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Mehr Grünflächen sollen an Hitzetagen Abkühlung bringen

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"Der Klimawandel ist nicht aufzuhalten. Deshalb ist eine Anpassung notwendig", erklärt Baubürgermeister Andreas Ringle den Plan der Stadt, mehr Grünflächen zu schaffen. Bäume und Sträucher sollen im Sommer die Temperaturen senken. Doch es gibt auch Kritik.

Beim Baustellenrundgang hat sich der Gemeinderat auch einen Eindruck von den Sommerzonen in der Innenstadt verschafft.
Beim Baustellenrundgang hat sich der Gemeinderat auch einen Eindruck von den Sommerzonen in der Innenstadt verschafft.  Foto: Müller, Wolfgang

Eine Begrünungsoffensive soll in Heilbronn die Temperatur in den heißen Sommermonaten abkühlen. Das hat der Bau- und Umweltausschuss bei zwei Gegenstimmen in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Die Stadtverwaltung beauftragt jetzt das Karlsruher Planungsbüro Berchtoldkrass space & options, zusammen mit Geo-Net Umweltconsulting aus Hannover ein "raumstrukturelles Klimaanpassungskonzept" für Heilbronn zu erarbeiten.

 


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Grünflächen in Heilbronn sind ungleich verteilt

"Der Klimawandel ist nicht mehr aufzuhalten. Deshalb ist eine Anpassung notwendig", sagte Baubürgermeister Andreas Ringle in der Ausschusssitzung des Gemeinderats. Um die Temperaturen zu senken, investiert die Stadt jetzt rund 220.000 Euro in ein Konzept, dass zielgerichtet Quartiere begrünen soll. Derzeit sind laut Stadtverwaltung knapp vier Prozent der Innenstadt Grünflächen. Dabei seien Sportplätze und Friedhofsanlagen bereits eingerechnet. Darüber hinaus sei die Grünfläche ungleich verteilt.

Grünzonen sollen für Entlastung sorgen

"Stein verstärkt die Hitze", so Grünflächenamtsleiter Oliver Töllner. Und davon gibt es in der City reichlich. "Heute würde man vielleicht den Kiliansplatz anders planen", sagte Ringle. Denn Grünzonen seien Entlastungszonen. Sie senkten die Temperaturen spürbar ab.

 


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Mit den Sommerzonen in der Turm- und in der Lohtorstraße startete die Stadt Provisorien, die zeigen sollen, was in der Innenstadt möglich ist. Gehölze und Kletterpflanzen, Stauden, und Rollrasen sollen Oasen bilden. "Hier kommt fast ein bissle Buga-Feeling auf", sagte Oberbürgermeister Harry Mergel Mitte Juni bei der Eröffnung der Sommerzone in der Lohtorstraße.

Ansässige Geschäftsleute klagen über fehlende Kundschaft

Bei den ansässigen Geschäftsleuten stoßen die Zonen allerdings nicht nur auf Gegenliebe. Knapp 30 Gewerbetreibende haben sich in einer Petition an die Stadtverwaltung gewandt. Sie bemängeln, dass mit den Sommerzonen Parkplätze wegfielen und damit weniger Kunden den Weg in ihre Geschäfte fänden.

Oberbürgermeister will den Dialog

Beim jüngsten Baustellenrundgang des Gemeinderats sprach sich Mergel deshalb für einen Dialog aus. Ringle will die weitere Entwicklung beobachten. Er vermutet, dass die gesperrte Kaiserstraße verantwortlich dafür ist, dass weniger Kunden kommen, weil derzeit die Stadtbahn hier nicht fahren kann.

 


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Das Konzept für die Erarbeitung einer konkreten raumstrukturellen Planung, die der Bau- und Umweltausschuss jetzt beschlossen hat, betrifft zahlreiche Maßnahmen. Federführend ist das Grünflächenamt zuständig. Auf der Agenda stehen eine Verbesserung des Stadtgrüns wie die Entsiegelung und dessen nachhaltige Wasserversorgung. Ringle bezeichnete das Konzept als wichtig. "Um den Bürgern etwas zeigen zu können. Und um eine Leitplanke für Fördermittel zu haben", so der Baubürgermeister. Die Erstellung des Konzepts wird laut Verwaltung rund ein Jahr in Anspruch nehmen.

Mehr als nur Bäume pflanzen

"Es geht um viel mehr, als hier und da einen Baum zu pflanzen", sagte Tanja Sagasser-Beil (SPD). "Die Aufgabe ist zu groß, als dass man unkoordiniert vorgehen sollte." Susanne Schnepf (CDU) wäre das Motto "weniger Planen, mehr Bauen" eigentlich lieber. Gottfried Friz (FDP) sprach sich dafür aus, auch Einzelinitiativen zuzulassen. "Wir sind auch Macher." Alfred Dagenbach (AfD) kritisierte, dass Heilbronn in den vergangenen Jahren viel versiegelt habe. Jetzt müsse man die Fehler der Vergangenheit beheben.

Klimaanalyse

Die Planung für das raumstrukturelle Klimaanpassungskonzept für die Stadt Heilbronn baut auf der gesamtstädtische Klimaanalyse aus dem Jahr 2017 und dem Klimaschutzteilkonzept zur Anpassung an den Klimawandel aus dem Jahr 2021 auf. Darin sollen laut Stadtverwaltung die Maßnahmen raumstrukturell verortet, priorisiert und in den ausgeloteten Hotspots in einem größeren Maßstab konkretisiert werden. Basis ist das Leitbild des Klimaschutzteilkonzeptes und die Datengrundlagen des stadtweit aktualisierten Landschaftsplanes.

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