Stadt Heilbronn baut das E-Ladenetz mit 18 weiteren Säulen aus
Vor allem das Kurzzeitladen soll an markanten Punkten in Heilbronn gut möglich sein. Das Projekt wird komplett vom Wirtschaftsministerium gefördert. Noch liegt der E-Auto-Anteil in der Stadt unter einem Prozent - in wenigen Jahren soll er auf 15 Prozent steigen.

Mit 18 neuen Ladesäulen für Elektrofahrzeuge im Stadtgebiet will die Stadt Heilbronn die Verkehrswende unterstützen und Kohlendioxid-Emissionen verringern. Im Rahmen des Mobilitätskonzeptes 2030 soll die Ladeinfrastruktur ausgebaut werden. "Wir wollen das Netz an Ladesäulen dichter spinnen", erklärte Oberbürgermeister Harry Mergel am Dienstag bei der Vorstellung einer der Säulen direkt vor dem Schloss in Kirchhausen.
39 Cent kostet eine Kilowattstunde - ein Euro beträgt die Grundgebühr
Die 18 Ladesäulen mit je zwei Ladepunkten sollen Bürgern das Tanken von Strom zwischendurch einfach machen. An Bürgerämtern wie in Kirchhausen, Böckingen, Klingenberg, Biberach, Neckargartach und Frankenbach werden sie installiert, aber auch am Technischen Rathaus, am Parkplatz Lohtorstraße, an der Deponie am Wartberg oder am Sozialamt. Mit den neuen Säulen bezifferte Mergel die Gesamtzahl auf rund 150 in der Stadt. Man setze weiter auch auf den privatwirtschaftlichen Ausbau. Die Stadtwerke betreiben die neuen Säulen. Kosten für Kunden: ein Euro Grundgebühr plus 39 Cent je getankter Kilowattstunde. Bezahlt werden kann per App, ab Oktober auch bequem mit EC-Karte.
Noch ist die Flotte der reinen Elektro-Fahrzeuge in der Stadt Heilbronn klein. Mitte 2020 waren es 250, bis Sommer 2021 stieg die Zahl auf 591 an - das ist ein Anteil von 0,86 Prozent an der gesamten Pkw-Flotte. Eine Quote von etwa 15 Prozent sagen Prognosen bis 2030 voraus. OB Mergel ist zuversichtlich, dass die Stadt diese Marke "früher erreichen wird".
Hybrid-Fahrzeuge gibt es in der Stadt etwas mehr. Hier liegt die Gesamtzahl bei 2169 - ein Anteil am Gesamt-Pkw-Bestand von 3,1 Prozent.
Mit 11 Kilowatt Ladeleistung ist kein Schnellladevorgang möglich
Gerade an Parkflächen wolle man die Ladeangebote verbessern, erläuterte Stadtwerke-Geschäftsführer Erik Mai. Die neuen Säulen sollen dabei nicht dazu dienen, ein Auto komplett zu laden. Mit 11 Kilowatt Ladeleistung sind sie Normalstationen, keine Schnelllader. Ein E-Auto zu laden würde einige Stunden dauern. Die Säulen sollen helfen, dass Bürger, die im Bürgeramt, Rathaus oder Sozialamt etwas erledigen, das Auto für die nächsten Kurzstrecken nachladen können.
Mit 186.000 Euro bezifferte Jens Boysen, Vize-Leiter im Amt für Straßenwesen, die Aufbaukosten. Das Projekt ist komplett vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.
Stadtwerke: Betrieb kann bei guter Nachfrage wirtschaftlich sein
Auch vor dem Hintergrund eines stabilen Stromnetzes hält Erik Mai einen Mix aus Schnelllade- und normalen Ladesäulen für sinnvoll. Mit dem Projekt verdiene man "keine goldenen Taler", stellte er fest. Wenn die Frequenz aber ähnlich gut sei wie derzeit in Parkhäusern mit mehreren Ladevorgängen am Tag, könne der Betrieb wirtschaftlich sein.
Die Stadtverwaltung Heilbronn hat nach eigenen Angaben aktuell 14 reine E-Autos im Einsatz. In Relation zu 66 Dienst-Pkw (Spezialfahrzeuge nicht mitgerechnet) sind das rund 21 Prozent – eine deutlich höhere E-Pkw-Quote als in der gesamten Stadt.




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