Heilbronn verbietet Straßenprostitution im gesamten Stadtgebiet
Heilbronn erklärt die ganze Stadt zum Sperrbezirk für Straßenprostitution. Das hat der Gemeinderat am Donnerstagabend entschieden. Bislang galt das Verbot nur rund um die Hafenstraße.
Gewalt zwischen rivalisierenden Banden, Gewalt gegen Prostituierte, Müll und Unrat: Diese Begleiterscheinungen hatten die Stadt bewogen, den Straßenstrich in der Hafenstraße zu verbieten. Von einer “massiven Störung der öffentlichen Sicherheit”, sprach Bürgermeisterin Agnes Christner in der Sitzung am Donnerstag.
Stadt will Ausweichen in andere Straßen verhindern
Um zu verhindern, dass das Gewerbe in andere Straßen ausweicht, macht Heilbronn nun den ganzen Stadtkreis zur Sperrzone für den Straßenstrich. Prostitution in Wohnungen bleibt erlaubt. Mit der Untersagung des Straßenstrichs beschreite Heilbronn keinen “Sonderweg”, betonte Christner. Viele Großstädte hätten solche Regelungen.
Gewalt und Vermüllung entgegenwirken
Das Verbot in der Hafenstraße galt seit September und wurde zuletzt bis Juni 2023 verlängert. Der Schritt habe die beabsichtigte Wirkung gezeigt, heißt es bei der Stadt. Gewalt und Vermüllung wurden eingedämmt. Trotzdem, so der Eindruck, hätten sich die Akteure auf die Wohnungsprostitution verlegt und nur darauf gewartet, das Geschäft in der Hafenstraße wieder aufzuziehen.
Im Gemeinderat gibt es auch Zweifel
Im Gemeinderat war das Komplettverbot durchaus umstritten. Gegner eines Verbots fürchteten, Prostituierte könnten in die Kriminalisierung rutschen oder für Hilfsangebote nicht mehr erreichbar sein. Die Entscheidung fiel aber mit großer Mehrheit aus CDU, SPD, Grünen und der Stadträte der Linken. Ab wann das Verbot greift, ist noch nicht klar. Die Stadt muss erst einen entsprechenden Antrag beim Regierungspräsidium stellen.



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