Wie die Heilbronner Innenstadt zum Abenteuerspielplatz wird
Am ersten Tag des Kongresses Frequencity auf dem Bildungscampus schlagen Experten aus Hamburg, Wien, Stuttgart und Heilbronn Ideen vor, wie kleine Großstädte wie Heilbronn attraktiver werden können.

Vielfalt, Experimentierfreude und Inszenierung: Diese Schlüsselwörter fallen am Dienstag (26.04.) bei dem Kongress Frequencity immer wieder. Sechs Experten halten den ganzen Tag über Vorträge zum Thema Stadtentwicklung in der Aula auf dem Heilbronner Bildungscampus, mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Der Kongress wird vom Verein Wissensstadt in Kooperation mit der Stadt Heilbronn veranstaltet.
Sehen, wo das Talent einer Stadt liegt
Zukunftsforscher Matthias Horx betont gleich zu Beginn der Veranstaltung: "Man muss die Sprache, die DNA, einer Stadt verstehen und sehen, wo ihr Talent liegt. Nicht jede Idee funktioniert überall." Außerdem brauche es Vielfalt, vor allem bei den Akteuren, die eine Stadt mitgestalteten. Professor Thomas Krüger von der Hafencity Universität Hamburg bestätigt das und betont, die Akteure müssten zusätzlich gut zusammenarbeiten. Es gelte herauszufinden, wer die "Innovationspioniere" einer Stadt seien.
Hamburger Professor lobt den Masterplan Innenstadt von Heilbronn
Von Heilbronn auf dem Papier ist Krüger ganz begeistert. Der Masterplan Innenstadt gehe in die richtige Richtung, aus Umfragezahlen in der Stadt würde sich ergeben, dass die Innenstadt schon als attraktiv wahrgenommen werde. Bei allem Lob rät der Hamburger allerdings auch, den Bildungscampus stärker in das Innenstadtleben zu integrieren. Er sei zu abgekapselt.
Einkaufen zum Erlebnis für Kunden machen
Die sechs Vorträge des Tages enthalten einige Beispiele. Beim Handel wird so gleich mehrere Male ein Ikea-Haus am Wiener Westbahnhof genannt, das auch eine Dachterrasse mit Aussicht biete. Um den Einkauf in der Innenstadt attraktiver zu machen, schlägt so unter anderem Professor Stephan Rüschen vor, Gewerbe mit einem Erlebnis für die Kunden zu verbinden, das man zu Hause vor dem Rechner nicht einfach so bekomme. Eine gelungene Inszenierung der Innenstadt, die sie erlebbarer macht, schlägt auch Dr. Christian Mikunda vor.
Bürger sollten wie mutige Kinder auf einem Spielplatz agieren
Professor Christian Buer spricht davon, Innenstädte zu einem "Abenteuerspielplatz" zu machen und empfiehlt, dass alle "mutige Kinder" sein sollten, die diesen mitgestalten. Professor Oliver Riedel spricht zusätzlich davon, dass vorhandene Daten besser verknüpft werden sollten. Sozialer Austausch, Experimente, mit der Stadt eine Geschichte erzählen: All das kann nach Ansicht der Experten zukunftsweisend sein. Auch der in Heilbronn geplante Innovationspark Künstliche Intelligenz wird als positives Beispiel für Stadtentwicklung genannt. Mit praktischen Ideen und Ansätzen geht es heute in Workshops weiter.