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Terminvergaben und Lotsen: Heilbronner Stadträte stärken Verwaltung den Rücken

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Dass für den Besuch bestimmter städtischer Ämter Termine vereinbart werden müssen und Lotsen Besucher leiten, findet die Mehrheit der Heilbronner Stadträte gut. Wie lange die Regelung gelten soll.

Unverändert: Trotz Wegfall der Corona-Beschränkungen schränkt die Stadt den Zugang zum Rathaus stark ein. Foto: Mario Berger
Unverändert: Trotz Wegfall der Corona-Beschränkungen schränkt die Stadt den Zugang zum Rathaus stark ein. Foto: Mario Berger  Foto: Berger, Mario

Der weiter eingeschränkte Zugang zu den publikumsstärksten Ämtern im Heilbronner Rathaus sorgte am Montag im Verwaltungsausschuss des Gemeinderats für eine längere Debatte. Angestoßen hatte die Diskussion Stadtrat Malte Höch von den Freien Wählern. Er sprach von "Abschottung, die sich einem aufdränge" und appellierte an die Verwaltung, pro aktiv zu handeln.

OB Mergel übt Kritik an der Zeitung

Höch bezog sich dabei auf einen Artikel in der Heilbronner Stimme vom vergangenen Dienstag. Die erste Reaktion von Oberbürgermeister Harry Mergel: "Da wurde nicht alles richtig wiedergegeben. Ich kann nicht für alles, was in der Zeitung steht, die Verantwortung übernehmen."

 


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Christner: Eingangskontrolle hat sich bewährt

Die Terminvergabe für einen Ämterbesuch wie beispielsweise beim Zentralen Bürgeramt, der Führerschein- und Rentenstelle, der Ausländerbehörde und der Staatsangehörigkeitsstelle sowie die Eingangskontrolle hat sich nach den Worten von Agnes Christner bewährt: "Dadurch vermeiden wir lange Wartezeiten und Gedränge in den Fluren", erklärte die Bürgermeisterin.

Freundliche Uniformen für das Sicherheitspersonal

Christner sprach in dem Zusammenhang nicht von Securitymitarbeitern, sondern von "Lotsen". Wichtig ist Höch, dass das Sicherheitspersonal nicht in Schwarz, sondern freundlich gekleidet ist: "Das Rathaus will ja nicht abschrecken."

Während Stadtrat Alfred Dagenbach von der AfD-Fraktion den eingeschränkten Zugang ins Rathaus "nicht nachvollziehen kann" und Raphael Benner (AfD) anregte, städtische Mitarbeiter als Lotsen einzusetzen, teilte CDU-Stadtrat Thomas Randecker den Kurs der Verwaltung: "Mir ist es lieber, ich habe einen Termin und muss nicht warten. Wir sind es doch gewohnt, Termine zu machen beispielsweise beim Arzt, beim Friseur oder beim Reifenwechseln."

 


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Auch SPD-Stadträtin Marianne Kugler-Wendt stellte sich hinter die Verwaltung: "Die Terminvergabe funktioniert reibungslos und geht schnell. Es ist angenehm, dass auf den Gängen keine Menschen mehr sitzen und warten müssen." Rückendeckung gab es auch vom SPD-Fraktionsvorsitzenden Rainer Hinderer.

Schutz von Mitarbeitern und Bürgern

Das System mit der Terminvergabe soll nach den Worten von Bürgermeisterin Agnes Christner noch bis zu den Sommerferien aufrechterhalten werden. "Dann entscheiden wir, wie es in der Zeit danach weitergeht." Für Oberbürgermeister Harry Mergel dient die Terminvergabe dem Schutz der Bürger und der städtischen Mitarbeiter.

Für den breiten Rückhalt aus der Mitte des Verwaltungsausschusses für die städtische Linie dankte er. Dennoch gilt für den Rathauschef: "Wir müssen, was die Terminvergabe anbelangt, künftig noch besser werden."

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Kommentare

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Alfred Fischer am 21.06.2022 21:34 Uhr

Eine Diskussion über die derzeit angewandte Terminvergabe ist mehr als berechtigt. Aktuelles Beispiel hierfür eine heute, am 21. Juni 2022 versuchte Online-Termin-Vereinbarung beim Bürgeramt Böckingen. Frühest angebotener Termin für Angelegenheiten jedweder Art ist der 11. Juli 2022. Dazu erspare ich mir lieber jeglichen Kommentar, wo die überwiegende Mehrheit unserer gewählten Bürgervertreter dieser Praxis in völlig unverständlicher Weise noch den Rücken stärkt. Hauptsache, es ist angenehm, daß auf den Gängen keine Menschen mehr sitzen. Die bislang kurze Wartezeit im Amt wird ja auf die dreiwöchige Wartezeit bis zum Termin verlagert. Im Übrigen gibt es aber auch heute noch eine gehörige Anzahl von Bürgern, welche nicht über einen Computer verfügen und denen so die direkte Vorsprache und so der Zugang zum Amt geradezu verwehrt wird.

Alfred Fischer

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