Stimme+
Heilbronn
Lesezeichen setzen Merken

Hier baut die Stadt Heilbronn für 100 Millionen

   | 
Lesezeit  3 Min
Erfolgreich kopiert!

Heilbronn baut, und das nicht zu knapp. Bei welchen Großprojekten es rund läuft, und wo es hakt.

Der Gemeinderat hat die jüngsten Bautätigkeiten der Stadt bei einer Baustellenrundfahrt in Augenschein genommen.
Der Gemeinderat hat die jüngsten Bautätigkeiten der Stadt bei einer Baustellenrundfahrt in Augenschein genommen.

Schwerpunkt der aktuellen Großprojekte, die der Gemeinderat jetzt bei seiner Baustellenrundfahrt in Augenschein genommen hat, sind Schulen, in die fast 60 Millionen Euro investiert werden − darunter ist der erste Heilbronner Schulneubau seit 40 Jahren.

Angesichts der aktuellen Preissteigerungen am Bau schätzt sich die Stadt glücklich, dass Aufträge für Großprojekte wie für die Fritz-Ulrich-Schule allesamt vergeben sind und hier kein Preisschock droht. Die Gerhart-Hauptmann-Schule, die 16 Millionen Euro gekostet hat, gilt gar als Musterbeispiel für kosteneffizientes Bauen.

Weniger rund läuft es bei jenem Bauprojekt, das derzeit wohl die meisten Blicke auf sich zieht und das als ein neues Heilbronner Wahrzeichen gilt: Die Buga-Brücke, wegen ihrer charakteristischen Form auch Blitz-Brücke genannt, sollte längst eröffnet sein. Jetzt gibt es eine lange Liste von Mängeln, die Stadt und die ausführenden Baufirmen sehen sich wohl vor Gericht.

Die Bauprojekte im Überblick:

Buga-Brücke: 18,9 Millionen Euro

 Foto: Berger

Eine lange Liste von Mängeln: Auf der Baustelle der Buga-Brücke läuft es alles andere als nach Plan. Risse im Beton, schadhafte Aufzugscheiben − die Stadt hat angekündigt, mit den beteiligten Firmen "in die gerichtliche Auseinandersetzung" gehen zu wollen. Trotz der Probleme soll der Überweg für Fußgänger und Radler im Herbst eröffnen, die Standsicherheit ist gewährleistet. Der Gemeinderat beschloss den Bau der 195 Meter langen Buga-Brücke 2014. Erste Zweifel folgten, ob die Brücke bis zur Buga fertig wird. Das Projekt wurde auf 2020 verschoben. Der Gemeinderat genehmigte die Kosten von 18,9 Millionen Euro.

 


Mehr zum Thema

Stimme+
Heilbronn
Lesezeichen setzen

Heilbronner Blitz-Brücke hat viele Mängel - Fertigstellung verzögert sich weiter


Sanierung der Dammschule: 25 Millionen Euro

 Foto: Hettich, Alexander

Modernes Innenleben, historische Hülle: In der Dammschule in der Nordstadt wurde der Charme des Gebäudes aus dem frühen 20. Jahrhundert bewahrt bis hin zu den Treppenhäusern mit historischen Böden und verzierten Handläufen. Auf der Höhe der Zeit sind Zuschnitt und Ausstattung der Klassenräume. Grund- und Realschule sind hier untergebracht. Der Umbau zog sich über zehn Jahre und erfolgte im laufenden Betrieb, jeweils eine Schule war in Container ausgelagert. Demnächst werden die Handwerker abziehen. Insgesamt wurden 5800 Quadratmeter Decken saniert und 70 Tonnen Stahl verbaut.

 

Radhaus: 1,1 Millionen Euro

 Foto: Berger

Ein wenig Vertrauen braucht der Radbesitzer. Aber es funktioniert. Das Fahrrad verschwindet durch die Tür und wird vollautomatisch an seine Position gebracht und eingelagert. Das Parkhaus soll die Vernetzung zwischen Rad und Schiene am Knoten Hauptbahnhof erleichtern. Gelegenheitsparker können das Haus mittlerweile per EC-Karte nutzen, an App und Online-Buchung wird noch gearbeitet.

 

Fritz-Ulrich-Schule: 18,7 Millionen Euro

 Foto: Hettich, Alexander

Die Grundschule wird bis voraussichtlich Anfang 2023 zur Gemeinschaftsschule umgebaut. Die bisher geschlossenen Innenhöfe werden zu überdachten Atrien. Coaching-Bereiche, moderne Materialien und Fachräume für Musik oder Theaterpädagogik bereichern den Betrieb. Aufwendig ist die Erneuerung der Fassaden und Dächer, auch die Heizung ist bald auf der Höhe der Zeit. Zudem bekommt die Schule einen zentralen Eingang mit Foyer. Alle Aufträge für das Großprojekt seien vergeben, betont die Stadt. Die Hälfte der Heizenergie wird über eine Luftwärmepumpe erzeugt. Alle Arbeiten erfolgen im Betrieb.

 

 Foto: Hettich, Alexander

Gerhart-Hauptmann-Schule: 15,9 Millionen Euro

In den Osterferien hat die Gerhart-Hauptmann-Schule in Heilbronn ihr neues dreigeschossiges Quartier an der Ecke Siebennussbaumstraße/Karlstraße bezogen. Es ist der erste Schulneubau der Stadt in den vergangenen 40 Jahren. Herz des Hauses ist der grüne Innenhof. In den breiten Gängen sollen Sitzsäcke und -bänke am Fenster für Gemütlichkeit sorgen. Die Klassenzimmer sind mit digitalen Tafelanlagen und Tabletcomputern versehen. Der Gymnastikraum von 150 Quadratmetern mit Dusche und Umkleide verfügt über einen separaten Eingang, so dass ihn auch Vereine nutzen könnten.

 


Mehr zum Thema

Viele waren dabei, als OB Harry Mergel Schulleiterin Michaela Weinreuter den Schlüssel übergab.
Stimme+
Heilbronn
Lesezeichen setzen

Neue Gerhart-Hauptmann-Schule in Heilbronn sorgt für Freude und Stolz


 

 Foto: Veigel

Sonnenbrunnen: 22,3 Millionen

"Ein Schlüsselprojekt für die städtebauliche Weiterentwicklung Böckingens", nannte Bürgermeisterin Agnes Christner die "Verkehrslösung". Sie zog sich länger hin und wurde teurer als geplant. Autos fahren unter den Gleisen durch. Freiflächen am Übergang nach Alt-Böckingen wurden umgestaltet und begrünt. Auch der Anschluss ans Neubaugebiet Längelter ist vorgesehen. Baustart soll 2029 sein.

 

Klimawäldchen: 280.000 Euro

 Foto: Veigel

Auf der Theresienwiese sorgt ein Klimawäldchen mit 72 Bäumen für Abkühlung, Schatten und gute Luft. Die Stadt hat in Kooperation mit der Experimenta für 280.000 Euro Schotter durch fruchtbaren Boden austauschen lassen und 83 Sträucher, 2245 Stauden und die Bäume gepflanzt. Holzbänke bieten Sitzgelegenheiten, 13 Nebelsäulen, aus denen Wasser sprüht, sorgen zusätzlich für Abkühlung.

 

 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben