Müll an Container-Standorten in Heilbronn ist ein Ärgernis
Sperrmüll an Container-Standorten ist in Heilbronn ein wiederkehrendes Ärgernis. Das Rathaus nennt die zehn Stellen, an denen es am häufigsten zur Vermüllung kommt.

An der Viehweide in Böckingen plant das Rathaus eine Videoüberwachung, um wilden Müllkippen entgegenzuwirken. Illegal entsorgter Sperrmüll und sonstiger Dreck fallen jedoch auch an anderen Stellen in der Stadt auf. Mitarbeiter des Betriebsamts und der Entsorgungsbetriebe sammeln im vergangenen Jahr drei Tonnen Müll in der Woche ein.
Fast jeden Tag ein Hinweis auf Müll
Hier die Fakten: Allein beim Heilbronner Ordnungsamt gehen geschätzt etwa 20 bis 30 Hinweise im Monat zu Müllablagerungen ein, teilt Rathaussprecherin Claudia Küpper auf Stimme-Anfrage mit. Weitere Nachrichten von Bürgern nehmen Entsorgungsbetriebe, Betriebsamt, Grünflächenamt und die Abteilung Forst entgegen. Wie viele es im Gesamten seien, könne nicht genau beziffert werden. In der Corona-Zeit stellt die Stadt fest, dass illegal abgeladener Müll zum Beispiel an Container-Standorten zunimmt. 144 Tonnen sammeln die Mitarbeiter im Jahr 2019 ein. Die Zahl klettert 2020 auf 191 Tonnen. Im vergangenen Jahr fallen 159 Tonnen an.
Die tatsächlichen Reinigungskosten lassen sich nur erahnen
Der Stadt entstehen für das Abtransportieren Ausgaben zum Beispiel für zusätzliche Reinigungen. Weil sich die Gesamtkosten aus verschiedenen Posten zusammensetzen, ist die konkrete Summe unbekannt, teilt Küpper mit. Im Wirtschaftsplan der Entsorgungsbetriebe Heilbronn seien für das laufende Jahr Kosten in Höhe von 50 000 Euro für die Reinigung der Container-Standorte vorgesehen sowie 37 000 Euro für die Beseitigung sonstiger verbotener Abfallablagerungen.
Auf der Viehweide ist es am schlimmsten
Die Top zehn der besonders schmutzigen Container-Plätze im Stadtgebiet listet das Rathaus auf: Viehweide, Steinstraße, Eingangstor des Böckinger Recyclinghofs, Tankstelle an der Oststraße Ecke Schillerstraße, Parkplätze Eyth- Ecke Merkurstraße sowie Schickhardtstraße/Wartbergsteige, Discounter in der Turmstraße, Schulzentrum Sichererstraße, Parkplatz Hahnenäckerstraße in Biberach und Rollwagstraße.
Kaum sauber, liegt am nächsten Tag schon wieder Müll herum
Ein Beispiel illegaler Müllablagerungen: In der Nacht stellen Unbekannte eine fleckige Matratze an den Glas-Containern in der Werderstraße ab, sie legen einen Haufen Kleidung dazu und stellen einen alten Kühlschrank auf den Bürgersteig. Im Gebüsch liegt ein klappriges Fahrrad. Abends ist alles weg, der Platz sauber. Am nächsten Morgen stehen zwei ausrangierte Stühle neben den Containern und über Nacht kommen ein Koffer und sonstiger Abfall hinzu.
Abschaffen der Container ist keine Option
"Über die Gründe für solches Verhalten können wir nur spekulieren", sagt Claudia Küpper. Grundsätzlich versuche die Stadt durch die rasche Beseitigung von wilden Ablagerungen gegenzusteuern, um Nachahmung zu verhindern. Hinzu kämen Kontrollen und - wenn ein Übeltäter ausfindig gemacht wird - Bußgelder. Überlegungen, Container abzuschaffen und nur auf den Recyclinghöfen aufzustellen, gebe es im Rathaus nicht. Trotz der Probleme an einzelnen Standorten gebe es an den allermeisten keine oder nur wenige, gut handzuhabende Verschmutzungen.


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