Stimme+
Ohne Verpackung einkaufen
Lesezeichen setzen Merken

Heilbronner Unverpackt-Laden Liva schließt: "Ein Verlust für die nachhaltige Lebensweise"

   | 
Lesezeit  1 Min
Erfolgreich kopiert!

Kunden des Heilbronner Unverpackt-Ladens Liva bedauern die für Ende August angekündigte Schließung. Das nachhaltige Lebensmittelgeschäft an der Allee war 2019 eröffnet worden. Wie sich der Unverpackt-Markt in den letzten Jahren entwickelt hatte.

Der Unverpackt-Laden Liva in Heilbronn kündigt seinen Rückzug an.
Der Unverpackt-Laden Liva in Heilbronn kündigt seinen Rückzug an.  Foto: Berger

Der Heilbronner Unverpacktladen "Liva" hat angekündigt, Ende August zu schließen. "Leider hat unsere Zusammenarbeit nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt hatten", schreiben die Inhaber Linda Tiedemann und Patrick Wimmer in ihren Social-Media-Kanälen. Nähere Gründe werden nicht genannt. Die Ladeninhaber waren am Mittwoch für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

In den Kommentarfunktionen haben die Fans des nachhaltig organisierten Lebensmittelgeschäfts Bedauern geäußert. "Nein, der letzte tolle Laden in Heilbronn macht zu", schreibt eine Userin. "Immerhin wurde durch Euch viel Verpackung gespart in den fünf Jahren", schreibt ein anderer. "Ein Verlust für die nachhaltige Lebensweise" ist ein weiterer Kommentar.

Wann die Betreiber mit dem Unverpackt-Laden Liva in Heilbronn gestartet hatten

Den Unverpackt-Laden an der Heilbronner Allee hatten Linda Tiedemann und Patrick Wimmer im September 2019 eröffnet. Zu Beginn hatten die beiden noch eine festangestellte Einzelhändlerin, später standen sie alleine hinter der Ladentheke, um Personalkosten zu sparen. Seit Juli 2022 ist der Laden außerdem mittwochs geschlossen, im Sommer und Winter wird er jeweils kurze Zeit geschlossen. Der Mietvertrag wäre eigentlich im September 2023 ausgelaufen, die beiden Gründer hatten ihn im Frühjahr desselben Jahres jedoch verlängert.

Im Oktober vorigen Jahres nahmen die Ladengründer Lisa Hahn-Woernle und Jochen Peschke aus Stuttgart mit an Bord. Ohne die beiden Mitstreiter hätte das Geschäft zum Ende des Jahres 2023 vor dem Aus gestanden, teilten die Lebensmittelhändler nach der erfolgreichen Personalakquise mit. Der Laden schien wieder auf gutem Weg zu sein: Linda Tiedemann konnte mehr Zeit für Marketing, Social Media und die Webseite verwenden, Patrick Wimmer für den Aufbau von Kooperationen mit anderen Unternehmen.

Beispiel Liva aus Heilbronn: Wann Unverpackt-Läden Hochkonjunktur in Deutschland hatten

Unverpackt-Läden hatten vor vier, fünf Jahren in Deutschland Hochkonjunktur. Der Verzicht auf Plastik und die Vermeidung von Verpackungsabfällen traf den Nerv der Zeit. Inzwischen zwingen steigende Lebensmittelpreise und Kaufzurückhaltung viele Geschäfte zum Rückzug.

Im Raum Heilbronn sind Unverpackt-Läden rar. Neben Liva gibt es einen weiteren in Schwaigern-Stetten. Inhaberin Dorothee Reinwald, die in der regionalen Unverpackt-Szene vernetzt ist, spricht von einer wellenartigen Entwicklung des Kaufverhaltens. Nach der Ladeneröffnung im Juni 2021 sei es zunächst gut gelaufen. Nach dem Kriegsausbruch in der Ukraine im Frühjahr 2022 sei es zu einem regelrechten Einbruch gekommen. 2023 sei es besser gewesen. In diesem Jahr tue sich der Laden wieder schwerer: "Aber wir halten durch, noch."

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben