Tatverdächtige im "Crystal"-Fall schweigen
Vor einem halben Jahr geht dem Heilbronner Polizeipräsidium ein dicker Fisch ins Netz. Die Ermittler stellen 200 Kilogramm Crystal Meth sicher. Wie ist der aktuelle Stand in den Ermittlungen?
Das Polizeipräsidium Heilbronn beschlagnahmt vor einem halben Jahr eine sensationelle Menge Crystal Meth: 200 Kilogramm der gefährlichen Droge werden vor einem Laden für Shisha-Bedarf in einem Sinsheimer Gewerbegebiet abgeladen und zwei Tatverdächtige verhaftet. Marktwert des Stoffs: bis zu 20 Millionen Euro. Seitdem ist es ruhig um die Ermittlungen geworden. Die Polizei hält sich auf Nachfrage weiterhin bedeckt.
Wer steckt hinter dem mega Drogendeal? Wer sind mögliche Abnehmer? Gibt es weitere Komplizen? Welche Rolle spielt der inzwischen insolvente Betrieb in Sinsheim? Einer der beiden Tatverdächtigen ist dort bis zu seiner Festnahme beschäftigt. Der andere, ein 34-Jähriger, stammt aus Heilbronn. Er ist mehrfach wegen Drogendelikten vorbestraft.
Tatverdächtigen soll bald der Prozess gemacht werden
"Die beiden Beschuldigten haben sich bislang nicht zur Sache geäußert", sagt Thomas Schöllhammer, Leiter der Heilbronner Kriminalpolizei. Die Männer befinden sich weiter in Untersuchungshaft. Ihnen wird demnächst der Prozess gemacht. Der Tatvorwurf ist klar: Handel mit Betäubungsmitteln in nicht unerheblicher Menge. Es drohen bis zu 15 Jahre Haft.
Die Drogen sollen in Mexiko, gut versteckt in einer tonnenschweren Hydraulikpresse, auf ein Schiff gebracht worden sein. Im Hafen von Antwerpen wird die Presse auf einen Sattelzug verladen, der das Gerät in Sinsheim ablädt. "Es besteht der Verdacht, dass das Crystal Meth aus dem Ausland eingeführt wurde", sagt Schöllhammer. Deshalb richte die Kripo ihre Ermittler auch entsprechend aus. "Die internationale Zusammenarbeit ist für uns kein Neuland." Details zum komplexen Fall gibt Schöllhammer keine preis. "Aufgrund der laufenden Ermittlungen können keine Aussagen getätigt werden."