Illegale Müllentsorgung: An der Böckinger Viehweide werden Kameras installiert
Die Container an der Viehweide in Heilbronn-Böckingen sind schon seit Jahren Problemstandort, weil dort Sperrmüll und anderer Unrat illegal entsorgt wird. Die Stadt setzt jetzt auf die abschreckende Wirkung von Videoüberwachung.

Eigentlich sind die Container an der Böckinger Viehweide für Glas und Kleiderspenden gedacht. Seit Jahren sammelt sich dort allerdings regelmäßig Unrat aller Art an: Reifen, Sperrmüll, ganze Waschmaschinen und sonstige Gegenstände, die normalerweise anderweitig entsorgt werden müssten, zum Beispiel auf dem Recyclinghof. Im Böckinger Bezirksbeirat ist das Problem immer wieder Thema.
Auch der Stadt ist der Standort ein Dorn im Auge. "Es ist unerträglich, was auf der Viehweide passiert", sagt Christiane Ehrhardt, die Leiterin der Heilbronner Entsorgungsbetriebe, vor den Bezirksbeiräten in deren jüngster Sitzung. Es habe sogar schon Überlegungen gegeben, den Containerstandort zu schließen.
2020 wurden fast 30 Müllsünder erwischt
Das, erklärt Ehrhardt, sei aber nur als letzter Schritt eine Option. Zunächst habe man sich in Kooperation mit dem städtischen Datenschutzbeauftragten darauf verständigt, "Videoüberwachung zu installieren". Tatsächlich hatte das Ordnungsamt den Standort schon 2020 rund zwei Wochen lang überwacht - damals hatte man etwa 30 Müllsünder erwischt und Bußgelder verhängt.
Eine dauerhaftere Videoüberwachung war bisher am Datenschutz gescheitert. Die Maßnahme müsse verhältnismäßig sein. Bei der Viehweide, erklärt Christiane Ehrhardt, sei nun der Punkt erreicht, an dem eine Videoüberwachung, die "länger als zwei bis drei Wochen" geschieht, zulässig sei. Der Aufwand, auch finanziell, sei zwar groß, aber man hoffe auf eine "abschreckende Wirkung".
Viele Autos aus dem Landkreis, manchmal sogar ganze Transporter
Die Böckinger Bezirksbeiräte begrüßen den Schritt. "Zum Teil kommen Leute sogar mit dem Transporter zur Viehweide", sagt etwa Fatih Bingöl (SPD). Ehrhardt berichtet, die Stadt habe auch immer wieder beobachtet, dass Autos aus dem Landkreis ihren Müll an der Viehweide ablagern. "Es muss sich herumsprechen, dass das geahndet wird", erhofft sich Bezirksbeiratssprecher Matthias Suleder von der Videoüberwachung.




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