Stimme+
Heilbronn
Hinzugefügt. Zur Merkliste Lesezeichen setzen

Neues Entrée für den Heilbronner Hauptbahnhof

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Der Willy-Brandt-Platz vor dem Heilbronner Hauptbahnhof bekommt ein drittes Gleis und wird Ende 2024 für über acht Millionen Euro umgestaltet. Schon 2023 greifen wegen anderer Arbeiten Streckensperrungen.

 Foto: Archiv/Veigel

Der Bereich vor dem Heilbronner Hauptbahnhof, also der Willy-Brandt-Platz, wird fast komplett umgestaltet. Genaue Entwurfspläne hierfür gibt es zwar noch nicht.

Der Gemeinderat hat am Donnerstagabend aber bereits das dafür notwendige Planfeststellungsverfahren eingeleitet. Die Gesamtkosten werden auf 8,14 Millionen Euro beziffert, wobei das Land Baden-Württemberg über ein ÖPNV-Förderprogramm bis zu 75 Prozent der Kosten übernehmen dürfte.


Mehr zum Thema

Ende April 2019 hielt der erste "Buga-ICE" am Hauptbahnhof in Heilbronn.
Stimme+
Heilbronn/Region
Lesezeichen setzen

"Um einen ICE-Bahnhof Heilbronn ist es zappenduster"


Leingarten-Schwaigern gesperrt

Bereits im Sommer/Herbst 2024 will die Stadtwerke Heilbronn GmbH mit den Bauarbeiten beginnen: und zwar "im Schatten des zweigleisigen Streckenausbaus der Albtal-Verkehrsgesellschaft (AVG) zwischen Leingarten und Schwaigern", wie es in der Gemeinderatsvorlage heißt. Zwischen Heilbronn und Eppingen muss die Bahnstrecke dann von Mitte Juni 2024 bis Mitte Dezember 2024 gesperrt werden.

Drittes Gleis vor dem Hbf

Anlass zum Umbau des Willy-Brandt-Platzes geben zunächst die dort erst 1999 verlegten Stadtbahn-Gleise. Durch "die hohe Nutzungsfrequenz" seien sie sehr sanierungsbedürftig, und zwar über den Platz hinaus auf der kompletten Bahnhofsstraße über die Friedrich-Ebert-Brücke hinweg bis zur Kaiserstraße, also in etwa bis zum Marrahaus. Ab dem Alten Postamt sollen die Gleise wie berichtet bereits im Sommer 2023 erneuert werden. Die Stadt nutzt diese Zeit zur Pflastersanierung auf der Kaiserstraße.

Ein Jahr später bekommt dann der Willy-Brandt-Platz vor dem Bahnhof auf einer Länge von 160 Metern neue Schienen und gleichzeitig sogar ein drittes Gleis: damit vor allem in Stoßzeiten alles schneller gehen kann als bisher.

Bushaltestelle wird verlegt

Das neue Gleis ist auf der heutigen Busspur vorgesehen. Es wird auch neue Weichen geben, deren Zahl sich um vier auf elf erhöht. Gleichzeitig wird der heutige Bahnsteig durch zwei neue mit einer Länge von je 66 Metern ersetzt. Auch die Bushaltestelle für stadteinwärts fahrende Busse muss verlagert werden. Sie befindet sich künftig nicht mehr unter dem hohen Glasdach, sondern auf der Südseite des Platzes ungefähr vor der Gaststätte Pasta e Basta bei der Roßkampfstraße.


Mehr zum Thema

Das Wasserkraftwerk der Zeag am Neckar-Altarm soll in eine neue Gesellschaft zusammen mit der Stadt Heilbronn eingebracht werden.
Foto: Archiv/Berger
Stimme+
Heilbronn
Lesezeichen setzen

Neue Struktur für das Wasserkraftwerk der Zeag in Heilbronn


Konkrete Gestaltungspläne kommen noch

Am Verlauf der Fahrstreifen für Autos soll sich nichts ändern. Die bestehenden Straßenquerungen müssen aber verlegt werden. Weiter heißt es in der Ratsvorlage: "Der Bahnhofseingang muss neu akzentuiert werden, um klar erkannt zu werden." Ziel sei es, "die Freiflächen zu klären, die Wegeverbindungen zu stärken und Klimaanpassungsmaßnahmen" zu integrieren, erläuterte Baubürgermeister Andreas Ringle.

Insgesamt solle "an diesem wichtigen Verkehrsknoten und Stadteingang ein attraktives Entrée" geschaffen werden. Hierzu werde in einem nächsten Schritt nun ein gestalterisches Konzept erarbeitet, das noch 2023 den Gremien des Gemeinderats vorgestellt werde.

Rege Ratsdebatte

Die Stadträte stellten sich einstimmig hinter das Vorhaben. Eine verbesserte Infrastruktur sei ein Beitrag zur Attraktivitätssteigerung des ÖPNV und damit zur Mobilitätswende, betonte Uwe Mettendorf (CDU). Dass neben funktionalen Aspekten auch gestalterische beachtet werden müssten, hob mit Blick auf Bahnhof, Radhaus und Buga-Brücke Eva Luderer (Grüne) hervor. Ebenso Herbert Tabler (SPD), dem auch die "Kundenfreundlichkeit" wichtig ist.

Auch "Schwachpunkte" der Umgestaltung von 1999 könnten neu bewertet werden, meinte Alfred Dagenbach (AfD). Er wünsche sich auch eine Überdachung für die verlegte Bushaltestelle. Ähnlich äußerte sich Eugen Gall (FWV). Sylvia Dörr (FDP) nannte das Projekt "sinnvoll, durchdacht, zukunftsweisend". So sah es auch Marion Rathgeber-Roth (UfHN), die sich aber wunderte, dass die Gleise nach 25 Jahren schon am Ende seien. Bei stark genutzten Abschnitten, so hieß es, sei dies normal.

 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
Nach oben  Nach oben