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Bürger startet Petition zum Erhalt des Soleo-Stadtbades in Heilbronn

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Das Soleo-Stadtbad soll wie das Eisstadion und die Rollsporthalle dem Neubau des Bildungscampus Süd weichen. Initiatoren einer Petition fordern die Integration des Bades in den neuen Campus. Den Aufruf haben bereits 400 Personen unterschrieben.


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Gegen den geplanten Abriss des Soleo regt sich Widerstand. Friedrich Moessinger hat Anfang März auf der Plattform Change.org eine Petition gestartet, die zum Erhalt des Heilbronner Schwimm- und Spaßbades aufruft. Statt das Stadtbad abzureißen, das am 17. Januar 1972 am Bollwerksturm eingeweiht wurde, schlagen die Initiatoren vor, das Gebäude in den neu entstehenden Bildungscampus Süd zu integrieren. „Alle Welt redet von nachhaltigem Bauen und hier passiert das Gegenteil. Daher gilt es jetzt zu handeln“, heißt es in der Petition, die inzwischen rund 400 Personen unterschrieben haben. 

Erneuerung statt Abriss: Petition für Soleo-Stadtbad in Heilbronn

„Die Technik zu erneuern, ist immer noch besser, als das Bad abzureißen. Außerdem ist das Soleo ein schönes Baudenkmal aus den 1970er Jahren, das schon aus historischer Sicht erhalten werden soll“, betont Friedrich Moessinger gegenüber der Heilbronner Stimme. Auch seien die bisherigen Umbauten und Sanierungen sehr gelungen, so der Heilbronner, der das Bad regelmäßig selbst nutzt.   


Die Behauptung der Initiatoren der Petition, „das wunderschöne Hallenbad in Heilbronn“ würde sich „in einem Topzustand befinden“, entspricht allerdings nicht der Realität. Laut Gutachtern kann die Laufzeit des Bades ohne eine Grundsanierung nicht über Mitte der 2030er Jahre hinaus verlängert werden. „Fakt ist, dass das Soleo ein Gebäude aus den 1970er Jahren ist und einen hohen Sanierungsbedarf aufweist, um wieder in einen guten Zustand zu kommen“, bestätigt der Heilbronner Oberbürgermeister Harry Mergel (SPD). 

Schon in den vergangenen Jahren wurden von den Stadtwerken längere Revisionen in den Sommermonaten durchgeführt. Dabei wurden im Soleo Stützen im Untergeschoss eingezogen und der Beton saniert, um den Betrieb bis Mitte 2030 zu garantieren.    

Heilbronner Sportstätten bleiben bis zum Neubau in Betrieb

Pläne der Stadt sehen vor, dass im Rahmen der Erweiterung des Bildungscampus Süd die Rollsporthalle, die Eishalle und das Soleo abgerissen werden und im Gegenzug entweder auf dem Campina-Gelände oder am Frankenstadion Neubauten entstehen sollen. Bis diese neuen Bauten fertiggestellt sind, müssen die Sport- und Freizeitstätten aber in Betrieb bleiben.

Zudem sei der Abriss des Soleo und der weiteren Gebäude auf dem Gelände längst noch keine beschlossene Sache, sagt Harry Mergel. „Erst wenn die Ergebnisse des städtebaulichen Wettbewerbs für das Areal vorliegen, kann eine Erweiterung des Bildungscampus Süd konkreter und eine Verlegung des Soleo realistisch werden“, betont der Oberbürgermeister.     

Bildungscampus-Erweiterung in Heilbronn: Das sind die Pläne

Zudem hat es sich die Verwaltung zum strategischen Ziel gesetzt, den Bildungscampus einerseits in Richtung Neckar auszubauen, andererseits aber auch in Richtung Innenstadt weiter zu entwickeln. Dem Platz am Bollwerksturm soll daher eine besondere Funktion in der Verbindung von Campus und Stadtzentrum zukommen. Dafür müssen die in die Jahre gekommene Roll- und Eissporthalle sowie das Stadtbad weichen.

„Wir sind davon überzeugt, dass eine Verzahnung von Bildungscampus und Innenstadt einen hohen Wert für die weitere Entwicklung unserer Innenstadt hat“, unterstreicht Harry Mergel. Das Soleo entstand Anfang der 1970er Jahre in einer Bauzeit von vier Jahren und kostete insgesamt 16 Millionen Mark. Es ersetzte das alte Stadtbad am Wollhausplatz, das aus dem Ende des 19. Jahrhunderts stammte.

Soleo-Erhalt in Heilbronn: Initiator will Petition noch eine Weile laufen lassen

Für Friedrich Moessinger ist das Alter kein Grund, das Bad abzureißen. „Das Bad ist doch gut in Schuss und ich freue mich immer auf einen Besuch“, bekennt er. Seine Petition will er deshalb noch eine Weile laufen lassen. „Wenn ich 1000 zusammen habe, überlege ich mir, ob ich die Unterschriften offiziell der Stadt übergebe“, sagt der Heilbronner.     


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Kommentare

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Norman Meilick am 01.04.2025 09:39 Uhr

Es wäre interessant zu wissen, worin genau der Mehrwert besteht, Campus und Innenstadt noch mehr zu verzahnen. Konkrete Informationen, nicht nur plakative Behauptungen oder Aussagen, fehlen in der Stimme bislang fast völlig. Was sind die konkreten Pläne, Vorstellungen und Erwartungen der Stadt? Welche Vorteile sind konkret für die Bürger zu erwarten? Aktuell überquert man die Straße, und da ist schon der Campus. Wo ist der konkrete Mehrwert, wenn weitere Campusgebäude ein paar Meter näher dran gebaut werden und dafür aller Wahrscheinlichkeit nach mit das letzte bisschen Grün asphaltiert wird, das man in der Innenstadt noch findet? Bad und Sportstätten auf dem Campina-Gelände neu zu bauen, weit weg von allem, scheint mir aktuell ein sehr schlechter Tausch.

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Thomas Wiedemann am 01.04.2025 07:20 Uhr

Das ist die „Ich bin dagegen Kultur“ in ihrer reinsten Form. Polarisieren statt Dialog, sich der Zukunft verschließen anstatt sie mitzugestalten, dagegen sein! Bildung ist unsere Zukunft sowie eine Chance … und neue Sportstätten ein Erbe für diejenigen. welche nach uns kommen. Setzt euer Engagement und eure Energie für die Gestaltung der Zukunft ein, nicht für das Bewahren des gestrigen…

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