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Was in Heilbronn von alten US-Army-Tagen übrig blieb

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Nach dem Abzug der Amerikaner zu Beginn der 1990er gibt es im Heilbronner Stadtgebiet heute nur noch wenige Ex-US-Gebäude. Was ist aus den Immobilien geworden?

Fort Redleg auf der Waldheide wurde 1990 geräumt. Foto: Archiv
Fort Redleg auf der Waldheide wurde 1990 geräumt. Foto: Archiv  Foto: Eisenmenger

Nach dem Abzug der US-Army wurden etliche ausgediente Gebäude geschleift oder umgewidmet. Hier die markantestes Ex-US-Immobilien − und was daraus geworden ist.

Waldheide: Auf dem Höhepunkt des Kaltes Krieges zwischen West und Ost war hier 1985 der Motor einer Pershing-II-Rakete explodiert, ab 1988 wurde alles verschrottet. Seit Mitte der 1990er ist von der Atomwaffenfestung nichts mehr zu sehen − bis auf einen Hangar, einen kleinen Wachturm und die Luke zu einem Wassertank. Längst dient das 54 Hektar große Areal inmitten des Stadtwalds Joggern, Spaziergängern, Hunden − und Schafen, die die unter Naturschutz stehende Calluna-Heide pflegen.


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Badener Hof
: Die 1935 von der Wehrmacht gebaute Ludendorff-Kaserne, die später Badener Hof hieß, ging 1951 an die 28. amerikanische Infanteriedivision, 1991 zog sie wieder aus. Auch hier machte die Stadt − bis auf ein Blockheizkraftwerk − fast alles platt und entwickelte am idyllischen Köpfertal auf 6,7 Hektar ein Wohngebiet mit 128 Grundstücken für 1000 Bewohnern.


Herbert-Hoover-Siedlung:
Auch das Offiziersviertel "Upper Housing" entstand in den 1950ern. Für 60 Millionen Mark kaufte und modernisierte die Stadtsiedlung 288 Wohnungen und verkaufte sie als Eigentumswohnungen. Nur wenige Gebäude wie etwa eine Tankstelle, wurden geschleift. Die Elementary School wurde zur Ludwig-Pfau-Grundschule. Der einstige PX-Markt, in dem übrigens der spätere Bürgermeister Artur Kübler gegen ein Taschengeld für Offiziersfrauen Tüten zu deren Straßenkreuzern trug, ist heute in Händen von Kaufland.


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Wharton Barracks
: Die ehemalige Priesterwaldkaserne und die Schlieffenkaserne, die später kurz Hessenhof hieß, ist heute Teil des 24 Hektar großen Businessparks Schwabenhof mit IT-Firmen, Büros, Weinmarkt und anderen guten Adressen. Nur an der Stuttgarter Straße stehen noch drei sanierte Kasernenblocks, die von Polizei und vom Lehrerseminar genutzt werden. Die US-Kirche an der Charlottenstraße hat eine syrisch-orthodoxe Gemeinde übernommen.


John-F.-Kennedy-Siedlung
: Sie entstand nördlich der Wharton Barracks in den 1950er Jahren für Soldaten und ihre Familien. Im Gefolge des US-Abschieds übernahm die Stadtsiedlung dort zunächst 270 Wohnungen, renovierte sie und kaufte 1997 das gesamte Areal. Sieben von 15 Gebäuden wurden abgerissen. Auf 2,5 Hektar steht heute das preisgekrönte Katholische Freie Bildungszentrum St. Kilian. 


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