Heilbronner Pferdemarkt: Zufriedene Gesichter auf allen Seiten
Der Heilbronner Pferdemarkt knüpft in jeder Hinsicht wieder an die alten Zeiten an. Großer Andrang herrschte in der Innenstadt und auf dem Gelände am Trappensee.
Sonne, Regen, Schnee und Kälte - der 253. Heilbronner Pferdemarkt bot wettermäßig alles, was man sich um diese Jahreszeit vorstellen kann. Vielfältig wie in besten Zeiten war auch das Angebot der Aussteller, die sich rund um die Festhalle Harmonie, in der Karlstraße, in der Gymnasiumstraße und am Friedensplatz präsentierten.
"Wir sind wirklich zufrieden", freute sich Alexander Thamm aus der sächsischen Kreisstadt Schkeudiz schon am Samstagabend. Zuvor hatte der Nachfolger des langjährigen "Marktschreiers" Käse Maik in der Gymnasiumstraße zahlreiche Käsepakete verkauft, den Eimer zu 15 Euro. Am Nachmittag gegen 16.15 Uhr und dann nocheinmal eine gute Stunde später sei der Menschenstrom zwar etwas abgeebbt, nachdem zwei heftige Schneeschauer über Heilbronn niedergingen. "Aber als sich das Wetter wieder beruhigte, zogen weiterhin Besucherscharen durch die Gassen", so Thamm.
Zuwachs an Ausstellern
Und das blieb auch so an allen drei Pferdemarkttagen. "Die Händler sind sehr zufrieden", betont Marktmeister Alexander Ghassemi am Montagmorgen. Der Mitarbeiter der Heilbronn Marketing GmbH (HMG) hat gerade seinen Rundgang hinter sich. "Gestern und sogar heute haben noch einige Nachrücker ihre Stände aufgebaut", freut sich Ghassemi, dem der Pferdemarkt "besonders am Herzen liegt". "Wir haben jetzt 280 Aussteller, das sind zehn Prozent mehr als im Vor-Corona-Jahr 2019", freut sich der Marktmeister.
Doch nicht nur die Masse an Ausstellern und Besuchern ist zurückgekehrt, auch die Nachfrage an den Ständen ist groß. "Die Leute kaufen wieder ein wie früher", stellt Steffen Schoch fest. Der HMG-Geschäftsführer schätzt die Besucherzahl an den drei Tagen auf 180.000. "Wie in Spitzenzeiten", sagt Schoch. "Man spürt, dass der Pferdemarkt eine große Tradition hat. Es ist beeindruckend, das zu sehen", ergänzt Andreas Ringle.
Pferdeprämierung in der Harmonie
Für den Baubürgermeister der Stadt ist es der erste Pferdemarkt seiner Amtszeit. "Früher war das Pferd Traktor und Auto in einem", erinnerte Ringle bei der gestrigen Pferdeprämierung im Maybachsaal der Heilbronner Harmonie an die Geschichte der Nutztiere. Diese sind aber auch noch in modernen Zeiten ein Publikumsmagnet. "Wir hatten auch auf dem Trappenseegelände einen riesigen Andrang, zog Werner Ebert Bilanz. "Am Sonntagnachmittag konnten wir nicht alle Zuschauer in der Reithalle unterbringen", so der Vorsitzende des Pferdezuchtvereins Heilbronn.
Stolz sein durfte auch die zwölfjährige Rochelle Bauer. Ihr 22 Jahre altes Reitpony wurde als bestes Pferd seiner Klasse ausgezeichnet. "Tarzan ist für sein Alter sehr gut aufgebaut und hat einen sehr schönen Schritt und Trab", charakterisierte die junge Reiterin ihr Pony.
Guter Schlusstag
"Ich bin heute gut drauf", freute sich Aal-Volker über einen gelungenen Schlusstag. "Es läuft einfach gut, ich bin zufrieden", sagte der gebürtige Hamburger, der seinen Fischstand seitlich der Harmonie aufgebaut hat und mit richtigem Namen Volker Stoldt heißt. Seit der Eröffnung um zehn Uhr haben sich zahlreiche Kunden gezielt mit Aal und weiteren geräucherten Speisefischen eingedeckt.
"Heilbronn ist ein guter Standort", betonte Stoldt, der seit 35 Jahren auf den Märkten der Republik unterwegs ist. Diese Einschätzung teilt auch Walter Metzger aus Tegernheim in der Oberpfalz, der vor der Harmonie Pfannen und Töpfe anbietet. "Das war der beste Pferdemarkt seit über 20 Jahren", zog er zufrieden Bilanz.
Der Pferdemarkt ist nach der Corona-Absage und dem Ausflug auf die Theresienwiese wieder im Herzen der Stadt angekommen.
Pferdeprämierung
Rund 155 Pferde haben am Samstag und am Sonntag an der Pferdeprämierung in der Reithalle auf dem Gelände des Reitervereins am Trappensee teilgenommen. Die Jury vergab Ehrenpreise in vier Kategorien. Als Reit- und Gebrauchspferd wurde Doolittle de Luxe von Jule Muth aus Brackenheim ausgezeichnet. Rochelle Bauer aus Neckarsulm freute sich über die Auszeichnung ihres Tarzan als bestes Reitpony in Heilbronn. Mit seinem außergewöhnlichen Äußeren und einem vereinnahmenden Charakter punktete das 22 Jahre alte Pony bei der Jury. Bei den Zuchtpferden konnte sich die Züchtergemeinschaft Soulier-Nonnenmann aus Ölbronn über den Zinnteller freuen. Ihre Lady's Mary S begeisterte die Richter mit ihrer herausragenden Gestalt. Die hübsche Raya, eine Staatsprämienstute von Jürgen und Petra Wagner aus Michelfeld gewann bei den Zuchtponys.