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Stadtbad soll weichen
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Petition zum Soleo-Erhalt in Heilbronn – über 1000 Unterschriften gegen Abriss

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Die Petition für den Erhalt des Heilbronner Soleo hat rund 1100 Unterstützer gefunden. Der Initiator der Aktion will weitermachen. Baubürgermeister Andreas Ringle sucht den Kontakt.  


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„Es läuft ganz gut“, sagt Friedrich Mössinger bescheiden und ergänzt: „Ich warte noch ein bisschen und dann schauen wir mal.“ Fast 1100 Unterschriften hat seine Petition gegen den geplanten Abriss des Heilbronner Soleo, die er Anfang März auf der Internet-Plattform Change.org gestartet hatte, Stand Mittwochmittag bereits erreicht. „Alle Welt redet von nachhaltigem Bauen und hier passiert das Gegenteil. Daher gilt es jetzt zu handeln“, heißt es dort.

Mössinger, der das Schwimmbad am Bollwerksturm selbst regelmäßig nutzt, schlägt statt des Abrisses vor, das Gebäude in den Bildungscampus Süd, der auf dem Gelände zwischen Rollkunstlauf-Stadion, Eisstadion und Soleo entstehen soll, zu integrieren.         

Petition zum Erhalt des Soleo-Stadtbades in Heilbronn: Erneuerung statt Abriss

„Die Technik zu erneuern, ist immer noch besser, als das Bad abzureißen. Außerdem ist das Soleo ein schönes Baudenkmal aus den 1970er Jahren, das schon aus historischer Sicht erhalten werden soll“, begründet Friedrich Mössinger seinen Vorstoß. Auch seien die bisherigen Umbauten und Sanierungen sehr gelungen.


„Ich kann mir nicht vorstellen, dass es günstiger wird, wenn man das Gebäude abreißt. Andere Städte renovieren ihre Gebäude, wir reißen sie ab“, betont er gegenüber der Heilbronner Stimme

Soleo-Erhalt in Heilbronn: Gutachter sieht hohen Sanierungsbedarf 

Das sieht die Stadt Heilbronn anders. „Das Bad sieht von außen sehr gepflegt aus, die Technik stammt aber aus dem Jahr 1971“, stellt Baubürgermeister Andreas Ringle klar. Laut Gutachtern könne die Laufzeit des Bades daher ohne eine Grundsanierung nicht über Mitte der 2030er Jahre hinaus verlängert werden. „Fakt ist, dass das Soleo einen hohen Sanierungsbedarf aufweist, um wieder in einen guten Zustand zu kommen“, betonte auch der Heilbronner Oberbürgermeister Harry Mergel.

Schon in den vergangenen Jahren wurden von den Stadtwerken längere Revisionen in den Sommermonaten durchgeführt. Dabei wurden Stützen im Untergeschoss eingezogen und der Beton saniert, um den Weiterbetrieb zu garantieren. Diese Fakten will die Stadtverwaltung nun auch offensiver kommunizieren. Deshalb hat Andreas Ringle auch Friedrich Mössinger angerufen, um ihm persönlich die Hintergründe zu erläutern.   

Petition zum Erhalt des Soleo-Stadtbades in Heilbronn: strategisch wichtiger Platz 

Das Bad soll nach den Plänen der Stadt wie das in die Jahre gekommene benachbarte Eis- und Rollsportstadium dem Bildungscampus Süd weichen, den die Dieter-Schwarz-Stiftung vorantreiben will. Dem Platz rund um den Bollwerksturm soll in der Verbindung zum Stadtzentrum dabei eine besondere Funktion zukommen.

„Wir sind davon überzeugt, dass eine Verzahnung von Bildungscampus und Innenstadt einen hohen Wert für die weitere Entwicklung unserer Stadt hat“, unterstreicht Harry Mergel. Ein Abriss der bestehenden Gebäude käme jedoch erst in Frage, wenn im Gegenzug die geplanten Neubauten entstanden sind. Wo das neue Stadtbad und die Stadien gebaut werden, steht noch nicht fest. Zuvor müssten auch die Ergebnisse des städtebaulichen Wettbewerbs für das Areal abgewartet werden“ betont der Oberbürgermeister.     

Petition für Soleo-Stadtbad in Heilbronn: Mössinger will Aktion ausweiten

Friedrich Mössinger will seinen Kampf für den Erhalt des Soleo trotzdem weiterführen. „So schnell gebe ich nicht auf“, betont der Heilbronner. Stattdessen überlege er, seine Aktionen sogar über die Petition hinaus noch auszuweiten. „Vielleicht stelle ich mich mal mit einigen Unterstützern und einigen Tischen vor das Soleo und sammle weitere Stimmen“, kündigt der Soleo-Freund an.

Für Gespräche ist er allerdings immer offen. Das gilt auch für weitere  Telefonate mit dem Baubürgermeister.           

Hintergrund: Das Soleo entstand Anfang der 1970er Jahre in einer Bauzeit von vier Jahren. Der Neubau am Bollwerksturm kostete damals insgesamt 16 Millionen Mark und ersetzte das alte Stadtbad am Wollhausplatz, das aus dem Ende des 19. Jahrhunderts stammte. Im Jahr 2008 wurde das Bad für 6,3 Millionen Euro saniert und erweitert. Daraufhin stiegen die Besucherzahlen in Bad und Saunen deutlich an




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