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Stadtbummel Heilbronn: Hohe Lebensqualität und weitere Schließungen

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Eine Studie bescheinigt der Stadt Heilbronn eine hohe Lebensqualität - und am Bollwerksturm wird es einsam.

Das Café Max Hagen am Bollwerksturm hat wieder geschlossen. Ende November läuft auch offiziell der Mietvertrag ab. Was folgt, ist offen.
Das Café Max Hagen am Bollwerksturm hat wieder geschlossen. Ende November läuft auch offiziell der Mietvertrag ab. Was folgt, ist offen.  Foto: zim

Heilbronn hat eine hohe Lebensqualität. Das sagt zumindest Quis, eine Datenbank, die den deutschen Wohnungsmarkt bewertet. Demnach hat die Käthchenstadt die zweithöchste Lebensqualität nach der bayerischen Hauptstadt München. 96 Prozent aller Wohnquartiere in Heilbronn hätten der Studie zufolge einen höheren Lebensqualitätsindex als der Bundesschnitt. Quis ermittelt die Lebensqualität durch die Auswertung von Umweltdaten, Kaufkraft, Haushaltseinkommen, Arbeitslosenquote und der Infrastruktur.


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Experten machen für das gute Abschneiden vor allem die vielfältigen Aktivitäten und Neubauten der Dieter-Schwarz-Stiftung und die gut dotierten Arbeitsplätze, die durch Stiftung und andere namhafte Industrie- und Dienstleistungsbetriebe in der Stadt geschaffen wurden, verantwortlich. Der erfreulichen Bewertung in punkto Lebensqualität stehen in der Heilbronner Innenstadt bedenkliche Entwicklungen gegenüber, die allen Großstädten Sorgen machen. Die Zahl der Leerstände wächst, damit einher geht ein Trend hin zu Billiganbietern und Imbissläden.

Café geschlossen

So ist das Café Max Hagen am Bollwerksturm schon wieder Geschichte. Erst im April dieses Jahres hatte das Café gegenüber dem Soleo wiedereröffnet, nachdem die Firma Willy Hagen GmbH die Räumlichkeiten im Frühjahr 2020 angemietet hatte. Dann machte der Ausbruch der Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung des Kaffee- und Teehauses Hagen. Nach dem Ende des Lockdowns startete die erste Filiale außerhalb der Zentrale in der Christophstraße dann durch.

Zunächst zeigte sich Juniorchefin Antonia Hagen-Kettemann hoffnungsfroh. „Wir wollten auf dem Platz einen Akzent setzen“, so die 35-Jährige. Doch gerade die fehlende Laufkundschaft, auf die ein Café angewiesen ist, stellte sich als Problem heraus. Auch die Auflagen der Stadt erwiesen sich als schwierig. „Wir wollten unser Angebot erweitern und hatten vor vier Monaten bei der Stadt nachgefragt, ob wir auch Prosecco ausschenken dürfen“, schildert Hagen-Kettemann die Lage. Auf eine städtische Antwort wartet sie bis heute. Auch deshalb hat sie den Ende November auslaufenden Mietvertrag nicht verlängert.


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Auch direkt daneben zeichnet sich zumindest temporär der nächste Leerstand ab. Im Bubleteeladen Buteeho sind die üblichen Öffnungszeiten von 13 bis 19 Uhr durchgestrichen. Handschriftlich wurden auf dem Schaufenster das Wort „Winterpause“ und ein rotes Herzchen aufgemalt. „Ab Februar wieder geöffnet“, steht zudem in roten Buchstaben auf dem Glas. Damit zeigt sich ein strukturelles Problem. Die Untere Neckarstraße ist allenfalls bis zum Hagenbuchersee und dem Weinpavillon attraktiv. Weiter nördlich verlieren sich nur noch Einzelne – keine guten Voraussetzungen für erfolgreiche Ladengeschäfte.

 

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