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"Hohes Konfliktpotenzial": Kritik an Standort für neue Grundschule in Heilbronn

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Die Stadt Heilbronn muss in der Innenstadt eine weitere Grundschule bauen. Als ein möglicher Standort gilt das Sportfeld beim Mönchsee-Gymnasium (MSG). Dies kommt bei der Rektorin und bei Eltern überhaupt nicht gut an – aus mehreren Gründen.

Entschieden ist nichts, die Diskussion hat begonnen: Die neue Grundschule könnte auf diesem Sportplatz beim Mönchsee-Gymnasium gebaut werden.
Entschieden ist nichts, die Diskussion hat begonnen: Die neue Grundschule könnte auf diesem Sportplatz beim Mönchsee-Gymnasium gebaut werden.  Foto: Berger, Mario

Die Stadt Heilbronn braucht in der Innenstadt eine weitere Grundschule. Wo das Gebäude errichtet werden soll, ist derzeit noch offen. Diesen Donnerstag geht es im Gemeinderat (14 Uhr, Rathaus) erstmals in öffentlicher Sitzung um das Thema, die Standortfrage soll zu einem späteren Zeitpunkt geklärt werden. Als ein möglicher Standort gilt das Sportfeld beim Mönchsee-Gymnasium (MSG). Die Schule ist überrascht über die Aussage aus dem Rathaus. 

MSG-Direktorin Grit Steiner hat Bedenken, was diesen Standort für eine dreizügige Grundschule angeht –  und spricht von einem "hohen Konfliktpotenzial". Die Bedenken hat sie nach eigenen Angaben der Stadtverwaltung bereits vor den Sommerferien bei einem Gespräch mitgeteilt. Zudem habe das Rathaus zugesichert, dass das MSG über die weiteren Schritte auf dem Laufenden gehalten werde, um die Schulgemeinschaft informieren zu können. Jetzt kam es anders, die Stimme berichtete im Vorfeld der Sitzung über die vorliegenden Pläne, die dem Gemeinderat zur Verfügung gestellt werden.

Neue Grundschule beim Mönchsee-Gymnasium: Das sind Gründe, die dagegen sprechen

"Wir haben gar keinen Platz", sagt MSG-Schulleiterin Grit Steiner im Gespräch mit unserer Redaktion. Schon jetzt besuchten 700 Kinder und Jugendliche das Gymnasium. Der Raum sei beengt, die Schule habe nichts, was man als Schulhof bezeichnen könne. Gern würde man den Kindern Sitzgelegenheiten und Spielgeräte bieten.

 


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Das MSG hätte fürs Spielfeld, "roter Platz" genannt, selbst integrieren können. Nicht nur als Schulhof wäre er fürs Gymnasium wichtig. Er hat laut Schulleiterin schon jetzt eine bedeutende Rolle: Das Feld sei im Notfall als Evakuierungsfläche vorgesehen, sagt Gritt Steiner. Die Direktorin erwartet zudem Probleme bei der Aufsicht, würden sich auf dem Areal Gymnasiasten und Grundschüler in Pausen vermischen.

Standortsuche für Grundschule in Heilbronner Innenstadt: Eltern sind überrascht

Das Rathaus deutet in den Beratungsunterlagen für den Gemeinderat außerdem an, dass die Alte Kelter als neue Mitte für einen zukünftigen Campus infrage kommen könnte. Dort befindet sich die Mensa, sagt MSG-Schulleiterin Gritt Steiner. Sie sieht im gesamten Areal kaum eine Fläche für eine neue Grundschule. "Die Platznot ist groß, jede Fläche wird benötigt", betont die Schulleiterin.

Nach Informationen unserer Redaktion sind am MSG auch Eltern und ihre Vertreter von der Stimme-Berichterstattung überrascht worden. Sie hätten von den Grundschulplänen der Stadtverwaltung nichts gewusst, hätten gar nichts mitbekommen.

Das sagt die Stadtverwaltung

Das Rathaus bestätigt, dass die Schulleitung des MSG vor Beginn der Sommerferien darüber informiert wurde, dass das Gebäudemanagement der Stadt Heilbronn eine Machbarkeitsstudie für einen möglichen Standort einer neuen, eigenständigen Grundschule im Innenstadtbereich in Auftrag gegeben hat. Das betont Karin Schüttler, die das Schul-, Kultur- und Sportamt leitet. "Bis heute liegt noch kein Ergebnis der Untersuchungen vor. Die Bedenken des Mönchseegymnasiums wurden aufgenommen und fließen in die Studie ein." Im Beschlussantrag gehe es lediglich um die Zustimmung des Gemeinderats zum Antrag der Stadt Heilbronn, eine neue, eigenständige Grundschule einzuführen. "Dieser Antrag ist beim Regierungspräsidium Stuttgart einzureichen und bedarf der Zustimmung des Gemeinderats." Zum weiteren Fortgang werde es weitere Gespräche mit allen Betroffenen und entsprechende Beschlussanträge für die Gremien geben.

Im Provisorium geht es mit der neuen Grundschule los: Das ist der Zeitplan, das sind die Kosten

Schon nach den Sommerferien 2024 soll die Innenstadt-Grundschule, die noch keinen Namen hat, in einem Provisorium an den Start gehen. Laut Rathaus sieht es derzeit danach aus, jene Container mit acht Klassenzimmern zu verwenden, die bei der Fritz-Ulrich-Gemeinschaftsschule stehen. Dort fand Unterricht während der Sanierungsphase der Gemeinschaftsschule statt. Fertiggestellt sein soll der dreizügige Neubau zum Schuljahr 2026/2027. Die Kosten werden auf 15 Millionen Euro geschätzt. 

 

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