heilbronn

Vom Warnstreik bei den Stadtwerken Heilbronn (SWHN) betroffen sind sowohl der gesamte Stadtbusverkehr als auch der Stadtbahnverkehr in Heilbronn. Die AVG-Stadtbahnlinien S4, S41 und S42 verkehren am Freitag nicht durch die Innenstadt und werden über den Hauptbahnhof und die DB-Strecken umgeleitet. Zudem kann es zu Fahrtausfällen kommen, insbesondere bei Fahrten der Linie S42 mit Start und Ziel Sinsheim (Elsenz) Hbf, wie der Karlsruher Verkehrsverbund am Donnerstag mitteilte. Ersatzweise können Fahrgäste der S42 die Züge der RE-Linie der SWEG nutzen, die am Freitag zusätzlich die Halte zwischen Bad Rappenau und Sinsheim bedienen werden. Alle anderen Stadtbahnlinien der AVG in der Region sind von dem Warnstreik nicht betroffen und verkehren am Freitag regulär. 

Die Fahrten der Linie S4 sind in Fahrtrichtung Weinsberg und Öhringen sind im Heilbronner Hauptbahnhof auf Gleis 1 zu erreichen, in Fahrtrichtung Schwaigern und Karlsruhe auf Gleis 6 oder 7. Die Fahrten der Linien S41 und S42 in Richtung Neckarsulm und Mosbach bzw. Sinsheim verkehren von Gleis 2. Fahrgäste werden gebeten, auf entsprechende Ansagen und Hinweise zu den Abfahrtsgleisen zu achten, da es zu kurzfristigen Gleisänderungen kommen kann.

Verdi-Streik in Heilbronn: Stadtbahnlinien S41 und S42 halten am Sülmertor

Die Linien S41 und S42 halten zudem an der Station Heilbronn Sülmertor bzw. verkehren bis bzw. ab Neckarsulm Bahnhof dann wieder auf ihrem regulären Routenverlauf. In Neckarsulm Bahnhof nutzen die AVG-Stadtbahnen abweichend die DB-Gleise 1, 2 oder 3. Am Bahnsteig der AVG-Gleise 4 und 5 wird am Freitag ganztags kein Betrieb stattfinden.

Wegen der beschränkten Kapazitäten für den Bahnverkehr im Heilbronner Hauptbahnhof und der dynamischen Verkehrslage am Streiktag kann es aufgrund der Umleitungsverkehre zu Verspätungen bei den AVG-Stadtbahnen kommen. 

Streik in der Region Heilbronn: Diese Busunternehmen sind betroffen

Am Donnerstag hat der Verkehrsverbund NVH seine Meldung über die vom Streik betroffenen Busunternehmen aktualisiert. Demnach seien die Mitarbeiter der Busunternehmen DB Regio Bus Baden-Württemberg, Friedrich Müller Omnibusunternehmen GmbH (FMO), Omnibus-Verkehr Ruoff (OVR) inklusive der Tochtergesellschaft Busverkehr Hofmann GmbH und Zartmann (Stadtbus Neckarsulm) am Freitag zum ganztägigen Streik aufgerufen. Es ist im NVH-Gebiet mit einzelnen Fahrtausfällen bei den Linien 1, 4, 6, 7, 19, 25, 26, 27, 34, 35, 40, 48, 50, 51, 71 und 72 zu rechnen, erklärt der Verkehrsverbund am Donnerstagabend.

In Neckarsulm und im Bediengebiet der jeweiligen Busunternehmen müssen Fahrgäste mit dem kompletten Ausfall aller FMO- und Zartmann (Stadtbus)-Linien sowie mit einer deutlichen Reduzierung der Beförderungsmöglichkeiten durch Fahrtausfälle auf den OVR-Linien rechnen. Auf den FMO-Linien sind teilweise auch Busse anderer Unternehmen im Auftrag der FMO im Einsatz. Die Busse der Auftragsunternehmer, sofern nicht selbst vom Streik betroffen, werden voraussichtlich wie gewohnt fahren, verfügen aber nicht über eine ausreichende Kapazität, um die ausfallenden Busse aufzufangen, heißt es in der Meldung.

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Kommentare

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Jörg Maucja am 21.02.2025 05:45 Uhr

Dankeschön.
Wer zahlt mir die 20 Euro für's Taxi zum Bahnhof?
Ich hab dafür gar kein Verständnis.
Wünsche mir auch mehr Rente.
Stattdessen wird alles teurer.

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